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Akne – Warum sie da ist und wie sie wieder verschwindet

Symbolbild Akne erklärt durch Volker Wittkamp

Oh nein. Du wirfst einen Blick in den Spiegel. Wieder ist ein Pickel aufgetaucht. Ausgerechnet heute! Wenn du nicht nur einen Pickel, sondern viele davon zur gleichen Zeit hast, sprechen Fachleute von Akne. Akne ist eine der häufigsten Hautkrankheiten. 

Blöd ist, dass besonders Jugendliche in einer Lebensphase von dieser Krankheit „überrollt“ werden, in der das Aussehen für sie besonders wichtig ist. Aber wir können dich beruhigen. Weit mehr als die Hälfte aller Akne-Erkrankungen können mit normalen, frei verkäuflichen Mitteln gut in den Griff bekommen werden.

Ist der Verlauf der Akne jedoch schwer, können medikamentöse Therapien die äußerlichen Spuren eindämmen – und so auch die psychische Belastung verringern. Hier erfährst du alles über Akne.

Was ist Akne?

Akne ist eine Hautkrankheit. Sie tritt relativ häufig auf und wird speziell in der Pubertät durch hormonelle Veränderungen im Körper begünstigt. Du kannst uns glauben: Es gibt kaum einen Teenager, der nicht von Akne betroffen ist oder war. Außerdem solltest du wissen, dass Akne absolut nichts mit schlechter Hygiene zu tun hat.
Kennzeichnend für Akne sind die allseits bekannten Pickel und Mitesser. Bei jungen Menschen startet die Krankheit meist ab dem neunten Lebensjahr – abhängig vom Beginn der Pubertät. Betroffene leiden nicht selten bis zum dritten Lebensjahrzehnt mal mehr und mal weniger unter der Krankheit. Danach treten die typischen Symptome eher selten auf.

Akne bei Erwachsenen nennen Fachleute „Erwachsenenakne“ oder „Acne tarda“. Grundlegend werden zwei Formen von Akne unterschieden:

  • Psychologische Akne
  • Klinische Akne

Psychologische Akne

Die psychologische Akne wird auch leichte Akne genannt. Rund 60 Prozent der Jugendlichen leiden unter dieser Form. Bist du von der leichten Form betroffen, werden die wenigen Pickel und Mitesser, die du bekommst, meist innerhalb von maximal zwei Jahren wieder verschwinden. Die psychologische Akne kannst du in der Regel mit rezeptfreien Mitteln zum Beispiel aus der Apotheke einfach in den Griff bekommen.

Klinische Akne

Die restlichen 40 Prozent der Betroffenen erleben einen deutlich ausgeprägteren Verlauf. Menschen, die unter der klinischen Akne leiden, haben die Symptome oftmals bis zum 20. Lebensjahr. Wenn sich die Erkrankung länger hinzieht, sollten Betroffene eine dermatologische Fachberatung bei einer Hautärztin oder einem Hautarzt aufsuchen. Oft wird dann mit einer medikamentösen Behandlung begonnen. Wie lange diese Therapie gemacht werden muss, kann bei jedem oder jeder Betroffenen variieren.

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Belastung durch Akne

Auch wenn die leichte Akne schneller vorübergeht als die klinische, können beide Formen den Körper, aber vor allem die Psyche belasten. Wenn du dich an ein oder mehreren Pickeln störst, denkst du vermutlich nicht: „Ach, ist ja zum Glück nur die leichte Akne.“ Akne kann dich so oder so belasten, egal wie schwer sie ausgeprägt ist. Am besten ist es, wenn du dein Selbstwertgefühl nicht nur von deinem Äußeren abhängig machst. Das hilft. Sprich mit Freundinnen und Freunden über deren Erfahrungen damit. Das schweißt zusammen.

Neben der Psyche wird natürlich auch der Körper von einer stark ausgeprägten Akne mitgenommen. Neben den Pickeln und Mitessern können schmerzhafte Pusteln oder sogar kleine Knoten entstehen – vor allem in der T-Zone des Gesichts, also an der Stirn, der Nase und am Kinn.

Wo kann ich Akne bekommen?

Akne kann überall dort entstehen, wo sich Talgdrüsen befinden. Talgdrüsen sind für den Haaraufbau wichtig. Vereinfacht gesagt: Fällt ein Haar aus, kommt es zu einer starken Verflüssigung des Drüseninhalts und ein Pickel kann entstehen. Talg ist übrigens nichts Schlechtes. Er bietet Schutz vor Chemikalien, Krankheitserregern – und sogar vor Hautkrankheiten!

