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RSV-Infektionen bei Babys: fünfmal so viele Klinikbehandlungen in Sachsen-Anhalt

Magdeburg, 3. April 2023. Die Klinikbehandlungen von Neugeborenen und Säuglingen mit dem sogenannten RS-Virus sind in Sachsen-Anhalt im Jahr 2022 drastisch gestiegen. Die Zahl der unter Einjährigen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) lag im 4. Quartal 2022 fünfmal höher als im gleichen Zeitraum 2018. Hochgerechnet auf alle in Sachsen-Anhalt lebenden Kinder mussten im Winter 2022 rund 250 Babys im Krankenhaus behandelt werden. Das zeigt eine repräsentative DAK-Sonderanalyse Kinder- und Jugendreports. Als erste Krankenkasse hat die DAK-Gesundheit die Krankenhausbehandlungen von Kindern und Jugendlichen in Sachsen-Anhalt im Hinblick auf RSV-Infektionen bis Ende 2022 untersucht. DAK-Landeschef Meyrich sieht akuten Handlungsbedarf.

„Die Zahlen unserer Analyse zeigen eine besorgniserregende Entwicklung,“ sagt Steffen Meyrich, Landeschef der DAK-Gesundheit in Sachsen-Anhalt und macht deutlich: „Es gibt einen akuten Handlungsbedarf. Wir müssen im Klinikbereich und im ambulanten Sektor in Zukunft besser auf Infektionswellen vorbereitet sein. Die bereits beschlossenen Maßnahmen der Politik zur Verbesserung der Versorgung von Kindern und Jugendlichen müssen nun konsequent und zügig umgesetzt werden. Die Gesundheit insbesondere von Neugeborenen ist zu schützen, trotz Personalmangels.“

Für die DAK-Sonderanalyse im Rahmen des Kinder- und Jugendreports untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Vandage und der Universität Bielefeld Abrechnungsdaten von rund 18.000 Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit in Sachsen-Anhalt versichert sind. Darunter 900 Neugeborene und Säuglinge im Alter von unter einem Jahr. Analysiert wurden die Jahre 2017 bis 2022. Damit legt die Krankenkasse erstmals aktuelle Daten zu RSV-Infektionen und Atemwegserkrankungen in Sachsen-Anhalt vor. Nach der Analyse haben sich die Klinikbehandlungen von Neugeborenen und Säuglingen mit einer RSV-Infektion im Vergleich der vierten Quartale 2022 und 2018 mehr als verfünffacht.

RSV-Welle hat sich während der Corona-Pandemie verschoben
Die Zahlen machen deutlich, dass während der Covid-19-Pandemie nahezu keine Kinder mit RSV-Infektionen im Krankenhaus in Sachsen-Anhalt behandelt worden sind. Nach der Corona-Pandemie hat sich der Höhepunkt der RSV-Welle zeitlich nach vorne verschoben. Und es wurden mehr Kinder stationär versorgt: So hat sich in der vollständigen Saison 2021/22 der Anteil der unter Einjährigen aus Sachsen-Anhalt, die mit RSV im Krankenhaus behandelt wurden, im Vergleich zur Saison 2018/19 mehr als verdoppelt (21,1 Fälle je 1.000 zu 53,5 Fälle je 1.000). Hochgerechnet mussten in der Saison 2021/22 in Sachsen-Anhalt rund 850 Neugeborene und Säuglinge in Kliniken versorgt werden. Im Vergleich der vierten Quartale 2022 zu 2018 haben sich die Klinikbehandlungen von Neugeborenen und Säuglingen mit einer RSV-Infektion gar verfünffacht. 

Atemwegserkrankungen sind ein vergleichsweise häufiger Grund für eine Krankenhausbehandlung im Kindes- und Jugendalter. So waren in der Saison 2021/22 insgesamt 53 Prozent aller Krankenhausaufenthalte von Kindern und Jugendlichen auf Atemwegsinfekte zurückzuführen. 17 Prozent aller Kinder, die mit Atemwegserkrankungen in Kliniken versorgt wurden, waren Neugeborene und Säuglinge unter einem Jahr.

Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands und engagiert sich besonders für Kinder- und Jugendgesundheit. Insgesamt sind bei der Krankenkasse in Sachsen-Anhalt rund 114.000 Menschen versichert.

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