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Thüringen: Hitze belastet 240.000 Beschäftigte im Job

Erfurt, 5. Juni 2024. In Thüringen hat der Klimawandel deutliche Auswirkungen auf die Arbeitswelt. 23 Prozent der Beschäftigten in Thüringen fühlen sich bei Hitze während der Arbeit stark belastet. Hochgerechnet auf alle Erwerbstätigen im Land sind das rund 240.000 Menschen. Mehr als zwei Drittel sehen ihre Leistungsfähigkeit durch Extremtemperaturen eingeschränkt. Ein Fünftel hat hitzebedingte Gesundheitsprobleme. Das sind zentrale Ergebnisse aus dem DAK-Gesundheitsreport 2024 für Thüringen. 

Insgesamt liegt Thüringen beim Anteil der stark hitzebelasteten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern exakt im Bundesschnitt. „Hitze ist das größte durch den Klimawandel bedingte Gesundheitsrisiko – auch für die Beschäftigten“, sagt Marcus Kaiser, Landeschef der DAK-Gesundheit in Thüringen. „Beim Klima- und Hitzeschutz brauchen wir mehr Aufklärung. Daher freue ich mich, dass mit der kommunalen Hitze Toolbox in Thüringen bereits erste konkrete Optionen zum Hitzeschutz gebündelt wurden.“

Für den Report „Gesundheitsrisiko Hitze. Arbeitswelt im Klimawandel“ hat das IGES Institut in Berlin die Daten von 50.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Bayern ausgewertet. Außerdem wurden bundesweit rund 7.000 Beschäftigte repräsentativ befragt, davon 200 in Thüringen. Demnach fühlen sich insbesondere junge Erwerbstätige bis 34 Jahre durch Hitze stark beeinträchtigt (30 Prozent), ebenso wie Menschen mit einer chronischen körperlichen oder psychischen Erkrankung (23 beziehungsweise 41 Prozent). Auffällig ist auch: Unter den Menschen, die überwiegend im Freien arbeiten, liegt der Anteil der stark Belasteten mit 37 Prozent deutlich höher als bei Beschäftigten, die nicht im Freien tätig sind (20 Prozent). Ebenso sind körperlich Tätige mehr als doppelt so stark belastet als diejenigen, die vorwiegend geistig arbeiten.

Mehr als zwei Drittel der Befragten in Thüringen sehen zudem eine Einschränkung ihrer Leistung durch extreme Temperaturen. 59 Prozent fühlen sich leicht und neun Prozent deutlich eingeschränkt. Etwa jeder und jede Fünfte beobachtet bei sich hitzebedingte Gesundheitsprobleme (21 Prozent). 

Zusammenhang von Hitze und Krankenstand
Laut Report gibt es erste Auffälligkeiten beim Krankenstand. In der Analyse der Krankschreibungen aller DAK-versicherten Beschäftigten in Thüringen zeigt sich, dass es bei steigenden Temperaturen im Sommer mehr Arbeitsausfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt. Die Zunahme erfolgt etwas zeitversetzt, jedoch nahezu parallel zu den gemessenen Tagestemperaturen. „Betriebe müssen zeitnah alle Arbeitsprozesse und -abläufe an Hitzeperioden anpassen und Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiterschaft ergreifen. Die Hitze wirkt sich schon jetzt deutlich auf die Produktivität aus“, rät Professor Volker Nürnberg, der als Experte für Betriebliches Gesundheitsmanagement den DAK-Gesundheitsreport fachlich begleitet.

Mangelnde Vorbereitung auf wiederkehrende Hitzeperioden 
Ein Fünftel der Beschäftigten geht davon aus, dass sich die Bedingungen in ihrem Arbeitsbereich durch wiederkehrende Hitzeperioden in Zukunft verschlechtern. Zwar haben knapp drei Viertel an ihrem Arbeitsplatz die Möglichkeit, Maßnahmen zum Schutz zu ergreifen; sie können ihren Arbeitsort verdunkeln (74 Prozent) und bekommen vom Betrieb geeignete Getränke (66 Prozent) angeboten. Doch arbeitsorganisatorische Maßnahmen wie Homeoffice oder eine Anpassung der Arbeitszeit sind weniger verbreitet. Die Möglichkeit, sich eine Siesta zu gönnen, haben bisher nur wenige (20 Prozent), ein Großteil (44 Prozent) würde diese jedoch auch nicht nutzen. 

Die DAK-Gesundheit bietet Beratung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement an und informiert über geeignete Instrumente, damit gutes Arbeiten auch bei großer Hitze gelingen kann. Mehr Informationen über spezielle Angebote der DAK-Gesundheit für Unternehmen unter: www.dak.de/bgm

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