DAK-Gesundheit unterstützt Forschungsprojekt zur besseren Versorgung von Parkinson-Erkrankten
Mainz, 04. April.2024. Im Rhein-Main-Gebiet werden neue Ansätze zur besseren Versorgung von Parkinson-Patienten erprobt. Das Innovationsfonds-Projekt INSPIRE-PNRM+ steht unter der Leitung des ParkinsonNetz Rhein-Main+ und wird von der Universitätsmedizin Mainz koordiniert, die DAK-Gesundheit ist als Konsortialpartnerin beteiligt. Ziel ist eine optimierte, effektivere und bedarfsgerechtere Versorgung von Patienten mit Morbus Parkinson. So werden speziell für die Versorgung von Menschen mit Parkinson-Syndrom ausgebildete Pflegefachpersonen eingebunden. Diese sog. „Advanced Practice Nurses“ (APN) betreuen die Erkrankten, machen Hausbesuche und stehen über eine telemedizinische Plattform in engem Austausch mit ihren Patientinnen und Patienten und den behandelnden Fachärzten. An der Studie werden insgesamt über 1.300 Menschen mit Parkinson-Syndrom aus dem Rhein-Main Gebiet teilnehmen. schland hat auffällige Blutzuckerwerte, ohne davon zu wissen. Dies belegen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI). Der schleichende Verlauf ist typisch für die Stoffwechselkrankheit, die so oft über Jahre hinweg unentdeckt bleibt. Wenn erste Symptome auftreten, ist die Erkrankung deshalb nicht selten bereits fortgeschritten. DAK-Versicherte mit Übergewicht oder familiärer Vorbelastung werden in den teilnehmenden Arztpraxen angesprochen und können ihren Langzeitblutzucker-Wert, den sogenannten Hba1c- Wert, bestimmen lassen.
„Wir freuen uns, als Partner unseren DAK-Versicherten Zugang zu diesem wichtigen Projekt bieten zu können. Der fortschreitende Verlust von körperlichen und geistigen Fähigkeiten ist für Parkinson-Patienten und ihre Angehörigen sehr belastend. Ihnen im Alltag gut ausgebildete Pflegefachkräfte wie die Advanced Practice Nurses zur Seite stellen zu können, die die individuelle Situation gut kennen und im engen Austausch mit Haus- und Fachärzten stehen, ist ein vielversprechender, neuer Ansatz in der Versorgung“, sagt Rainer Lange, Leiter der rheinland-pfälzischen Landesvertretung der DAK-Gesundheit. „Klinische Leitlinien und Standards sind eine Sache, die Umsetzung der notwendigen Behandlungsmaßnahmen eine andere. Hier ist es wichtig, die Schritte für die Parkinson-Patienten optimal zu koordinieren.“
Projektziel bessere Versorgung durch Vernetzung
Im Projekt soll gezeigt werden, dass eine auf den Patienten abgestimmte Versorgung durch Therapeutinnen und Therapeuten aus verschiedenen Fachrichtungen die Versorgung optimieren kann. Zentral ist die Vernetzung von ärztlichem, therapeutischem und pflegerischem Personal. Dadurch etablierte neue Strukturen sollen für eine optimierte Versorgung der Patienten sorgen.
Die Phasen des Projekts
Das Innovationsfonds-Projekt INSPIRE-PNRM+ ist in drei Phasen gegliedert. Die Vorbereitungsphase läuft seit August 2023, in dieser Zeit werden Arztpraxen und APN für die Teilnahme gewonnen. Danach werden ab Juli die Einschreibung der Patientinnen und Patienten Versorgung folgen. In der Zeit ab Juli 2026 wird das Projekt dann in die Phase der Evaluation gehen.
Parkinson-Erkrankung in Deutschland
Rund 400.000 Menschen sind in Deutschland von der Parkinson-Krankheit betroffen. Die Krankheit ist unheilbar. Durch einen schleichenden Verlust von Nervenzellen im Gehirn werden verschiedene Symptome wie etwa Muskelsteifheit- und zittern ausgelöst. Das Parkinson-Syndrom ist nach der Alzheimer-Demenz die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Sie führt zu Behinderungen, Pflegebedürftigkeit und oft zum vorzeitigen Tod. Zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr wird die Parkinson-Erkrankung am häufigsten festgestellt. Allerdings treten bei fünf bis zehn Prozent der Parkinson-Erkrankten bereits Symptome vor dem 40. Lebensjahr auf. Bundesweit wurden 95 Prozent der Patienten durch Hausärzte versorgt (nach Daten des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung zwischen den Jahren 2010 bis 2019).
Das Innovationsfonds-Projekt INSPIRE-PNRM+ koordiniert Univ.-Prof. Dr. med. Sergiu Groppa, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sektion für Bewegungsstörungen und Neurostimulation. Das Projekt wird für dreieinhalb Jahre mit rund 5,6 Millionen Euro durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) gefördert. Weitere Informationen und alle Partner des Projekts sind unter https://innovationsfonds.g-ba.de/projekte/neue-versorgungsformen/inspire-pnrm-interdisziplinaere-und-intersektorale-telemedizinische-evaluation-koordination-und-behandlung-im-parkinsonnetz-rheinmain.567 zu finden.
Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands und versichert rund 335.000 Menschen in Rheinland-Pfalz.
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