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Arbeitsausfall durch psychische Erkrankungen steigt in Berlin auf neuen Höchststand

Berlin, 13. März 2023. Der Arbeitsausfall durch psychische Erkrankungen ist in Berlin auf einen neuen Höchststand gestiegen. 2022 wurden 312 Fehltage je 100 Versicherte verzeichnet, wie aus dem aktuellen und repräsentativen Psychreport der DAK-Gesundheit hervorgeht. Im Zehn-Jahres-Vergleich bedeutete dies einen Anstieg um 25 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr hatten junge Frauen im Alter von 25 bis 29 Jahren den stärksten Anstieg. Bei den Männern sticht die Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen hervor. Die meisten psychisch bedingten Fehltage gab es auch 2022 wieder im Gesundheitswesen. Die Branche lag 46 Prozent über dem Durchschnitt.

„Der neue Höchststand bei den psychischen Erkrankungen in Berlin ist ein Alarmsignal für uns alle. Es ist auffällig, dass zunehmend auch jüngere Frauen und Männer am Beginn ihres Arbeitslebens wegen dieser Erkrankungen ausfallen“, sagt Volker Röttsches, Landeschef der DAK-Gesundheit in Berlin. „Wir müssen am Arbeitsplatz den Fragen der seelischen Gesundheit mehr Beachtung schenken. Entscheidend dafür ist ein gut aufgestelltes betriebliches Gesundheitsmanagement, leider ist dies in vielen Betrieben noch ein Fremdwort.“, so Röttsches. In Berlin hatten im Vergleich zu 2021 die jungen erwerbstätigen Männer zwischen 15 und 19 Jahren den stärksten Anstieg bei den psychisch bedingten Fehltagen: plus 245 Prozent. Auch die Altersgruppe der über 60-Jährigen hatte mit einem Plus von 65 Prozent deutlich mehr Fehltage als gleichaltrige Männer im Vorjahr. Bei weiblichen Beschäftigten gingen in der Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen die Fehlzeiten um 51 Prozent hoch.

Rekordhoch bei Depressionen
Eine Krankschreibung wegen psychischer Erkrankungen dauerte im Durchschnitt 34,4 Tage. Die meisten Fehltage entfielen auf Depressionen, sie verursachten neun Prozent mehr Arbeitsausfall als im Vorjahr. Auf Platz zwei kamen Belastungs- und Anpassungsstörungen. Den stärksten Anstieg mit 20 Prozent Zuwachs gegenüber 2021 hatten neurotische Störungen.

Der meiste Ausfall im Gesundheitswesen
Wie stark Beschäftigte von psychischen Erkrankungen betroffen sind, hängt unter anderem mit der Branche zusammen, in der sie tätig sind. In Berlin haben diejenigen, die im Gesundheitswesen arbeiten, weit überdurchschnittlich viele Fehltage. 2022 waren es – bezogen auf 100 erwerbstätige DAK-Versicherte – 456 Fehltage, 144 Tage mehr als im Durchschnitt aller Branchen. 

Psychisch bedingter Arbeitsausfall über dem Bundesniveau
Insgesamt liegt Berlin bei den psychisch bedingten Fehlzeiten um vier Prozent über dem Bundesniveau. „Die Beschäftigten bei uns in Berlin sind insgesamt etwas häufiger und länger krank als im bundesweiten Durchschnitt“, so DAK-Landeschef Röttsches.

Für den Psychreport hat das IGES Institut die Daten von 110.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Berlin ausgewertet. Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands.  Sie informiert online über ihre Leistungen zum Gesundbleiben und Gesundwerden unter: www.dak.de/psychreport

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