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Parkinson: Neues Behandlungsangebot wird auf das Saarland ausgeweitet

Saarbrücken, 10. April 2025. Parkinson ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Menschen aus dem Saarland, die von der Krankheit betroffen sind, können nun am besonderen Forschungsprojekt „INSPIRE“ teilnehmen, das die Versorgung von Parkinsonpatientinnen und -patienten verbessern möchte. Es handelt sich um ein Forschungsprojekt, das von Prof. Sergiu Groppa, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum des Saarlandes, geleitet wird. Versicherte aller Krankenkassen, die an Parkinson erkrankt sind, können sich in dem Projekt über zwölf Monate hinweg bei allen ambulanten Behandlungsschritten von akademisch ausgebildeten Pflegefachpersonen, sogenannten Advanced Practice Nurses, unterstützen und telemedizinisch begleiten lassen. Die Techniker Krankenkasse (TK) und die DAK-Gesundheit sind Partnerinnen des Projekts.

„Wir sind überzeugt, dass das Konzept des Projektes die Versorgung der Menschen mit Parkinson verbessern kann. Es ist eine gute Nachricht, dass sich nun auch Betroffene aus dem Saarland einschreiben können“, erläutert Stefan Groh, Leiter der TK-Landesvertretung Saarland. Er ergänzt: „Gerade durch die sehr verschiedenen Verläufe der Krankheit ist eine individuell angepasste Therapie wichtig. Dem trägt das Konzept, bei dem die qualifizierte Pflegekraft als zentrale Anlaufstelle die Behandlung mit den verschiedenen Facharztbereichen koordiniert, Rechnung.“ 
 

Auch Jürgen Günther, Leiter der DAK-Landesvertretung Saarland, wirbt für das Projekt: „Wir freuen uns, unseren Versicherten bei der DAK-Gesundheit den Zugang zu diesem wichtigen Projekt zu ermöglichen. Für Menschen mit Parkinson und ihre Angehörigen bedeutet der schleichende Verlust körperlicher und geistiger Fähigkeiten eine große Belastung. Umso wertvoller ist es, ihnen mit den Advanced Practice Nurses erfahrene Pflegeexpertinnen und -experten an die Seite zu stellen - nah an der individuellen Lebenssituation, im engen Austausch mit Haus- und Fachärzten. Das ist ein neuer, vielversprechender Weg, um die Versorgung spürbar zu verbessern“, sagt Günther.

Selbstständigkeit erhalten und Pflegebedürftigkeit verhindern
Parkinson ist eine chronische Erkrankung, die überwiegend im höheren Lebensalter auftritt und die Bewegungsfähigkeit einschränkt. Die Erkrankung lässt sich nicht heilen, schreitet jedoch meist nur langsam voran. Vor allem medikamentöse Therapien können die Symptome wirksam lindern und kontrollieren, so dass viele Menschen noch lange ein weitgehend selbstständiges Leben führen können. „Eine optimale Versorgung von Menschen mit Parkinson-Syndromen muss die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Familien entscheidend verbessern und gleichzeitig die Behandlungen effektiver, erreichbarer und nahtloser zwischen Kliniken, ambulanten Versorgern und Therapeuten gestalten. Durch den Einsatz innovativer Lösungen wie Telemedizin, Advanced Practice Nurses und die Stärkung der Betroffenen und ihrer Familien können wir heute und in Zukunft eine nachhaltige und individualisierte Versorgung anbieten. Das Projekt des GBA-Innovationsfonds „Inspire“ ist ein wichtiger Baustein für die Lösungen von morgen im Saarland, deshalb werbe ich für die Teilnahme und Unterstützung des Projektes zur Verbesserung der individuellen Behandlungsmöglichkeiten unserer Patienten“, sagt Prof. Groppa, Leiter des Projekts.

Zentrale und koordinierende Rolle der Advanced Practice Nurses
Die Advanced Practice Nurses – auf Masterniveau qualifizierte Pflegefachpersonen mit mehrjähriger Berufserfahrung – übernehmen im Versorgungsprojekt eine zentrale Rolle. Sie beurteilen für jede Patientin und jeden Patienten deren/dessen Krankheitssituation und erstellen einen individuell passenden Behandlungs- und Versorgungsplan. Dieser wird von ihnen mit den behandelnden Fachärztinnen und -ärzten abgestimmt und im engen telemedizinischen Austausch mit den Patientinnen und Patienten regelmäßig evaluiert und angepasst.

Ein weiterer zentraler Bestandteil des Projekts ist die Einbindung der bereits bestehenden interdisziplinären Netzwerkstrukturen des Parkinson-Netzwerks Rhein-Main (PNRM+). Diesem Netzwerk gehören unter anderem Spezialistinnen und Spezialisten aus den Bereichen Neurologie, Physio- und Ergotherapie, Logopädie sowie Parkinson-Selbsthilfegruppen an, die von den Advanced Practice Nurses bei Bedarf in die Behandlung eingebunden werden. Die Kommunikation aller Beteiligten erfolgt zum größten Teil über eine telemedizinische Plattform, auf der auch die elektronischen Fallakten aller an der Studie teilnehmenden Patientinnen und Patienten abgelegt sind.

Parkinsonpatientinnen und -patienten aus dem Saarland, die am Versorgungsprojekt teilnehmen möchten, können sich entweder direkt an ihre neurologische Praxis, an die Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum des Saarlandes oder auch direkt an das Externer LinkINSPIRE-Projektmanagement wenden. An der Studie können insgesamt 1.300 Menschen mit Parkinson-Syndrom für insgesamt zwölf Monate teilnehmen.

Hinweise für die Redaktion
Leiter des Innovationsfondsprojektes „INSPIRE“ ist Professor Sergiu Groppa, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum des Saarlandes, der auch die Konsortialführung innehat. Weitere Konsortialpartner sind neben der Techniker Krankenkasse und der DAK-Gesundheit die Universitätsmedizin Frankfurt, die Katholische Hochschule Mainz und die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen. Darüber hinaus besteht eine Kooperation mit Berufsverbänden und Fachkliniken.

INSPIRE-PNRM+ steht für INterdiSziPlinäre und InteRsektorale telemedizinische Evaluation, Koordination und Behandlung im ParkinsonNetz RheinMain+.

 

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