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Hitze belastet in Rheinland-Pfalz 450.000 Beschäftigte

Mainz, 31. Mai 2024. Stickige Luft in Büroräumen und Werkshallen, Bruthitze auf Baustellen: 22 Prozent der Beschäftigten in Rheinland-Pfalz fühlen sich bei Hitze während der Arbeit stark belastet. Hochgerechnet auf alle Erwerbstätigen im Land sind das rund 450.000 Menschen. Fast drei Viertel sehen ihre Leistungsfähigkeit durch Extremtemperaturen eingeschränkt. Rund 16 Prozent haben hitzebedingte Gesundheitsprobleme. Das sind zentrale Ergebnisse aus dem DAK-Gesundheitsreport 2024 „Gesundheitsrisiko Hitze. Arbeitswelt und Klimawandel“ für Rheinland-Pfalz.


Insgesamt liegt Rheinland-Pfalz beim Anteil der stark hitzebelasteten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern knapp unter dem Bundesniveau von 23 Prozent. „Nicht nur für Risikogruppen wie Ältere und Kleinkinder, sondern auch am Arbeitsplatz ist Hitze ein immenses Gesundheitsrisiko“, sagt Rainer Lange, Landeschef der DAK-Gesundheit in Rheinland-Pfalz. Anlässlich des bundesweiten Hitzeaktionstag am 05. Juni 2024 betont Lange: „In Zeiten des Klimawandels brauchen wir beim Hitzeschutz eine Bewusstseinswende und mehr Aufklärung. Ich freue mich, dass mit einem Impulspapier in Rheinland-Pfalz bereits die Grundlage für einen Hitzeaktionsplan geschaffen wurde.“

Für den Report „Gesundheitsrisiko Hitze. Arbeitswelt im Klimawandel“ hat das IGES Institut in Berlin die Daten von 149.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Rheinland-Pfalz ausgewertet. Außerdem wurden im Zeitraum vom 22. August bis zum 8. September 2023 rund 200 Beschäftigte in Rheinland-Pfalz im Alter zwischen 18 und 65 Jahren repräsentativ befragt. Demnach fühlen sich insbesondere Erwerbstätige über 50 Jahre durch Hitze stark beeinträchtigt (35 Prozent), ebenso wie Menschen mit einer chronischen körperlichen oder psychischen Erkrankung (29 beziehungsweise 38 Prozent). Auffällig ist auch: Unter den Menschen, die überwiegend im Freien arbeiten, ist der Anteil der stark Belasteten mit 41 Prozent mehr als doppelt so hoch wie bei den Beschäftigten, die nicht im Freien tätig sind (17 Prozent). Ebenso sind körperlich Tätige deutlich stärker belastet als diejenigen, die vorwiegend geistig arbeiten.

Reduziertes Leistungsvermögen bei Hitze
Fast drei Viertel der Befragten in Rheinland-Pfalz sehen zudem eine Einschränkung ihrer Leistung durch extreme Temperaturen. 66 Prozent fühlen sich leicht und sieben Prozent deutlich eingeschränkt. Etwa 16 Prozent beobachten bei sich hitzebedingte Gesundheitsprobleme.

„Unser Report zeigt sehr deutlich, wie stark Hitzewellen die Arbeitsbedingungen schon heute beeinflussen. Wer dies ignoriert, gefährdet das Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit und letztlich sogar die Gesundheit der Beschäftigten“, sagt Lange.

Zusammenhang von Hitze und Krankenstand
Laut Bundesreport gibt es erste Auffälligkeiten beim Krankenstand. In der Analyse der Krankschreibungen aller DAK-versicherten Beschäftigten zeigt sich, dass es bei steigenden Temperaturen im Sommer mehr Arbeitsausfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt. Die Zunahme erfolgt etwas zeitversetzt, jedoch nahezu parallel zu den gemessenen Tagestemperaturen. „Betriebe müssen zeitnah alle Arbeitsprozesse und -abläufe an Hitzeperioden anpassen und Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiterschaft ergreifen. Die Hitze wirkt sich schon jetzt deutlich auf die Produktivität aus“, rät Professor Volker Nürnberg, der als Experte für Betriebliches Gesundheitsmanagement den DAK-Gesundheitsreport fachlich begleitet.

Mangelnde Vorbereitung auf wiederkehrende Hitzeperioden
Mehr als ein Viertel der Beschäftigten geht davon aus, dass sich die Bedingungen in ihrem Arbeitsbereich durch wiederkehrende Hitzeperioden in Zukunft verschlechtern. Zwar haben fast drei Viertel an ihrem Arbeitsplatz die Möglichkeit, Maßnahmen zum Schutz zu ergreifen; sie können ihren Arbeitsort verdunkeln (75 Prozent) und bekommen vom Betrieb geeignete Getränke (72 Prozent) angeboten. Doch arbeitsorganisatorische Maßnahmen wie Homeoffice oder eine Anpassung der Arbeitszeit sind weniger verbreitet. Die Möglichkeit, sich eine Siesta zu gönnen, haben bisher nur wenige (15 Prozent), ein Großteil (44 Prozent) würde diese jedoch auch nicht nutzen.

Die DAK-Gesundheit bietet Beratung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement an und informiert über geeignete Instrumente, damit gutes Arbeiten auch bei großer Hitze gelingen kann. Mehr Informationen über spezielle Angebote der DAK-Gesundheit für Unternehmen unter: www.dak.de/bgm



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