Hamburg: Rekord beim Arbeitsausfall auch im 3. Quartal
6,8 Prozent mehr Krankschreibungen als im Vorjahresquartal
Hamburg, 23. Oktober 2024. Der Krankenstand in Hamburg lag auch im Sommer auf einem Rekordniveau. Von Juli bis einschließlich September hatten die Beschäftigten 6,8 Prozent mehr Krankschreibungs-Fälle als im 3. Quartal des Vorjahrs. Nur, weil auch die durchschnittliche Dauer je Fall zurückging, hatten DAK-versicherte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer insgesamt nicht mehr Arbeitsausfall als im Rekordsommer 2023. Die meisten Fehltage verursachten Psychische Erkrankungen wie etwa Depressionen. Sie waren im 3. Quartal für insgesamt rund 98 Fehltage je 100 Beschäftigte verantwortlich – mehr als im bundesweiten Durchschnitt mit 88 Tagen.
Insgesamt lag der Krankenstand bei 4,7 Prozent. Das zeigt eine Analyse zu den Krankschreibungen im 3. Quartal von rund 68.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in der Hansestadt.
„Wir brauchen jetzt eine seriöse und gründliche Debatte über die wirklichen Ursachen für den anhaltend hohen Krankenstand. Schnellschüsse wie die Forderung nach einer Abschaffung der telefonischen Krankschreibung oder eine Blaumacher-Debatte helfen den Betroffenen und den Betrieben nicht weiter“, sagt Jens Juncker, Landeschef der DAK-Gesundheit in Hamburg. „Angesichts der anhaltenden Wirtschaftsschwäche in Deutschland kommt den Fehlzeiten der Beschäftigten eine besondere Bedeutung zu. Der hohe Krankenstand ist ein zusätzliches Risiko für die Erfolgschancen der Unternehmen, die Wachstumsschwäche zu überwinden.“
6,8 Prozent mehr Krankschreibungen als im 3. Quartal 2023
Die Anzahl der Krankschreibungen ist im 3. Quartal um 6,8 Prozent von 43 auf rund 46 Fälle pro 100 Beschäftigte gestiegen. Insgesamt sind mehr kurze Fälle dazugekommen, was sich daran zeigt, dass die durchschnittliche Erkrankungsdauer mit 9,5 Tagen niedriger ist als im Vorjahresquartal. Nach der Analyse der DAK-Gesundheit lag der Krankenstand insgesamt bei 4,7 Prozent. Das bedeutet: An jedem Tag von Juli bis September waren im Durchschnitt 47 von 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern krankgeschrieben. Psychische Erkrankungen verursachten mit rund 98 Fehltagen je 100 Beschäftigte am meisten Arbeitsausfall, vor den Atemwegserkrankungen auf Platz zwei. Sie waren für 70 Fehltage je 100 Beschäftigte verantwortlich. Auf Platz 3 folgten Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen mit rund 67 Fehltagen je 100 Beschäftigte.
Krankenstand leicht unter Bundesniveau
Insgesamt war der krankheitsbedingte Arbeitsausfall in Hamburg geringfügig niedriger als im bundesweiten Durchschnitt (5,0 Prozent). Der Krankenstand in Hamburg lag 0,1 Prozentpunkte unter dem Krankenstand in Bremen (4,8 Prozent).
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