Krankenstand in Hessen auch im Sommer 2024 hoch
Frankfurt, 24. Oktober 2024. Der Krankenstand in Hessen lag auch im Sommer 2024 auf hohem Niveau. Von Juli bis einschließlich September hatten die Beschäftigten 8,7 Prozent mehr Krankschreibungs-Fälle als im 3. Quartal des Vorjahrs. Nur, weil auch die durchschnittliche Dauer je Fall zurückging, hatten DAK-versicherte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer insgesamt nicht mehr Arbeitsausfall als im Rekordsommer 2023. Die meisten Fehltage verursachten Muskel-Skelett-Erkrankungen wie etwa Rückenschmerzen. Sie waren im 3. Quartal für insgesamt 87 Fehltage je 100 Beschäftigte verantwortlich – in etwa so viel wie im bundesweiten Durchschnitt mit 88 Tagen. Insgesamt lag der Krankenstand bei 5,2 Prozent. Das zeigt eine Analyse zu den Krankschreibungen im 3. Quartal von rund 243.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Hessen.
„Wir wünschen uns eine fundierte und ernsthafte Diskussion über die Ursachen des anhaltend hohen Krankenstands in Hessen. Forderungen wie die Abschaffung der telefonischen Krankschreibung oder die Diskussion über 'Blaumacher' helfen weder den betroffenen Arbeitnehmern noch den Betrieben weiter“, sagt Britta Dalhoff, Landeschefin der DAK-Gesundheit in Hessen. „Vor dem Hintergrund der anhaltenden Wirtschaftsschwäche kommt den Fehlzeiten der Beschäftigten eine besondere Bedeutung zu. Ein hoher Krankenstand stellt für die hessische Wirtschaft eine starke Belastung dar.“
8,7 Prozent mehr Krankschreibungen als im 3. Quartal 2023
Die Anzahl der Krankschreibungen ist im 3. Quartal um 8,7 Prozent von 45 auf jetzt 49 Fälle pro 100 Beschäftigte gestiegen. Insgesamt sind mehr kurze Fälle dazugekommen, was sich daran zeigt, dass die durchschnittliche Erkrankungsdauer mit 9,7 Tagen niedriger ist als im Vorjahresquartal. Nach der Analyse der DAK-Gesundheit lag der Krankenstand insgesamt bei 5,2 Prozent. Das bedeutet: An jedem Tag von Juli bis September waren im Durchschnitt 52 von 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern krankgeschrieben. Muskelskelett-Erkrankungen verursachten mit 87 Fehltagen je 100 Versicherte am meisten Arbeitsausfall, dicht gefolgt von psychischen Erkrankungen wie etwa Depressionen und Anpassungsstörungen auf Platz zwei (86 Fehltage). Ebenfalls besonders relevant für den Krankenstand: Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel Bronchitis und andere Infekte. Sie waren für 74 Fehltage je 100 Versicherte verantwortlich, 16 Prozent mehr als im 3. Quartal 2023. Der Anstieg von Atemwegserkrankungen ist für ein Quartal mit vielen warmen Sommerwochen eher ungewöhnlich.
Krankenstand auf Bundesniveau
Insgesamt war der krankheitsbedingte Arbeitsausfall in Hessen nur geringfügig höher als bei den Beschäftigten im bundesweiten Durchschnitt. Der Krankenstand lag im 3. Quartal um 0,2 Prozentpunkte über dem Krankenstand im Bund mit 5,0 Prozent.
Texte zum Download
Bild herunterladen (Copyright: GettyImages/DAK-Gesundheit)
Ihr Kontakt
Sandra Scheuring
Pressesprecherin
Walter-Kolb-Str. 1-3
60594 Frankfurt am Main