Krankenstand in Sachsen ist 2024 leicht gesunken
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- Laut DAK-Gesundheit hatten Beschäftigte vor allem weniger Atemwegserkrankungen
- Krankenstand mit 5,6 Prozent geringfügig unter dem Rekordniveau des Vorjahrs von 5,8 Prozent
- DAK-Landeschef Wandel warnt vor Misstrauenskultur
Dresden, 27. Januar 2025. Der Krankenstand in Sachsen ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. DAK-versicherte Beschäftigte waren durchschnittlich an 20 Tagen krankgeschrieben, 2023 waren es 21 Tage. Einen Rückgang gab es vor allem bei den Atemwegsinfekten sowie bei den Muskel-Skelett-Erkrankungen. Die aktuelle Krankenstands-Analyse der DAK-Gesundheit bestätigt kürzlich veröffentlichte Fakten zum Rekordkrankenstand: Demnach gab es einen sprunghaften Anstieg bei den Fehltagen von 2021 auf 2022, der in der Hauptsache einem neuen elektronischen Meldeverfahren geschuldet war. Seit der erfolgreichen Einführung dieses Verfahrens sind die Schwankungen gering.
Die Mehrzahl der Fehltage in Sachsen ging 2024 auf das Konto von drei Erkrankungsgruppen: Atemwegserkrankungen, Muskel-Skelett-Probleme und psychische Erkrankungen. Vor allem bei den Atemwegserkrankungen gab es einen Rückgang. Erkältungen, Bronchitis und Co. verursachten 413 Fehltage je 100 Versicherte, 8,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Muskel-Skelett-Probleme wie Rückenschmerzen gingen ebenfalls zurück. Sie waren für 375 Fehltage je 100 Versicherte verantwortlich, 5,2 Prozent weniger als 2023. Einen deutlichen Anstieg gab es hingegen bei den psychischen Erkrankungen wie Depressionen. Sie führten zu rund 350 Fehltagen je 100 Versicherte. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 12,7 Prozent.
„Wir haben keine Dynamik mehr beim Krankenstand wie vor drei Jahren“, sagt Stefan Wandel, Landeschef der DAK-Gesundheit in Sachsen. 2022 hatte es einen sprunghaften Anstieg bei den Fehltagen gegeben. Damals waren erstmals Arzt-Atteste zur Arbeitsunfähigkeit elektronisch direkt an die Krankenkassen übermittelt worden und mussten nicht mehr von den Versicherten selbst eingereicht werden. „Es gab einen einmaligen Meldeeffekt, der – je nach Diagnose – rund 60 Prozent und mehr des damaligen Anstiegs ausgemacht hat“, erklärt Wandel. Seitdem gibt es bei den Fehltagen insgesamt nur geringfügige Veränderungen. „Es stimmt nicht, dass sich Beschäftigte immer mehr Tage krankmelden.“
Wachsende Misstrauenskultur in den Unternehmen
Die Mehrheit der Beschäftigten hatte für jeden Fehltag eine ärztliche Bescheinigung: Bei einer Forsa-Befragung im Auftrag der DAK-Gesundheit gaben 70 Prozent der sächsischen Beschäftigten an, sich für eine Krankmeldung immer ein ärztliches Attest zu holen – obwohl nur 39 Prozent dieses tatsächlich ab dem ersten Fehltag benötigen. Die DAK-Gesundheit wertet die Ergebnisse als Zeichen für eine Misstrauenskultur. „Die Beschäftigten holen sich ein Attest, um nicht dem Verdacht ausgesetzt zu sein, sie würden ohne triftigen Grund der Arbeit fernbleiben“, so Wandel. Der DAK-Landeschef warnt: „Misstrauen in den Unternehmen ist kontraproduktiv. Es hemmt die Leistungsfähigkeit und ist als solches selbst ein Gesundheitsrisiko.“
Chancen im betrieblichen Gesundheitsmanagement
Betriebe sollten sich stärker um gesundes Arbeiten bemühen. „Alle sind zufriedener, wenn es bei der Arbeit gut läuft. Und Beschäftigte, die mit ihrer Arbeit zufrieden sind, melden sich seltener krank“, sagt Wandel und verweist auch hier auf Forsa-Ergebnisse für Sachsen: In der Gruppe der Zufriedenen waren in den vergangenen zwölf Monaten 55 Prozent von mindestens einer Krankschreibung betroffen, bei den Unzufriedenen waren es 82 Prozent. Mit steigender Arbeitszufriedenheit sinkt der Anteil derjenigen mit Krankmeldung. „Es liegen große Chancen im betrieblichen Gesundheitsmanagement, bei dem unsere DAK-Gesundheit bereits viele Firmen unterstützt“, so der DAK-Landeschef.
Krankenstand nur leicht über Bundesniveau
Die Fehlzeiten in Sachsen sind mit denen der Beschäftigten bundesweit vergleichbar. Das Land liegt beim Krankenstand mit 5,6 Prozent nur leicht über dem Durchschnitt von 5,4 Prozent. Den meisten Arbeitsausfall bundesweit hatten die Beschäftigten in Sachsen-Anhalt mit einem Krankenstand von 6,5 Prozent. Die wenigsten Fehltage gab es mit 4,7 Prozent in Baden-Württemberg.
Für die aktuelle Analyse wertete das Berliner IGES Institut die Daten von 54.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Sachsen aus.
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Juliane Richter
Pressesprecherin Sachsen und Thüringen
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01067 Dresden