Sachsen-Anhalt: Krankenstand im ersten Quartal 2024 bundesweit am höchsten
Magdeburg, 30. April 2024. Der Krankenstand in Sachsen-Anhalt ist auch im ersten Quartal 2024 weiter gestiegen. Er lag mit 6,8 Prozent noch über dem Vergleichswert des Rekordjahres 2023 (6,6 Prozent im ersten Quartal 2023). Das ist bundesweit der höchste Krankenstand. Das zeigt eine aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit. Im Durchschnitt waren an jedem Tag von 1.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten 68 krankgeschrieben. Der Krankenstand lag zudem weit über dem Bundesschnitt (5,8 Prozent). Rechnerisch hatte jede und jeder Beschäftigte landesweit mehr als sechs Fehltage.
„Beim Krankenstand in Sachsen-Anhalt ist keine Entwarnung in Sicht, im Gegenteil steigt er hierzulande sogar“, kommentiert Steffen Meyrich, Landeschef der DAK-Gesundheit in Sachsen-Anhalt. „Nach Rekordwerten in den Jahren 2022 und 2023 haben sich die hohen Ausfallraten bei den Beschäftigten auch im ersten Quartal 2024 verfestigt. Die erhoffte und erwartete Trendwende ist in den ersten Monaten des Jahres nicht eingetreten. Deshalb bleibt das Thema Gesundheitsschutz und Gesundheitsmanagement für die Arbeitgeber wichtig und zentral.“
Der meiste krankheitsbedingte Arbeitsausfall war im ersten Quartal 2024 in Sachsen-Anhalt auf Erkrankungen des Atmungssystems zurückzuführen, gefolgt von Muskel-Skelett-Krankheiten und psychischen Leiden. Mit einer Erkältungsdiagnose wurde jeder vierte Fehltag begründet. Husten, Schnupfen und Co. verursachten rund 154 Fehltage pro 100 Versicherte, knapp vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (148 Fehltage). Muskel- und Skelett-Beschwerden, wie beispielsweise Rückenschmerzen, stiegen um rund acht Prozent auf annähernd 116 Ausfalltage. Einen Rückgang gab es hingegen bei den psychischen Leiden. In dieser Erkrankungsgruppe – zu der auch Depressionen und Angststörungen gehören – sanken die Fehlzeiten um acht Prozent auf 75 Fehltage je 100 Beschäftigte. Alle drei Erkrankungsgruppen zusammengenommen verursachten mehr als die Hälfte aller Fehltage (rund 56 Prozent).
Auffällig sind Altersunterschiede in Bezug auf Häufigkeit und Dauer von Arbeitsunfähigkeiten. Während jüngere Altersgruppen öfter krankgeschrieben waren, war die durchschnittliche Falldauer bei älteren Beschäftigten wesentlich höher. Demnach dauerte ein durchschnittlicher Krankschreibungsfall bei den bis 20-Jährigen rund fünf Tage; in der ältesten Beschäftigtengruppe ab 60 waren es 20 Tage.
Für die aktuelle Krankenstands-Analyse wertete das Berliner IGES Institut die Daten von rund 47.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Sachsen-Anhalt aus.
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