Krankenstand 2023 in Hessen weiter auf Rekordniveau
Frankfurt, 22. Januar 2024. Der Krankenstand in Hessen lag 2023 im zweiten Jahr in Folge auf Rekordniveau. Es gab rund 16 Prozent mehr Ausfälle als im Vorjahr. Im Durchschnitt hatten die Hessen fast 21 Fehltage pro Kopf. Ausschlaggebend für das hohe Aufkommen waren vor allem Atemwegserkrankungen wie Erkältungen, Bronchitis und Grippe. Hier gab es mit einem Plus von elf Prozent den deutlichsten Anstieg. Der Krankenstand lag insgesamt bei 5,7 Prozent. Damit landete Hessen etwas über dem bundesweiten Durchschnitt von 5,5 Prozent.
„Der hohe Krankenstand kommt nach den Erkältungswellen im Frühjahr und Herbst zwar nicht überraschend, ist aber für die hessische Wirtschaft alarmierend“, sagt Britta Dalhoff, Landeschefin der DAK-Gesundheit in Hessen. „Die hohen Fehlzeiten beeinträchtigen die Arbeitsabläufe vieler Betriebe und Behörden – besonders dann, wenn die Personaldecke durch den Fachkräftemangel bereits ausgedünnt ist. Betriebe haben in den zurückliegenden Jahren zwar viel im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements getan, aber unsere Zahlen zeigen, dass das nicht ausreicht. Eine Offensive für das betriebliche Gesundheitsmanagement ist dringend notwendig.“
Deutlich mehr Fälle als im Vorjahr
Nach der Analyse der DAK-Gesundheit lag der Krankenstand 2023 bei 5,7 Prozent. Das bedeutet: An jedem Tag von Januar bis Dezember waren im Durchschnitt 57 von 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern krankgeschrieben. Es gab rund 16 Prozent mehr Fälle als im Vorjahr. 2022 hatte die Kasse noch rund 190 Krankschreibungs-Fälle gezählt – bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte. 2023 waren es 219 Fälle.
Rund acht Prozent mehr Fehltage durch psychische Erkrankungen
Die meisten Fehltage waren 2023 auf Erkältungskrankheiten zurückzuführen, gefolgt von Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und psychischen Diagnosen. Mit einer Erkältungsdiagnose wurde mehr als jeder fünfte Fehltag begründet (22,5 Prozent). Husten, Schnupfen und Bronchitis verursachten 471 Fehltage pro 100 Versicherte, elf Prozent mehr als im Vorjahr. Einen merklichen Anstieg gab es auch bei den psychischen Erkrankungen. In dieser Erkrankungsgruppe – zu der auch Depressionen und Angststörungen gehören – gingen die Fehlzeiten um rund acht Prozent hoch, von 302 auf 327 Fehltage je 100 Beschäftigte. Muskel- und Skelett-Erkrankungen haben 382 Fehltage je 100 Versicherte verursacht.
Krankenstand nur leicht über Bundesniveau
Die Fehlzeiten in Hessen sind mit denen der Beschäftigten bundesweit vergleichbar. Der Krankenstand liegt mit 5,7 nur leicht über dem Bundesniveau von 5,5 Prozent.
Für die aktuelle Analyse wertete das Berliner IGES Institut die Daten von rund 263.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Hessen aus.
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