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Mehr Schulkinder mit psychischen Erkrankungen in Bremer Kliniken

Bremen, 30. August 2023. Schulkinder in Bremen sind durch anhaltende Krisen weiter stark psychisch belastet. So wurden 2022 fast 50 Prozent mehr Mädchen und Jungen zwischen zehn und 14 Jahren mit einer psychischen Erkrankung oder Verhaltensstörung in Bremer Kliniken versorgt als im Vor-Corona-Jahr 2019. Bei Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren gingen die stationären Behandlungszahlen hingegen um knapp 40 Prozent zurück. Das zeigt eine Sonderanalyse zur stationären Behandlung psychischer Erkrankungen im DAK-Kinder- und Jugendreport für Bremen. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse fordert DAK-Landeschef Michael-Niklas Rühe eine Präventionsoffensive zur Stärkung der psychischen Gesundheit bei Schulkindern.

Für die aktuelle DAK-Sonderanalyse im Rahmen des Kinder- und Jugendreports untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Vandage und der Universität Bielefeld Abrechnungsdaten von rund 4.500 Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit in Bremen versichert sind. Analysiert wurden Krankenhausdaten aus den Jahren 2018 bis 2022. Es ist die erste umfassende Analyse von Klinikbehandlungen für das vergangene Jahr.

„Die Zunahme von Krankenhausbehandlungen bei Bremer Schulkindern im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen ist besorgniserregend“, sagt Michael-Niklas Rühe, Landeschef der DAK-Gesundheit in Bremen. „Der Rückgang bei Jugendlichen steht in einem krassen Gegensatz zum Anstieg bei den Jüngeren, wobei die aktuellen Krankenhausdaten nur die Spitze des Eisbergs sind. Wir müssen schauen, ob sich dieser Trend auch in den ambulanten Daten zeigt, sobald uns diese vorliegen. Schon jetzt steht aber fest: Wir müssen offen über die Entwicklung sprechen und den Betroffenen und ihren Familien Unterstützung und Hilfe anbieten. Wir brauchen sehr kurzfristig eine breite Präventionsoffensive in Schulen, Vereinen und Verbänden, um die psychische Gesundheit von Mädchen und Jungen zu stärken. Wir dürfen sie und ihre Eltern nicht allein lassen.“

Schulkinder: Bremen anders als der Bundestrend
Insgesamt wurden 2022 in Bremen mehr Schulkinder mit psychischen oder Verhaltensstörungen in Kliniken behandelt als vor der Corona-Pandemie. Werden alle sogenannten F-Diagnosen, also Diagnosen, die psychische und Verhaltensstörungen beschreiben, zusammengefasst, ergibt dies 2022 bei Schulkindern einen Anstieg um 47 Prozent. Hochgerechnet mussten 300 Kinder im Alter zwischen zehn und 14 Jahren stationär versorgt werden. Damit zeichnet die Hansestadt ein deutlich anderes Bild als der Bund: Bei Schulkindern im Alter zwischen zehn bis 14 Jahren nahmen die Behandlungen im Bundesschnitt um gut ein Viertel ab, während sie in Bremen deutlich gestiegen sind.

In der Altersgruppe der 15- bis 17-Jährigen waren 2022 hochgerechnet 250 Jugendliche mit einer F-Diagnose in Bremer Kliniken. Das entspricht einem Rückgang von 38 Prozent im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2019. Auch im Bundestrend gingen die Behandlungszahlen bei Jugendlichen zurück – aber sichtlich geringer als in Bremen.

Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands und engagiert sich besonders für Kinder- und Jugendgesundheit. Insgesamt sind bei der Krankenkasse in Bremen rund 33.000 Menschen versichert.

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