Der positive Effekt von (virtuellen) Trainingspartnern
Statt einsam gemeinsam! Auch wenn du nicht mit ihr oder mit ihm in einem Raum bist, die beste Freundin oder der beste Freund ist immer erreichbar. Ihr teilt alles – euren Liebeskummer, zusammen Gamen übers Netzwerk, Netflix-Schauen und dank des Internets auch eure Trainingserfahrungen. Online-Video-Chats oder auch Sport-Dating-Apps helfen dir dabei. Wir geben dir Tipps, wie du dein Training mit einer anderen Person gut gestalten kannst.
Beim Sport mit einer anderen Person bleibt man hartnäckiger
Gerade in Zeiten von Homeoffice ist es sinnvoll, gezielt den eigenen Körper fit zu halten. Und es gibt gute Gründe, warum du das nicht allein tun solltest. Eine Studie der Universität Aberdeen hat bewiesen: Menschen trainieren mehr, wenn sie einen Trainingspartner oder eine Trainingspartnerin haben.
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Zu zweit lässt sich auch der innere Schweinehund besser bekämpfen. Rückzieher werden seltener. „Wer beim Sport einen Partner oder eine Partnerin an der Seite hat“, so Motivationstrainerin Antje Heimsoeth, „der ist hartnäckiger bei der Sache. Der Ehrgeiz ist angestachelt. Man misst sich ganz automatisch mit dem Trainingspartner und gibt bei Weitem nicht so schnell auf“. Laut der Motivationstrainerin ist dies besonders bei Männern der Fall – Stichwort Motivation durch Konkurrenzdenken.
Männer mit Männern, Frauen mit Frauen – gibt es Trainingsunterschiede?
Für Männer sind Trainingspartner genau der Ansporn, den sie brauchen. „Würde man alleine womöglich nach 20 Liegestützen aufhören, scheinen die 40 doch erstrebenswert, wenn man sieht, dass der Kumpel auf der Matte nebenan noch kein Zeichen von Schwäche zeigt. Männer suchen die Challenge“, meint Antje Heimsoeth.
Anders als bei Männern ist die Motivation beim gemeinsamen Training unter besten Freundinnen das Miteinander. „Es ist schön“, so Heimsoeth, „die Freundin zu sehen“. Wenn man sich über Skype oder andere Videochatprogramme verabredet, kann man vor und nach dem Training auch verbindend eine Runde quatschen. Frauen sehen laut der Expertin andere Frauen beim Training als Verbündete. Gemeinsam überwindet man die Hemmschwelle leichter, mit dem Training zu starten.
Ob mit dem besten Freund oder der besten Freundin – beide Geschlechter trainieren öfter und vor allem lieber mit einem Gleichgesinnten. Und eines sei hier auch erwähnt – vieles beim gemeinsamen Training ist typabhängig. Auch Frauen lieben die Herausforderung und Männer freuen sich ebenso über ein ausgiebiges Schwätzchen nach dem Training.
Worauf kommt es beim Training an?
Expertin Antje Heimsoeth erklärt, worauf es beim Sport auch in Zeiten von Heimtraining ankommt:
„Der Schlüssel ist, ein Ziel zu haben, das emotional aufgeladen ist. Am besten, das Ziel hat für dich eine besondere Bedeutung. Wenn der Arzt oder die Ärztin den Sport verordnen, ist das mit dem Ziel schwierig. Du musst es selbst wollen und dir selbst die Antwort auf die Frage nach dem ‚Warum?‘ geben. Ansonsten ist die Aussicht auf Erfolg eine sehr geringe.“
Welche Eigenschaften sollte die Fitness-Person an deiner Seite haben?
Ganz wichtig – ihr beide solltet auf jeden Fall eine Vertrauensbasis haben. Helft euch, seid zuverlässig und motiviert euch gegenseitig. Das strahlt auch auf euch zurück.
Habt Zeit füreinander. Stelle sicher, dass ihr euch einen festen Termin für eure Trainingseinheiten ausmacht. Das ist wichtig, weil man so nicht jede Woche die jeweiligen Terminkalender in einen Wettstreit um die passende Uhrzeit schicken muss.
DAK-Tipp: Suche dir einen Trainings-Partner oder eine Trainings-Partnerin, der oder die etwas fitter ist als du. Das spornt oftmals zusätzlich an.
Keinen Partner? Apps können die Lösung sein!
Tja, manchmal haben der beste Freund oder die beste Freundin keine Zeit (oder keine Lust). Wenn sich auch sonst aus dem Bekanntenkreis niemand bereit erklärt, gibt es eine weitere Möglichkeit, Sportkameradinnen und Sportkameraden zu finden – Sport-Dating-Apps.
Apps wie Gymder, UrbanX und Spontacts helfen dir dabei, jemanden zum gemeinsamen Trainieren zu finden. Die Apps suchen passende Menschen und zusammen könnt ihr via Internet euer Programm besprechen und sofort loslegen.
Regeln für ein erfolgreiches gemeinsames Training
Unabhängig davon, wer die Person an deiner Trainingsseite ist, Antje Heimsoeth rät dazu, dass ihr beide euch an folgende Regeln haltet:
- Setzt euch Ziele und teilt diese dem oder der anderen mit. Damit kann dich dein Gegenüber mental beim Erreichen unterstützen.
- Macht euch nicht runter. Unterlasst sogenannte dekonstruktive Kritik. Lobt, das hilft viel mehr.
- Fokussiert euch während des Trainings auf das Training. Unterhaltet euch vor- oder nachher.
- Haltet eure Termine ein. Ohne triftigen Grund solltet ihr keinen Termin auslassen.
Viele denken, gemeinsames Training im Fitness-Center ist leichter. Aber mache dir bewusst, dass du beim Heimtraining mit deiner Vertrauensperson in einem geschützten Umfeld bist. Du musst dich nicht rausputzen oder jemanden beeindrucken. Stelle einfach dein digitales Endgerät auf und erfreue dich daran, über diesen Weg mit jemanden ein tolles Training zu erleben.
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