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Rekordniveau bei psychischen Erkrankungen in Baden-Württemberg

Stuttgart, 6. März 2024. Depressionen, Ängste, Anpassungsstörungen: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Baden-Württemberg haben im vergangenen Jahr so oft wie nie zuvor aufgrund von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz gefehlt. Rein statistisch kamen auf 100 DAK-Versicherte 269 Fehltage, wie aus dem repräsentativen Psychreport der DAK-Gesundheit hervorgeht. Die Fehlzeiten wegen dieser Erkrankungen lagen um 50 Prozent über dem Niveau von vor zehn Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr hatten jüngere Altersgruppen den stärksten Anstieg. Die meisten psychisch bedingten Fehltage gab es auch 2023 wieder im Gesundheitswesen. Die Branche lag 48 Prozent über dem Durchschnitt.  

„Der neue Höchststand bei den psychischen Erkrankungen ist besorgniserregend. Hinzu kommt, dass zunehmend jüngere Erwachsene wegen dieser Erkrankungen bei der Arbeit ausfallen“, sagt Siegfried Euerle, Landeschef der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg. „Wir müssen am Arbeitsplatz den Fragen der seelischen Gesundheit mehr Beachtung schenken. Beschäftigte dürfen nicht Gefahr laufen, eines Tages verfrüht ausgebrannt zu sein und aussteigen zu müssen“, so Euerle. In Baden-Württemberg hatten im Vergleich zu 2022 die erwerbstätigen Männer zwischen 20 und 24 Jahren den stärksten Anstieg bei den psychisch bedingten Fehltagen: plus 46 Prozent. Auch bei den weiblichen Beschäftigten gingen in dieser Altersgruppe die Fehlzeiten mit 37 Prozent am stärksten hoch. Die 15- bis 19-Jährigen hatten mit einem Plus von 34 Prozent ebenfalls deutlich mehr Fehltage als gleichaltrige Frauen im Vorjahr.

Rekordhoch bei Depressionen
Eine Krankschreibung wegen psychischer Erkrankungen dauerte im Durchschnitt 33,1 Tage. Die meisten Fehltage entfielen auf Depressionen, sie verursachten rund elf Prozent mehr Arbeitsausfall als im Vorjahr. Auf Platz zwei kamen Belastungs- und Anpassungsstörungen. Sie stiegen um 12 Prozent und hatten damit den stärksten Anstieg zu verzeichnen. 

Der meiste Ausfall im Gesundheitswesen
Wie stark Beschäftigte von psychischen Erkrankungen betroffen sind, hängt unter anderem mit der Branche zusammen, in der sie tätig sind. In Baden-Württemberg haben diejenigen, die im Gesundheitswesen arbeiten, weit überdurchschnittlich viele Fehltage. 2023 waren es – bezogen auf 100 erwerbstätige DAK-Versicherte – 399 Fehltage, 130 Tage mehr als im Durchschnitt aller Branchen.  „Die aktuelle Analyse zeigt, wie gerade im Gesundheitswesen Menschen mit psychischen Problemen zu kämpfen haben“, sagt DAK-Landeschef Euerle. „Es ist offensichtlich, dass das Gesundheitswesen im Südwesten bis an die Grenzen belastet ist.“

Psychisch bedingter Arbeitsausfall unter dem Bundesniveau
Insgesamt liegt Baden-Württemberg bei den psychisch bedingten Fehlzeiten um 17 Prozent unter dem Bundesniveau. „Die Beschäftigten bei uns im „Ländle“ sind insgesamt nicht so häufig oder lange krank als im bundesweiten Durchschnitt“, so Euerle.

Für den Psychreport hat das Berliner IGES Institut die Daten von 271.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Baden-Württemberg ausgewertet. Die DAK-Gesundheit ist die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse Deutschlands und versichert rund 630.000 Menschen im Südwesten.

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Bild (Copyright: DAK-Gesundheit/iStock)

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Daniel Caroppo

Pressesprecher Baden-Württemberg & Saarland

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