Rheinland-Pfalz: Hoher Krankenstand auch im dritten Quartal 2024
Mainz, 24. Oktober 2024. Der Krankenstand in Rheinland-Pfalz lag auch im Sommer 2024 auf hohem Niveau. Von Juli bis einschließlich September hatten die Beschäftigten 9,5 Prozent mehr Krankschreibungs-Fälle als im 3. Quartal des Vorjahrs. Nur, weil auch die durchschnittliche Dauer je Fall zurückging, hatten DAK-versicherte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer insgesamt nicht mehr Arbeitsausfall als im Rekordsommer 2023. Die meisten Fehltage verursachten Muskel-Skelett-Erkrankungen wie etwa Rückenschmerzen. Sie waren im 3. Quartal für insgesamt 93 Fehltage je 100 Beschäftigte verantwortlich – mehr als im bundesweiten Durchschnitt mit 88 Tagen. Insgesamt lag der Krankenstand bei 5,3 Prozent. Das zeigt eine Analyse zu den Krankschreibungen im 3. Quartal von rund 133.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Rheinland-Pfalz.
„Selbst im Sommer hat der hohe Krankenstand die rheinland-pfälzischen Unternehmen stark belastet. Wir brauchen jetzt eine breite Diskussion über die wirklichen Ursachen für den anhaltend hohen Krankenstand. Die Forderung nach einer Abschaffung der telefonischen Krankschreibung oder eine oberflächliche Blaumacher-Debatte helfen den Betroffenen und den Betrieben nicht weiter“, sagt Rainer Lange, Landeschef der DAK-Gesundheit in Rheinland-Pfalz. „Angesichts der anhaltenden Wirtschaftsschwäche in ganz Deutschland kommt den Fehlzeiten der Beschäftigten eine besondere Bedeutung zu.“
9,5 Prozent mehr Krankschreibungen als im 3. Quartal 2023
Die Anzahl der Krankschreibungen ist im 3. Quartal um 9,5 Prozent von 43 auf jetzt 47 Fälle pro 100 Beschäftigte gestiegen. Insgesamt sind mehr kurze Fälle dazugekommen, was sich daran zeigt, dass die durchschnittliche Erkrankungsdauer mit 10,4 Tagen niedriger ist als im Vorjahresquartal. Nach der Analyse der DAK-Gesundheit lag der Krankenstand insgesamt bei 5,3 Prozent. Das bedeutet: An jedem Tag von Juli bis September waren im Durchschnitt 53 von 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern krankgeschrieben. Muskelskelett-Erkrankungen verursachten mit 93 Fehltagen je 100 Versicherte am meisten Arbeitsausfall, dicht gefolgt von psychischen Erkrankungen wie etwa Depressionen und Anpassungsstörungen auf Platz zwei (92 Fehltage). Ebenfalls besonders relevant für den Krankenstand: Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel Bronchitis und andere Infekte. Sie waren für 65 Fehltage je 100 Versicherte verantwortlich, 15,9 Prozent mehr als im 3. Quartal 2023. Der Anstieg von Atemwegserkrankungen ist für ein Quartal mit vielen warmen Sommerwochen eher ungewöhnlich.
Krankenstand über Bundesniveau
Insgesamt war der krankheitsbedingte Arbeitsausfall in Rheinland-Pfalz etwas höher als bei den Beschäftigten im bundesweiten Durchschnitt. Der Krankenstand lag im 3. Quartal um 0,3 Prozentpunkte über dem Krankenstand im Bund mit 5,0 Prozent.
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