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Rheinland-Pfalz: Schülerduo aus Kirn gewinnt landesweiten Plakatwettbewerb gegen Alkoholmissbrauch

Mainz, 05. Mai 2023. „bunt statt blau“: Unter diesem Motto beteiligten sich im Frühjahr bundesweit mehr als 7.000 Schülerinnen und Schüler am Plakatwettbewerb der DAK-Gesundheit gegen das sogenannte Komasaufen bei Jugendlichen. In Rheinland-Pfalz kommt das beste Plakat für die Präventionskampagne der Krankenkasse von Tomas Eckes und Saynab Zajnalgabidova von der „Realschule Plus Auf Halmen“ in Kirn. Die beiden setzten sich gegen rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch und wurden zusammen mit den weiteren Landessiegerinnen und -siegern in Mainz geehrt. Sozialminister Alexander Schweitzer übergab als Schirmherr der Aktion in Rheinland-Pfalz die Preise und Urkunden gemeinsam mit DAK-Landeschef Rainer Lange.

„Im Fach Biologie haben wir uns mit dem Thema Alkohol im Rahmen der Suchtprävention beschäftigt - und im Fach Kunst haben wir die Stilelemente eines Graffitis behandelt. Unsere Lehrerin zeigte uns im Unterricht Graffitis, die wir als Inspiration nutzen konnten. So entwickelten wir gemeinsam mit der Klasse die Idee, beides miteinander zu vereinen: BUNT STATT BLAU im Graffiti-Style“, so beschreibt die 16-jährige Saynab Zajnalgabidova ihre Motivation, gemeinsam mit Tomas Eckes (15) an dem Wettbewerb teilzunehmen. Mit ihrer beeindruckenden Arbeit gewannen sie den Hauptpreis von 300 Euro. Der zweite Platz ging an Felice Christmann aus der elften Klasse des Karolinen-Gymnasiums in Frankenthal. Den dritten Rang belegten Emilia Hecker und Jolina Löbel aus Kusel. Sie besuchen dort die achte Klasse des Siebenpfeiffer-Gymnasiums. Den Sonderpreis „Junge Talente“ erhielten Isabella Cano, Helena Diehl und Emma Scherer für ihr Plakat. Die drei gehen in die sechste Klasse des Karolinen-Gymnasiums in Frankenthal.

Minister Schweitzer: Jugendliche bekennen Farbe für einen reflektierten Umgang mit dem Thema Alkohol
"Auch in diesem Jahr leistet die Plakataktion ,bunt statt blau' wichtige Aufklärungsarbeit, indem Schülerinnen und Schüler selbst zu Botschaftern gegen das Rauschtrinken werden", betont Sozialminister Alexander Schweitzer. „Die in der Corona-Pandemie tendenziell gesunkenen Zahlen von Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier nach wie vor Aufklärungs- und Handlungsbedarf besteht. Wir müssen junge Menschen weiterhin für die Risiken eines übermäßigen Alkoholkonsums sensibilisieren. Deshalb war es mir ein besonderes Anliegen, in 2023 wieder die Schirmherrschaft für ,bunt statt blau' zu übernehmen.“

Komasaufen: Positive Entwicklung sichern
„Der Rückgang der alkoholbedingten Klinikeinweisungen ist sehr erfreulich. Wir wollen jetzt sichergehen, dass nach Corona kein Nachholeffekt einsetzt. Daher setzen wir in Rheinland-Pfalz unsere erfolgreiche Alkohol-Präventionskampagne ‚bunt statt blau‘ fort“, sagt Rainer Lange, Leiter der DAK-Landesvertretung.

2021 kamen nach aktueller Statistik bundesweit rund 11.650 Zehn- bis Zwanzigjährige volltrunken in eine Klinik, vier Prozent weniger als im Vorjahr. In Rheinland-Pfalz ist die Zahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen laut rheinland-pfälzischem Landesamt für Statistik gegenüber dem Vorjahr um knapp zwanzig Prozent gesunken, insgesamt 561 Kinder und Jugendliche mussten nach einem akuten Alkoholrausch im Krankenhaus behandelt werden. „Nur mit engagierter Präventionsarbeit können wir die positive Entwicklung weiter stabilisieren“, so Lange.

Selbstgestaltete Plakate wirken
Die Plakate, die Schülerinnen und Schüler bei „bunt statt blau“ gestalten, sind für Gleichaltrige besonders eindrucksvoll: Das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in Kiel hat in einer umfangreichen Studie die Wirkung der selbst gemalten Plakate im Vergleich zu konventionellen Warnhinweisen untersucht. Demnach verstärken die von Kindern und Jugendlichen gestalteten „bunt statt blau"-Plakate bei jungen Menschen die Wahrnehmung, dass Alkoholkonsum schädlich ist. Sie haben eine stärker sensibilisierende Wirkung als traditionelle, eher an Erwachsene gerichtete, Warnhinweise.

Im Mai wählt eine Bundesjury mit dem Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung Burkhard Blienert, dem DAK-Vorstandschef Andreas Storm und den Experten vom IFT-Nord die Bundesgewinner 2023. Die Bundessiegerehrung findet am 1. Juni in Berlin statt. Informationen zum Wettbewerb gibt es in allen Servicezentren der DAK-Gesundheit oder im Internet unter www.dak.de/buntstattblau.

 „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ 2023 ist bereits die vierzehnte Auflage des kreativen Plakatwettbewerbs. Insgesamt haben seit 2010 fast 130.000 Schülerinnen und Schüler an der Aktion teilgenommen, die im Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung als beispielhafte Präventionskampagne genannt wird. Sie ist seit April 2010 von der Europäischen Kommission zertifiziert und erhielt zahlreiche Auszeichnungen.

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