Nach Landessieg: Schülerin aus Bremen belegt zweiten Platz beim Bundeswettbewerb „bunt statt blau“
Bremen/Berlin, 2. Juni 2023. Über 7.000 Schülerinnen und Schüler hatten sich in diesem Jahr an der Präventionskampagne der DAK-Gesundheit zum Thema Alkoholmissbrauch beteiligt. Bundesschirmherr ist der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert. Der zweite Platz des bundesweiten Plakatwettbewerbs „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ geht an Jamina Tasdemir aus Bremen. Die Preise wurden am 1. Juni feierlich in Berlin verliehen. Seit dem Start von „bunt statt blau“ 2010 gestalteten insgesamt fast 130.000 Schülerinnen und Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren kreative Plakate gegen das exzessive Rauschtrinken. Nach aktuellen Zahlen aus dem Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit kamen 2022 deutlich weniger Mädchen und Jungen mit einer Alkoholvergiftung in ein Krankenhaus als im Vorjahr.
Die Gedanken zu ihrem Bild, mit dem die 14-jährige Schülerin nach dem Landessieg in Bremen nun auch den zweiten Rang auf Bundesebene belegte, beschreibt Jamina wie folgt: „Die stärkste Bindung im Leben ist die zwischen Mutter und Kind. Diese Hingabe ist so schön gestaltet, dass sich die Wurzeln des Lebensbaumes bin in die Ewigkeit erstrecken. Durch Alkoholmissbrauch in der Schwangerschaft kann diese Bindung nicht hergestellt werden, weil die Mutter ihr Baby den Gefahren von Alkohol aussetzt. Das Baby ist ein unschuldiges Opfer, nährt sich von Alkohol in einem tiefen Ozean und muss im Mutterleib ums Überleben kämpfen.“
Gold für Berlin, Silber für Bremen, Bronze für Brandenburg
Den Bundessieg erhielt Linda Brandt (17) aus Berlin. Platz zwei geht an die 13-jährige Jamina Tasdemir aus Bremen. Der Sonderpreis in der Kategorie „Junge Talente“ geht an Luisa Fuchs und Sophie Schuljak aus Isernhagen in Niedersachsen. Beim Sonderpreis „Instagram“ liegt Baden-Württemberg vorne: Hier überzeugte Julia-Tosca Schuler die Bundesjury. „Es freut mich zu sehen, wie viele Kinder und Jugendliche sich auch in diesem Jahr mit dem wichtigen Thema Alkoholmissbrauch auseinandergesetzt und kreative Plakate gestaltet haben“, lobt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Mein Dank geht an alle Schülerinnen und Schüler im gesamten Bundesgebiet, die in diesem Jahr bei ‚bunt statt blau‘ aktiv waren.“ Gemeinsam mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert und Prof. Reiner Hanewinkel, Institutsleiter des IFT-Nords, wählte Andreas Storm in der Bundesjury die ersten Plätze aus.
Alkoholvergiftungen: Rückgang bei Krankenhausaufenthalten
Aktuelle Zahlen des DAK-Kinder- und Jugendreports zeigen, dass 2022 deutlich weniger Jugendliche aufgrund missbräuchlichen Alkoholkonsums in Kliniken behandelt werden mussten. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Zahlen 2022 in der Altersgruppe der 15- bis 17-Jährigen um zehn Prozent – im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr sogar um 41 Prozent. Hochgerechnet mussten 2022 7.800 Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren wegen Alkoholmissbrauchs in Krankenhäusern versorgt werden. 2019 waren es noch rund 13.400 junge Patientinnen und Patienten.
„Der Rückgang der Klinikeinweisungen im Bereich Alkoholmissbrauch ist erfreulich. Er zeigt, dass Präventionsinitiativen wie ‚bunt statt blau‘ eine positive Wirkung entfalten können. Aber wir sind noch nicht am Ziel. Denn noch immer trinken viele Jugendliche, bis der Arzt kommt“, so Storm. „‚Bunt statt blau‘ ermutigt Schülerinnen und Schüler dazu, ihren Umgang mit Alkohol zu hinterfragen. Die Präventionskampagne setzt auf eine Kommunikation auf Augenhöhe. Das macht ‚bunt statt blau‘ so effektiv und wertvoll.“
„Es ist erfreulich, dass weniger Jugendliche bis zum Umfallen Alkohol trinken“, sagt der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert. „Aber, damit das so bleibt, müssen wir weiter intensiv über Alkohol und seine Wirkung bei häufigem und übermäßigem Konsum gerade bei Kindern und Jugendlichen aufklären. ‚Bunt statt blau‘ ist dafür das absolut richtige Format. Die Präventionskampagne vermittelt Kindern und Jugendlichen auf besondere Weise Wissen zum eigenen Umgang mit Alkohol und dem von Freunden oder Eltern. Und das ohne erhobenen Zeigefinger. Ich wünsche mir eine noch viel breitere Debatte über den viel zu liberalen Umgang mit Alkohol in Deutschland. Denn dass 14-Jährige im Beisein ihrer Eltern Bier, Wein oder noch härtere Sachen trinken dürfen, ist für mich das absolut falsche Signal.“
Nachhaltige Wirkung von „bunt statt blau“
Die Präventionskampagne „bunt statt blau“ ist eingebunden in die „Aktion Glasklar“ des IFT-Nords, mit der die DAK-Gesundheit auch Lehrkräfte und Eltern über das Thema Alkohol aufklärt. Mit passgenauen Unterrichtsmaterialien wird das Thema Alkoholmissbrauch von Lehrerinnen und Lehrern aufgegriffen, bevor die Gestaltung der Plakate beginnt. Dadurch wirkt „bunt statt blau“ sehr positiv. „Studien zeigen, dass die Schülerinnen und Schüler nach der Teilnahme an ‚bunt statt blau‘ bewusster mit dem Thema Alkohol umgehen“, sagt Prof. Reiner Hanewinkel vom IFT-Nord. „Die Initiierung eines kreativen Prozesses ist für die Prävention sehr wirkungsvoll.“
Mit der Bundessiegerehrung 2023 endet der insgesamt vierzehnte Durchgang von „bunt statt blau“. Wie auch in den vergangenen Jahren wurden zunächst in den Bundesländern Landessiegerinnen und Landessieger gekürt. Aus diesen Bildern wählte die Bundesjury die besten Plakate aus. Eine Übersicht über alle Bundessiegerinnen und Bundessieger und auch die Landessiegerinnen und Landessieger gibt es unter www.dak.de/buntstattblau.
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