Direkt zum Inhalt

Zunahme bei Erkrankungen der Psyche unter Corona in Bremen

Bremen, 19. März 2021. Die Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen sind im Corona-Jahr 2020 in Bremen nach positivem Trend der vergangenen Jahre wieder angestiegen. Zwar waren weniger Betroffene zu verzeichnen, die Falldauer ist jedoch von rund 33 Tagen im Vorjahr auf 38 Tage im Jahr 2020 angestiegen. Das geht aus dem aktuellen Psychreport der DAK-Gesundheit für Bremen und Bremerhaven hervor.  Trotz eines Rückgangs um sechs Prozent waren deutlich mehr Frauen betroffen - hier wurden rund 334 Fehltage je 100 erwerbstätige DAK-Versicherte registriert. Bei den Männern gab es einen Zuwachs von zwölf Prozent und es fielen 202 Ausfalltage an. Im Gesundheitswesen fielen bei Depressionen und Co. 13 Prozent mehr Krankheitstage an.

Die öffentliche Verwaltung war weiterhin die Branche mit den meisten Krankschreibungen auf Grund psychischer Erkrankungen. Der Anstieg war mit 4,9 Prozent jedoch geringer als in den Gesundheitsberufen. „Es ist offensichtlich, dass das Gesundheitswesen bis an die Grenzen belastet ist“, sagt Jens Juncker, Leiter der DAK-Landesvertretung in Bremen. "Die aktuelle Analyse zeigt, wie gerade Menschen mit psychischen Problemen besonders unter den Belastungen und Einschränkungen der Pandemie leiden“, so Juncker weiter. Den Betroffenen mit passenden Angeboten und Versorgungskonzepten zu helfen sei gerade in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie sehr wichtig.

Mehr langwierige Krankschreibungen
Der Psychreport zeigt, wie sich in Bremen bei den psychischen Erkrankungen 2020 das Verhältnis von kurzen zu langwierigen Fällen verändert hat: Bei kurzen Krankschreibungen von weniger als zwei Wochen nahmen die Krankschreibungen zwischen elf und 34 Prozent ab. Bei länger andauernden Arbeitsunfähigkeiten stieg die Anzahl um bis zu zehn Prozent. Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut Daten von rund 13.400 bei der Kasse im Bundesland Bremen versicherten Beschäftigten ausgewertet.  Eingegangen sind alle Fehlzeiten, für die eine Arbeitsunfähigkeits- Bescheinigung mit einer psychischen Diagnose an die Kasse geschickt wurde. Ein zentrales Ergebnis: Weniger Betroffene, jedoch Zunahme der Langzeitfälle.

Mehr Ausfalltage durch psychische Erkrankungen bei Frauen
Unter Pandemie-Bedingungen sanken bei Frauen die Fehlzeiten um sechs Prozent, während sie bei den Männern um zwölf Prozent über dem Vorjahresniveau lagen. So fielen bei DAK-versicherten Arbeitnehmerinnen 2020 rund 334,7 Fehltage je 100 Versicherte an.  Männer kamen auf rund 202 Tage.

Anpassungsstörungen gewinnen an Bedeutung
Depressionen verursachen 2020 mit 115 Fehltagen je 100 Versicherte weiterhin mit Abstand die meisten Fehltage. Hier gab es einen leichten Anstieg. Deutlicher war die Zunahme bei den Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen mit 22 Prozent. Mit Anpassungsstörung ist eine Reaktion auf ein belastendes Lebensereignis, zum Beispiel einen Trauerfall, gemeint. Dies kann sich in negativen Veränderungen des Gemütszustandes oder auch in Störungen des Sozialverhaltens ausdrücken. Trotz niedriger Gesamtzahl ist die deutliche Zunahme der Angststörungen um 30 Prozent eine deutliche Veränderung im Gefüge der Psych-Diagnosen.

DAK-Gesundheit bietet Hilfe im Spezialisten-Netzwerk
Die DAK-Gesundheit bietet Menschen mit Anpassungsstörungen, aber auch mit Depressionen und Ängsten therapeutische Hilfe – ohne Wartezeiten und komplizierte Terminabsprachen. Versicherte der Krankenkasse können das Angebot „Veovita“ im Rahmen des Spezialisten-Netzwerks der Kasse nutzen. Es sorgt für eine gute Vernetzung von haus- und fachärztlichen Praxen, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Ziel ist, einen akuten Handlungsbedarf schneller zu identifizieren und Betroffene gezielt zur richtigen Behandlung zu führen. Weitere Informationen im Netz: www.dak.de/psyche

Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands und versichert 5,6 Millionen Menschen, rund 33.000 davon in Bremen.

Texte zum Download

Ihr Kontakt

Anke Eschweiler

Pressesprecherin

Updated on:
040 2364855 9411

Oder per E-Mail an presse@dak.de