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Fehltage wegen psychischer Krankheiten in Schleswig-Holstein auf Rekordstand

Kiel, 6. März 2023. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer In Schleswig-Holstein haben im vergangenen Jahr so oft wie nie zuvor mit Depressionen oder Ängsten am Arbeitsplatz gefehlt. Rein statistisch kamen auf 100 DAK-Versicherte 352 Fehltage, wie aus dem aktuellen Psychreport der DAK-Gesundheit hervorgeht. Die Fehlzeiten wegen dieser Erkrankungen lagen um 61 Prozent über dem Niveau von vor zehn Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr hatten jüngere Altersgruppen den stärksten Anstieg. Die meisten psychisch bedingten Fehltage gab es auch 2022 wieder im Gesundheitswesen. Die Branche lag 47 Prozent über dem Durchschnitt.

„Der neue Höchststand bei den psychischen Erkrankungen ist besorgniserregend. Hinzu kommt, dass zunehmend jüngere Erwachsene wegen dieser Erkrankungen bei der Arbeit ausfallen“, sagt Cord-Eric Lubinski, Landeschef der DAK-Gesundheit in Schleswig-Holstein. „Wir müssen am Arbeitsplatz den Fragen der seelischen Gesundheit mehr Beachtung schenken. Beschäftigte dürfen nicht Gefahr laufen, eines Tages verfrüht ausgebrannt zu sein und aussteigen zu müssen“, so Lubinski. In Schleswig-Holstein hatten im Vergleich zu 2021 die erwerbstätigen Männer zwischen 25 und 29 Jahren den stärksten Anstieg bei den psychisch bedingten Fehltagen: plus 55 Prozent. Bei weiblichen Beschäftigten gingen in der Altersgruppe der 30- bis 34-Jährigen die Fehlzeiten um 47 Prozent hoch. Auch die 35- bis 39-Jährigen hatten mit einem Plus von 39 Prozent deutlich mehr Fehltage als gleichaltrige Frauen im Vorjahr.

Rekordhoch bei Depressionen
Eine Krankschreibung wegen psychischer Erkrankungen dauerte im Durchschnitt 39,2 Tage. Die meisten Fehltage entfielen auf Depressionen, sie verursachten rund ein Fünftel mehr Arbeitsausfall als im Vorjahr. Auf Platz zwei kamen Belastungs- und Anpassungsstörungen. Den stärksten Anstieg mit 37 Prozent Zuwachs gegenüber 2021 hatten Angststörungen.

Der meiste Ausfall im Gesundheitswesen
Wie stark Beschäftigte von psychischen Erkrankungen betroffen sind, hängt unter anderem mit der Branche zusammen, in der sie tätig sind. In Schleswig-Holstein haben diejenigen, die im Gesundheitswesen arbeiten, weit überdurchschnittlich viele Fehltage. 2022 waren es – bezogen auf 100 erwerbstätige DAK-Versicherte – 519 Fehltage, 167 Tage mehr als im Durchschnitt aller Branchen. 

Psychisch bedingter Arbeitsausfall über dem Bundesniveau
Insgesamt liegt Schleswig-Holstein bei den psychisch bedingten Fehlzeiten um 17 Prozent über dem Bundesniveau. „Die Beschäftigten bei uns im Norden sind insgesamt nicht häufiger oder länger krank als ihre Kolleginnen und Kollegen bundesweit“, so Lubinski. „Aber wenn sie eine Krankschreibung haben, ist häufiger als anderswo eine psychische Diagnose der Grund.“

Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut die Daten von 116.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Schleswig-Holstein ausgewertet. Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands. Sie informiert online über ihre Leistungen zum Gesundbleiben und Gesundwerden unter: www.dak.de/psychreport

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Sönke Krohn

Pressesprecher Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein

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