Krankenstand 2023 in Berlin weiter auf Rekordniveau
Berlin, 22. Januar 2024. Der Krankenstand in Berlin lag 2023 im zweiten Jahr in Folge auf Rekordniveau. Er stieg im Vergleich zum Vorjahr nochmal um 0,2 Punkte auf 5,6 Prozent – und somit auf den höchsten Wert seit Beginn der Analysen vor 25 Jahren. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Auswertung der DAK-Gesundheit. Die Krankenkasse registrierte 21 Prozent mehr Fälle von Arbeitsunfähigkeit als im Vorjahr. Im Durchschnitt hatten die Beschäftigten in der Hauptstadt 20 Fehltage pro Kopf. Ausschlaggebend für das hohe Aufkommen waren vor allem Atemwegserkrankungen wie Erkältungen, Bronchitis und Grippe. Hier gab es einen merklichen Anstieg von rund 13 Prozent.
„Der Negativrekord beim Krankenstand setzt sich in Berlin fort und hat zu hohen Belastung geführt, sowohl im Privaten als auch im Beruf“, sagt Volker Röttsches, Landeschef der DAK-Gesundheit in Berlin. „Ein derartig hoher Arbeitsausfall ist eine große Herausforderung für die Wirtschaft. Er zeigt, dass Gesundheit am Arbeitsplatz eine hohe Priorität bekommen muss, insbesondere wegen des zunehmenden Personal- und Fachkräftemangels. Effektive Maßnahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements könnten entlastend wirken. Wir unterstützen Unternehmen hier gern mit Angeboten.“
Deutlich mehr Krankheitsfälle als im Vorjahr
Nach der Analyse der DAK-Gesundheit gab es 21 Prozent mehr Fälle als im Vorjahr. 2022 hatte die Kasse noch rund 167 Krankschreibungs-Fälle gezählt – bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte. 2023 waren es 202 Fälle. Der Krankenstand lag 2023 bei 5,6 Prozent. Das bedeutet: An jedem Tag von Januar bis Dezember waren im Durchschnitt 56 von 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern krankgeschrieben.
Acht Prozent mehr Fehltage durch psychische Erkrankungen
Die meisten Fehltage waren 2023 auf Atemwegserkrankungen zurückzuführen, gefolgt von Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und psychischen Diagnosen. Mit einer Erkältungsdiagnose wurde mehr als jeder fünfte Fehltag begründet (22,2 Prozent). Husten, Schnupfen und Co. verursachten 454 Fehltage pro 100 Versicherte, rund 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Einen merklichen Anstieg gab es auch bei den psychischen Erkrankungen. In dieser Erkrankungsgruppe – zu der auch Depressionen und Angststörungen gehören – gingen die Fehlzeiten um acht Prozent hoch, von 312 auf 337 Fehltage je 100 Beschäftigte. Muskel- und Skelett-Erkrankungen verursachten 344 Ausfalltage.
Krankenstand nur leicht über Bundesniveau
Die Fehlzeiten in Berlin sind mit denen der Beschäftigten bundesweit vergleichbar. Der Krankenstand liegt mit 5,6 nur leicht über dem Bundesniveau von 5,5 Prozent.
Für die aktuelle Analyse wertete das Berliner IGES Institut die Daten von mehr als 110.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Berlin aus. Die DAK-Gesundheit ist mit 5,5 Millionen Versicherten, davon rund 250.000 in Berlin, die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands.
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