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41 Prozent mehr Krankschreibungen in Brandenburg

Potsdam, 14. August 2023. Der Krankenstand der Beschäftigten in Brandenburg ist in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres auf einen neuen Höchststand geklettert. Es gab 41 Prozent mehr Fälle als im Vorjahreshalbjahr. Über die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hatten bis Ende Juni 2023 bereits mindestens eine Krankschreibung. So eine hohe Quote (53,6 Prozent) wird gewöhnlich erst am Ende eines Jahres erreicht. Nach einer aktuellen Analyse der DAK-Gesundheit stieg der Krankenstand auf 6,5 Prozent. Damit waren an jedem Tag von 1.000 Arbeitnehmern 65 krankgeschrieben. Das ist der höchste Stand in Brandenburg seit dem Start der Halbjahresstatistik vor sieben Jahren. Die Krankenkasse hat alle Krankschreibungen des ersten Halbjahrs 2023 von mehr als 104.000 DAK-versicherten Beschäftigten in der Mark ausgewertet.

„Im ersten Halbjahr 2022 hatten wir bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte rund 74 Krankschreibungs-Fälle, in diesem Halbjahr sind es mehr als 104 Fälle. Das ist ein Anstieg von 41 Prozent“, erklärt Anke Grubitz, Landeschefin der DAK-Gesundheit in Brandenburg. Vor allem kurze Erkrankungsfälle seien häufiger gewesen als sonst. „Das sehen wir daran, dass die Beschäftigten durchschnittlich nur etwa elf Fehltage pro Fall hatten. Die Falldauer in früheren Halbjahren war immer wesentlich höher.“

Fallzahlen mit Atemwegserkrankungen um die Hälfte zugenommen
Auf die Fehlzeiten der Beschäftigten haben sich vor allem die häufigen Atemwegserkrankungen ausgewirkt. So hatten 100 Beschäftigte im Durchschnitt rund 35 Krankschreibungs-Fälle wegen beispielsweise Husten oder Schnupfen. Im ersten Halbjahr 2022 waren es dagegen nur knapp 23 Fälle. Zu einem deutlichen Anstieg kam es ebenfalls bei den Muskel-Skelett-Erkrankungen. Hier ging die Fallzahl bezogen auf 100 Beschäftigte von rund neun auf rund 13 Fälle hoch. Bei Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen gab es bezogen auf 100 Beschäftigte rund sechs Fälle (2022: rund vier). Die Fehlzeiten durch Corona gingen in Brandenburg um etwa drei Viertel zurück. Sie hatten nur noch einen Anteil von knapp zwei Prozent am Krankenstand. Im ersten Halbjahr 2022 waren es noch mehr als acht Prozent.

Berufe mit Personalmangel haben hohe Krankenstände
Die Analyse zeigt auch, dass krankheitsbedingter Arbeitsausfall in Berufen mit Personalmangel besonders stark ist. So hatten beispielsweise Beschäftigte im Bereich der Erziehung, etwa in Kitas, pro Kopf im Durchschnitt fast 15 Fehltage. Bei anderen Berufen waren es lediglich rund zehn Tage. Auch bei den durch Personalmangel gekennzeichneten nichtmedizinischen Gesundheitsberufen wie der Altenpflege ist der Krankenstand vergleichsweise hoch. Im Durchschnitt hatte hier jede und jeder Beschäftigte rund 14 Fehltage. 

„Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen dem Personalmangel in bestimmten Berufen und dem Krankenstand dort“, erklärt Grubitz. „Bei Personalmangel drohen Überlastungen, die die Gesundheit beeinträchtigen können. Die daraus folgenden Fehltage verschärfen die Personalsituationen weiter. Das ist ein Teufelskreis!“ Der hohe Krankenstand mache deutlich, dass sich beim Thema Arbeit die gesundheitliche Dimension nicht wegblenden lässt. „Wir raten den Unternehmen in Brandenburg auch im eigenen Interesse, verstärkt auf den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeitenden zu achten und Ressourcen ins Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) zu investieren.“

Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten, davon rund 250.000 in Brandenburg, eine der größten Krankenkassen in Deutschland. Sie hilft Unternehmen mit BGM-Angeboten dabei, die Gesundheit der Beschäftigten zu erhalten und zu stärken. Mehr dazu unter: www.dak.de/bgm.

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Stefan Poetig

Pressesprecher Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern

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