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Rheinland-Pfalz: Gesundheitswesen mit meisten Ausfalltagen wegen psychischer Erkrankungen

Mainz, 8. März 2024. In Rheinland-Pfalz sind im Jahr 2023 die meisten Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen im Gesundheitswesen verzeichnet worden. Mit 452 Fehltagen je 100 erwerbstätigen DAK-Versicherten landet die Branche auf dem ersten Platz und lag damit 37 Prozent über dem Durchschnitt. Auf Platz zwei folgt die öffentliche Verwaltung, auf Platz drei das Transport- und Kurierwesen und die Warenlagerei. Insgesamt lagen die Fehlzeiten aufgrund von Depressionen, Ängsten oder Anpassungsstörungen in Rheinland-Pfalz auf dem hohen Niveau des Vorjahres, wie aus dem repräsentativen Psychreport der DAK-Gesundheit hervorgeht.

„Positiv ist, dass der stetige und starke Anstieg psychischer Erkrankungen in Rheinland-Pfalz erstmals ausgebremst ist“, sagt Rainer Lange, Leiter der DAK-Landesvertretung von Rheinland-Pfalz. „Unsere aktuelle Analyse zeigt die weiterhin hohe Belastung der Menschen. Insbesondere Beschäftigte in Branchen mit großer Personalnot haben mit psychischen Problemen zu kämpfen. Insgesamt muss den Fragen der seelischen Gesundheit am Arbeitsplatz mehr Beachtung geschenkt werden. Es geht hier nicht nur um die Lebensqualität des Einzelnen, sondern auch um immense wirtschaftliche Auswirkungen auf die Unternehmen“, so Lange.

Beschäftigte im Gesundheitswesen am häufigsten betroffen
Wie stark Beschäftigte von psychischen Erkrankungen betroffen sind, hängt unter anderem mit der Branche zusammen, in der sie tätig sind. In Rheinland-Pfalz haben diejenigen, die im Gesundheitswesen arbeiten, weit überdurchschnittlich viele Fehltage. 2023 waren es – bezogen auf 100 erwerbstätige DAK-Versicherte – 452 Fehltage, 122 Tage mehr als im Durchschnitt aller Branchen. „Es ist offensichtlich, dass insbesondere das Gesundheitswesen in Rheinland-Pfalz bis an die Grenzen belastet ist“, so Lange.

Auch Beschäftigte der öffentlichen Verwaltung lagen mit 410 Fehltagen je 100 Versicherte deutlich über dem Durchschnitt aller Berufsgruppen. Menschen, die als Transport- oder Kurierfahrer arbeiten oder in Warenlagern beschäftigt sind, leiden ebenfalls überdurchschnittlich an psychischen Erkrankungen (388 Fehltage je 100 Versicherte).

Rückgang bei Depressionen
In Rheinland-Pfalz waren 2023 Depressionen weiterhin mit Abstand der häufigste Krankschreibungsgrund, auf Platz zwei kamen Belastungs- und Anpassungsstörungen. Sie verzeichneten mit einem Plus von 20 Prozent den stärksten Anstieg, während es bei Depressionen einen Rückgang um neun Prozent gab. Mit Anpassungsstörung ist eine Reaktion auf ein belastendes Lebensereignis, zum Beispiel einen Trauerfall, gemeint. Dies kann sich in negativen Veränderungen des Gemütszustandes oder auch in Störungen des Sozialverhaltens ausdrücken.

Fehltage insgesamt auf Bundesniveau
Rein statistisch kamen auf 100 DAK-Versicherte 330 Fehltage, das waren drei Fehltage mehr als im Vorjahr. Eine Krankschreibung wegen psychischer Erkrankungen dauerte im Durchschnitt 33,9 Tage. Insgesamt liegt Rheinland-Pfalz bei psychisch bedingten Fehlzeiten fast genau auf Bundesniveau, mit zwei Prozent mehr Fehltagen im Vergleich. „Die Beschäftigten bei uns in Rheinland-Pfalz sind insgesamt so häufig oder lange krank wie im bundesweiten Durchschnitt“, so Lange. Der DAK-Psychreport zeigt auch, wie sich das Verhältnis von kurzen zu langwierigen Fällen verändert hat: Bei kurzen Krankschreibungen bis zu sieben Tagen gab es einen deutlichen Anstieg von rund 28 Prozent. Krankschreibungen von bis zu 28 Tagen nahmen um rund 14 Prozent zu. Durch das Verfahren der elektronischen Krankschreibung (eAU) wurden 2023 wahrscheinlich vermehrt auch kürzere Krankschreibungen der Krankenkasse übermittelt.

Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut die Daten von 149.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Rheinland-Pfalz ausgewertet. Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands und versichert rund 335.000 Menschen in Rheinland-Pfalz. 

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