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DAK-Gesundheit unterstützt Pilot-Projekt für Kinder suchtbelasteter Eltern in Thüringen

  • Der Film „Erinnerungen einer vergessenen Kindheit“ zeigt ungeschönt den schwierigen Alltag der Kinder
  • DAK-Förderung kommt Kindern und Jugendlichen sowie Fachkräften der Suchthilfe zugute
  • Erstes Kino-Event startet am 18. Februar in Sonneberg

 

Erfurt, 14. Februar 2025. Kinder suchtbelasteter Eltern leiden oft im Verborgenen. Weil sie über ihren schwierigen Alltag schweigen und somit selten Hilfe erhalten. Ein großangelegtes Pilot-Projekt des Präventionszentrums der Suchthilfe in Thüringen gGmbH (SiT) widmet sich jetzt diesem häufig mit Tabus behafteten Thema. Dafür wird der Film „Erinnerungen einer vergessenen Kindheit“ von MAPP media in den Mittelpunkt gestellt und landesweit gezeigt.  Die DAK-Gesundheit fördert mit 6.000 Euro die notwendigen Filmlizenzen sowie Schulungen für Fachkräfte, welche später eigene Veranstaltungen umsetzen. Ein erstes Kino-Event startet kommende Woche Dienstag in Sonneberg.

Der Alkohol-Rausch entsteht nicht zwingend vor aller Augen auf der Party. Oft ist es der Griff zur Flasche in den eigenen vier Wänden. Eindrücklich zeigt das der Film „Erinnerungen einer vergessenen Kindheit“, der damit das oft verborgene Leid von tausenden Kindern in Deutschland sichtbar macht. Nach früheren Schätzungen des Thüringer Gesundheitsministeriums leben im Freistaat rund 50.000 Kinder, die ein oder zwei alkoholabhängige Elternteile haben. Das Präventionszentrum der SiT widmet sich diesem Thema nun mit einem großangelegten Pilotprojekt, in dessen Rahmen der Film das ganze Jahr über bei öffentlichen Veranstaltungen und innerhalb von Fortbildungen gezeigt wird. Ziel ist es, die Möglichkeit zum behutsamen Austausch zu geben und für die Problematik zu sensibilisieren – im privaten Umfeld, aber auch an Schulen. Das Thüringer Gesundheitsministerium befürwortet und unterstützt die Umsetzung und fördert diesen Multiplikationsansatz. 

DAK fördert gezielt Kinder- und Jugendgesundheit
Einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Projekts leistet auch eine Förderung der DAK-Gesundheit in Höhe von 6.000 Euro. Diese wird für die Filmlizenzen sowie die Weiterbildung der Fachkräfte aufgewendet. Marcus Kaiser, Leiter der DAK-Landesvertretung in Thüringen, erklärt: „Als DAK-Gesundheit setzen wir uns immer wieder intensiv für die Kinder- und Jugendgesundheit ein, oft auch in Form von Präventionskampagnen. Bei diesem Projekt erfahren die betroffenen Kinder durch sensibilisierte Fachkräfte wichtige Unterstützung, die sie sonst nicht haben.“ Früher Handlungsbedarf ist notwendig. So hatte schon der DAK-Kinder- und Jugendreport 2018 gezeigt, dass sich bei Kindern suchtkranker Eltern das Risiko einer späteren eigenen Suchterkrankung deutlich erhöht. Zudem treten bei diesen Kindern häufiger Depressionen, ADHS oder Angststörungen auf.

Bodo Schmidt, Thüringer Regionalsprecher vom Verein Nacoa, einer Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien, initiiert das Projekt in Sonneberg maßgeblich mit und weiß, wie schwer diese Kinder belastet sind. „Oft haben sie niemanden, um über ihre Notlage zu reden und haben kein Vertrauen mehr in Erwachsene. Es ist aber wichtig, ihnen eine Hand zu reichen und ein verlässlicher Zuhörer zu sein.“ Schmidt zählt zu jenen   20 Fachkräften, die im Vorfeld zum Umgang mit dem Film noch einmal gezielt vom Präventionszentrum geschult wurden. Projektkoordinatorin Beate Kühnel erklärt: „Die Fachkräfte sollen im Rahmen der Vorführungen nicht nur selbst beraten und Hilfe für Betroffene anbieten, sondern in ihren Kommunen als Multiplikatoren agieren und zum Beispiel die Schulsozialarbeiter mit ins Boot holen.“

Den Auftakt der Kampagne bildet ein großer Aufführungstag am kommenden Dienstag mit je einer Aufführung um 10 Uhr und 19 Uhr in den Kammerlichtspielen Sonneberg. Umsetzer ist neben Bodo Schmidt   auch das örtliche Jugendamt. Nach dem Film finden jeweils Podiumsdiskussionen für den inhaltlichen Austausch statt, unter anderem mit Psychologen, Mitarbeitenden einer Suchtklinik und dem Regisseur Nico Drago. Außerdem präsentieren sich Angebote aus dem Hilfesystem der Kinder- und Jugendhilfe sowie Suchthilfe. Der Eintritt ist kostenfrei. 

Interessierte melden sich bitte vorab noch per Mail unter carolin.engelbrecht@lkson.de als Zuschauer an.

Weitere Kino-Events zum Pilot-Projekt in Thüringen sind in Planung.

Texte zum Download

Bildherunterladen (DAK-Gesundheit/@MAPP media und Daniel Dornhöfer)

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Juliane Richter

Pressesprecherin Sachsen und Thüringen

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