Mehr Krankschreibungen der Bayern im Sommer 2024
München, 28. Oktober 2024. Der Krankenstand in Bayern lag auch im Sommer 2024 auf einem hohen Niveau. Von Juli bis einschließlich September hatten die Beschäftigten 9,9 Prozent mehr Krankschreibungs-Fälle als im 3. Quartal des Vorjahres. Nur, weil auch die durchschnittliche Dauer je Fall zurückging, hatten DAK-versicherte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer insgesamt nicht mehr Arbeitsausfall als im Sommer 2023. Die meisten Fehltage verursachten Psychische Erkrankungen, wie Depressionen oder Angststörungen. Sie waren im 3. Quartal für 78 Fehltage je 100 Beschäftigte verantwortlich – blieben aber unter dem bundesweiten Durchschnitt von 88 Tagen. Insgesamt lag der Krankenstand bei 4,4 Prozent. Das zeigt eine Analyse zu den Krankschreibungen im 3. Quartal von rund 315.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Bayern.
„Der anhaltend hohe Krankenstand erfordert jetzt eine seriöse und gründliche Debatte, um die wirklichen Ursachen klar zu verstehen und eine nachhaltige Lösung für die Gesundheit der Mitarbeitenden zu finden. Schnellschüsse wie die Forderung nach einer Abschaffung der telefonischen Krankschreibung oder eine Blaumacher-Debatte helfen den Betroffenen und den Betrieben nicht weiter“, sagt Rainer Blasutto, Landeschef der DAK-Gesundheit in Bayern. „Ein hoher Krankenstand kann langfristig die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens schwächen und erhebliche wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen. Unternehmen sollten deshalb intensiver in das Betriebliche Gesundheitsmanagement einsteigen und in die Mitarbeitergesundheit investieren.“
9,9 Prozent mehr Krankschreibungen als im 3. Quartal 2023
Die Anzahl der Krankschreibungen ist im 3. Quartal um 9,9 Prozent von 36 auf jetzt 40 Fälle pro 100 Beschäftigte gestiegen. Insgesamt sind mehr kurze Fälle dazugekommen, was sich daran zeigt, dass die durchschnittliche Erkrankungsdauer mit 10,1 Tagen niedriger ist als im Vorjahresquartal (11,1). Nach der Analyse der DAK-Gesundheit lag der Krankenstand insgesamt bei 4,4 Prozent. Das bedeutet: An jedem Tag von Juli bis September waren im Durchschnitt 44 von 1.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern krankgeschrieben. Psychische Erkrankungen wie etwa Depressionen und Anpassungsstörungen verursachten mit 78 Fehltagen je 100 Versicherte nahezu gleichauf mit den Muskel-Skelett-Erkrankungen (76 Fehltagen je 100 Versicherte) den meisten Arbeitsausfall. Ebenfalls besonders relevant für den Krankenstand: Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel Bronchitis und andere Infekte. Sie waren für 54 Fehltage je 100 Versicherte verantwortlich, 18,2 Prozent mehr als im 3. Quartal 2023. Der Anstieg von Atemwegserkrankungen ist für ein Quartal mit vielen warmen Sommerwochen eher ungewöhnlich.
Krankenstand weiterhin unter Bundesniveau
Insgesamt war der krankheitsbedingte Arbeitsausfall in Bayern geringer als bei den Beschäftigten im bundesweiten Durchschnitt. Der Krankenstand lag im 3. Quartal um 0,6 Prozentpunkte unter dem Krankenstand des Bundes von 5,0 Prozent.
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