Hier können überall Pickel entstehen:

  • Gesicht
  • Nacken
  • Seitlich am Hals
  • Rücken
  • Brustdreieck
  • Gesäß
  • Schultern
  • Oberarme

Das sind die häufigsten Orte, an denen Menschen Pickel haben. In selteneren Fällen kann es dazu kommen, dass die Symptome einer Akne-Erkrankung auch unter den Achseln, an der Leiste sowie im Genitalbereich auftreten. Der Unterschied zu den oben aufgelisteten Stellen ist, dass in den „unteren“ Regionen und in den Achseln nicht Talgdrüsen für die Akne verantwortlich sind. Hier sorgen Haarbalgfollikel (Entzündung des Haarbalgs) für die Pickelbildung.

Die normale Akne wird auch Acne vulgaris genannt. Die Acne vulgaris hat eine Reihe von Untertypen, die mit unterschiedlichen Hautveränderungen einhergehen. Eine trennscharfe Grenze gibt es dabei aber nicht.

Acne comedonica

Hier findest du auf deinem Körper sowohl offene als auch geschlossene Mitesser. Beide Formen sind überwiegend nicht oder nur sehr leicht entzündet. Noch ist nicht ganz klar, warum, aber bei Frauen und Mädchen ist die Zahl der geschlossenen Mitesser erheblich höher als die der offenen. Bei dieser Form von Akne sind die Mitesser meist im Gesicht zu finden – speziell in der T-Zone.

Acne papulo-pustulosa

Menschen, die mit dieser Akne-Form leben, haben neben Mitessern auch mit Eiter gefüllte Pusteln. Der Eiter zeigt an, dass die Pusteln entzündet sind. Zudem können bis zu fünf Millimeter große Papeln (erbsengroße erhabene Verdickung der Haut) entstehen. Neben der T-Zone und dem restlichen Gesicht können auch die Oberarme, der Rücken sowie die Brust von der Acne papulo-pustulosa betroffen sein. Die Entzündungen können Narben hinterlassen.

Acne conglobata

An dieser Akne-Form leiden hauptsächlich Männer. Hierbei bilden sich schmerzhafte, sehr entzündliche Knoten. Diese können miteinander verschmelzen. Auch die Abkapslung zu tiefen Abszessen ist möglich. Heilen die Entzündungen, bleiben typische Akne-Narben zurück.

Warum bekomme ich Akne und andere nicht?

Um diese Frage zu klären, müssen wir erst einmal darauf eingehen, was genau die Ursache von Akne ist. Acne vulgaris wird meist hormonell ausgelöst. Spannend ist, dass sowohl bei Jungs als auch bei Mädchen männliche Geschlechtshormone wie Testosteron ursächlich sind. Diese Hormone werden in der Pubertät auch bei Mädchen produziert.

Da Testosteron und die anderen männlichen Sexualhormone bei Jungs in größeren Mengen vorkommen, sind es auch Jungs und später Männer, die körperlich stärker unter der Hautkrankheit leiden. Die auslösenden Geschlechtshormone werden auch Androgene genannt. Sie regen in ihrer Gesamtheit die Talgdrüsen zu einer übermäßigen Produktion an. In „normalen“ Zeiten wird der Talg über die Poren der Haut einfach nach außen abgeleitet. Vor allem in der Pubertät kann das Hornmaterial, das ebenfalls im Übermaß hergestellt wird, die Poren allerdings verschließen. Der Talg sammelt und staut sich. So entstehen geschlossene Mitesser. Diese werden zu offenen Mitessern, wenn die Haut an der betroffenen Stelle durch den Druck reißt.

Der Talg ist bei Entzündungen nicht das primäre Problem. Allerdings lockt er Bakterien an. Die Bakterien sorgen für den Abbau des Talgs, stellen dabei aber automatisch Spaltprodukte her. Diese können nicht nur zu Entzündungen führen, sondern auch zu neuen Mitessern.

Da Akne durch Hormonschwankungen ausgelöst wird, kann sie nicht nur in der Pubertät, sondern auch in anderen Lebensphasen vorkommen. Zum Beispiel im Verlauf der Schwangerschaft, in der Menopause (Wechseljahre) sowie nach dem Ende der Einnahme der Antibabypille.

Aber warum bekommen nur manche Menschen Akne? Laut Forscherinnen und Forschern der Universität von Kalifornien in San Diego ist es wie folgt: Auf unserer Haut leben Bakterien. Und das ist im Grunde auch gut, denn diese Bakterien sind so etwas wie unser Schutzschild gegen Infektionen. Allerdings kann es dazu kommen, dass ein harmloses Bakterium in einer öligen Umgebung gefangen wird. Das trifft zum Beispiel bei einem entzündeten Haarfollikel zu. Und genau diese Follikel scheinen laut den Forscherinnen und Forschern der Grund dafür zu sein, warum manche Menschen eher Akne bekommen als andere. Ihre Follikel rauben den Bakterien einfach mehr Luft. Ist das Bakterium am Ersticken, produziert es fettige Säure. Diese greift die Hautzellen an und es kommt zu den entzündeten Pickeln.

Was kann ich gegen Akne tun?

Wenn ein Pickel oder ein Mitesser aufgetaucht ist, ist guter Rat zum Glück nicht teuer. Natürlich kannst du nicht einfach einen Zauberstab schwingen und den ungebetenen Gast verschwinden lassen. Aber es gibt Möglichkeiten, die Akne zu verbergen. Spezielle Abdeckcremes und Pickelstifte können beim Verstecken und bei der „Schadensbegrenzung“ helfen.

Pickel nicht ausdrücken

Am allerwichtigsten ist, dass du nicht an deinem Pickel oder Mitesser herumdrückst – so verlockend das auch sein mag. Wenn du das tust, ist die Chance hoch, dass du die Pickellage verschlimmerst. Der Grund: Der immer vorhandene Schmutz unter den Fingernägeln kann die Entzündung verschlimmern. Die scharfen Fingernägel können zu Verletzungen und Narbenbildung führen.

Schnelle Gegenmaßnahmen bei Akne und Pickel

Wenn du deine Pickel schnell loswerden willst, nutze zum Beispiel Blasenpflaster. Das Gute an diesen ist, dass sie den Pickel abdecken, weich machen und ihn reif werden lassen. Auch warme Umschläge können dafür sorgen, dass der Eiter ausfließen kann. Zugsalbe ist dafür ebenfalls geeignet.

Wenn deine Pickel eine weiß-gelbliche Kappe haben, kannst du sie sanft und vorsichtig mit einem frischen Kosmetiktuch entfernen. Bitte reinige davor deine Finger gründlich. Desinfiziere die offene Stelle anschließend und drücke nicht weiter daran herum.

Antibakterielle und entzündungshemmende Mittel können hilfreich sein, wenn ein Pickel wirklich hartnäckig ist. Sie können dafür sorgen, dass die Heilung schneller voranschreitet. Wichtig ist, dass diese Mittel von einer dermatologischen Fachkraft verschrieben werden.

Kann ich Pickeln vorbeugen?

Ja, das kannst du. Um die Wahrscheinlichkeit zu senken, von Pickeln und Akne geplagt zu werden, solltest du deine Haut jeden Tag reinigen. Die Produkte, die du dabei verwendest, sollten auf deinen Hauttyp abgestimmt sein. Bei der Auswahl kann ein Dermatologe oder eine Dermatologin behilflich sein.

Sanfte Waschgels oder sogenannte Cleaning-Schäume können bei der täglichen Hautreinigung gute Dienste leisten. Alte Hautschuppen, die Poren verschließen können, werden effektiv durch Peelings entfernt. Auch atmungsaktive Kleidung ist sinnvoll, da diese nicht zu eng sitzt.

Informiere dich auch über den Kalkgehalt in eurem Leitungswasser. Wenn dieser zu hoch ist, verwende zur Pickelvorbeugung lieber kein Leitungswasser. Kalk kann die Entstehung von Pickeln unter Umständen fördern.

Gibt es Hausmittel gegen Pickel und Akne?

Du kannst deine Haut auch mit frischem Zitronensaft desinfizieren. Ein kurzes heißes Kamillenblüten-Dampfbad öffnet die Poren und weicht die Haut auf. Man hört auch immer wieder, dass Zahnpasta hilft. Allerdings ist hier meist das Gegenteil der Fall. Sie kann Pusteln sogar verschlimmern. Also: Finger weg von der Zahnpasta bei der Pickelbehandlung!

Akne und Ernährung

Milchprodukte und Süßspeisen (Honig, Schokolade) stehen im Verdacht, dass sie das Hautbild verschlechtern. Noch ist nicht klar, ob das bei allen Menschen der Fall ist, aber es gibt deutliche Hinweise darauf.

Wir raten dir, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Nimm ausreichend Vitamine zu dir und vermeide sehr fettige Nahrungsmittel. 
Wenn du dich für gesunde, nachhaltige Ernährung interessiert, melde dich gerne zu unserem Online-Seminar an: "Keep it clean and simple – sich natürlich & nachhaltig ernähren"

Tipps für einen pickelfreien Alltag

Gründliches Händewaschen hilft bei der Pickelvorsorge: Deine Finger kommen mit ziemlich vielen Oberflächen in Kontakt. Daher sammeln sich dort Bakterien. Fass dir im besten Fall so selten es geht ins Gesicht und wasch dir regelmäßig die Hände. Verwende zudem nur Make-up, das für unreine Haut geeignet ist. Andere Kosmetika können die Poren verschließen.

Wechsle sowohl deinen Kopfkissenbezug als auch deine Handtücher häufig. Tablets und Smartphones werden regelmäßig angefasst. Wir raten dazu, diese regelmäßig zu desinfizieren.

Soll ich wegen meiner Akne ärztliche Hilfe aufsuchen?

Bei einer normalen Menge Pickel ist ein Arztbesuch nicht notwendig. Es gibt aber durchaus Signale deines Körpers, die dich zu einem Besuch deiner Dermatologin oder deines Dermatologen veranlassen sollten.

  • Obwohl du Hautpflege- und Reinigungsprodukte verwendest, wird deine Akne immer schlimmer.
  • Auch wenn du Zysten feststellst, solltest du dich umgehend in ärztliche Behandlung begeben
  • Die Akne hinterlässt Flecken auf deiner Haut
  • Deine Poren verstopfen immer und immer wieder.
Da Akne durch ein Hormonungleichgewicht entstehen kann, liegt es nahe, ihr mit Hormonen entgegenzuwirken. Bei Frauen lässt sich Akne in manchen Fällen mit der Antibabypille lindern. Die Pille wirkt laut einigen Untersuchungen[1] gegen die entzündliche und nicht entzündliche Akne-Form. Nimm die Pille aber nur in Rücksprache mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen.

Was kann ich tun, wenn ich sehr unter meiner Akne leide?

Akne verändert mal leicht und mal etwas stärker dein äußeres Erscheinungsbild. Darunter leiden viele Jugendliche. Vielleicht hilft es dir, wenn du dir Folgendes vor Augen führst: Du stehst mit deinem Problem nicht allein da. 85 Prozent der Menschen leiden mindestens einmal im Leben an Pickeln. Du kannst also davon ausgehen, dass das berühmte Supermodel ebenso Pickel im Gesicht oder am Hintern hat wie der Sport- oder Musikstar.

Ärgern lohnt sich bei Akne nicht. Daher akzeptiere diese Phase – auch wenn es nicht leicht ist.  Niemand ist perfekt und vor allem muss niemand perfekt sein. Und wenn du schon mal dabei bist, deine eigenen Schwächen zu akzeptieren: Tu das auch bei anderen. Niemand freut sich über dumme Kommentare über sein Aussehen.

Statt dein Taschengeld für überteuerte Kosmetika auszugeben, die deine Pickel verbergen, sprich als Mädchen mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen. Jungs, ihr könnt euch vertrauensvoll an euren Urologen oder an eure Urologin wenden. Nutzt auch die J2 bei eurem Kinderarzt oder eurer Kinderärztin für ein Gespräch über eure Hautprobleme. Und natürlich können euch auch Dermatologen und Dermatologinnen dabei helfen, die Akne aus dem Gesicht zu verjagen.

Da auch Stress ein Auslöser für Akne sein kann, kannst du das DAK Nico-Programm nutzen. Der digitale Buddy hilft dir herauszufinden, was dir Probleme bereitet und wie du etwas dagegen tun kannst.
Als virtueller Gesprächspartner kann dir auch DAK Smart4me helfen. Wenn du Stress in der Schule, im Freundeskreis oder in der Familie hast, hilft dir das kostenlose Online-Programm dabei, deine mentalen Abwehrkräfte zu stärken.

Fazit

Akne ist eine der häufigsten Hauterkrankungen der Welt. Es gibt eine leichte Form, die bei 60 Prozent der Jugendlichen nach wenigen Jahren wieder verschwindet. Bei den restlichen 40 Prozent bleibt sie oft sehr lange, kann aber medikamentös behandelt werden.

Wenn du weitere Fragen hast, schreib eine E-Mail an das Team der DAK-Gesundheit: doktorsex@dak.de

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