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Unsere Gewinnerinnen und Gewinner 2024: Sachsen

Vielen Dank für die sehr beeindruckenden Projekte für ein gesundes Miteinander – da hatte es die Landesjury in Sachsen wirklich nicht leicht, die drei besten Projekte und die Siegerin für den Sonderpreis Pflege auszuwählen. Nach gründlichem Abwägen steht die Entscheidung nun fest. Herzlichen Glückwunsch!

1. Platz

Annett Hoffmann, Projekt: „SV Motor Mickten-Dresden e.V. “

Platz 2 Sachsen: Gesichter für ein gesundes Miteinander

MOVE - MOTOR MICKTEN VEREIN(t) ist ein einzigartiges Projekt in Dresden, bei dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Beeinträchtigungen gemeinsam Sport treiben. Es gibt bei den Sportarten den Tischtennisbereich und  das Ballsportfeld. 

Ehrenamtliche Übungsleiterinnen und Übungsleiter sowie der Fachbereichsleiter für Inklusionssport des Vereins, Matthias Wenzel, trainieren die Mitglieder. Die Ballsportkinder spielen mit Rollstuhlfahrern Tischtennis und unterstützen diese mit großer Freude beim Einsammeln der Tischtennisbälle. Und beeinträchtigte Kinder aus der Tischtennisgruppe trainieren mit den „Flitzpiepen“ verschiedene Ballsportarten und erkunden gemeinsam den Parkour. Am Ende jeder Sporteinheit gibt es ein gemeinsames Trainingsspiel. 
1. Platz in Sachsen 2024: Gesichter für ein gesundes Miteinander

Annett Hoffmann, Jurymitglied und Geschäftsführerin von Motor Mickten: 

„Wir freuen uns sehr, als einer der Gewinner des DAK-Wettbewerbs 'Gesichter für ein gesundes Miteinander' ausgezeichnet worden zu sein. Das Preisgeld werden wir für unser neues Projekt 'Weil Vielfalt fetzt' verwenden, eine Erlebnismesse zur Inklusion, die erstmals für 2025 in Zusammenarbeit mit der LAG SH Sachsen geplant ist. Wir möchten dabei Inklusion erlebbar machen und die Vielfalt in unserer Gesellschaft weiter fördern. 
Unser MOVE-Projekt zeigt bereits heute, wie Inklusion im Sport funktioniert: Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Beeinträchtigungen trainieren gemeinsam. Das Preisgeld hilft uns, dieses Engagement weiter auszubauen und mehr Menschen für Inklusion zu begeistern.“ 

Katja Warich, Jurymitglied und Mitglied des Vorstands Klaks e. V.: 

„Bewegung und Sport verbindet Menschen mit und ohne Behinderungen und fördert die gesellschaftliche Teilhabe. Eine große Mehrheit der Menschen mit Behinderung hat heute aber immer noch nicht die Möglichkeit, Sport zu treiben, weil es viele Barrieren in den Vereinen oder Sportstätten gibt. Umso wichtiger ist es, Initiativen bekannt zu machen, die vielfältige Sportangebote für Menschen mit und ohne Behinderung unterbreiten und verschiedene Altersgruppen gemeinsam zum Sporttreiben motivieren.“ 

2. Platz

Katrin Gärtner mit dem Projekt: Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche „Wolfsträne e.V.“

Wolfsträne begleitet trauernde Kinder und Jugendliche, die einen Elternteil oder ein Geschwisterkind verloren haben. Sie bekommen hier den Raum und die Zeit zur altersgerechten Trauerverarbeitung. Dies ist wichtig, um die Risiken für psychische und physische Folgeerscheinungen zu minimieren oder bestenfalls zu vermeiden. Der Verein wurde 2017 gegründet und begleitet in mittlerweile 17 Trauergruppen etwa 200 Kinder aktiv. Seit Gründung wurden bereits weit über 700 Kinder begleitet. Mittlerweile unterstützt der Verein viele Kinder und Jugendliche bereits dann, wenn der Tod eines geliebten Menschen absehbar ist oder erst kurz zurückliegt. 2018 wurde Wolfsträne mit dem Sonderpreis der Bundeskanzlerin im Rahmen von startsocial, 2019 mit dem Familienfreundlichkeitspreis der Stadt Leipzig und 2020 mit dem Deutschen Engagementpreis in der Kategorie „Leben bewahren“ ausgezeichnet. 

Julia Enoch, stellv. Vorstandsvorsitzende von Wolfsträne:

„Von dem Wettbewerb 'Gesichter für ein gesundes Miteinander' habe ich in den sozialen Medien erfahren. Toll ist, dass dadurch Projekte wie unseres mehr Sichtbarkeit erfahren und Themen, die sonst nicht den Fokus haben, gesellschaftlich Aufmerksamkeit erhalten. Sollten wir zu den Preisträgern zählen, würde das Preisgeld in unsere Trauergruppen fließen, von denen wir insgesamt 17 haben und die für die Betroffenen vollständig kostenfrei sind“.  

Cornelia Schiemenz, Jurymitglied und Leiterin des ZDF-Landesstudios Sachsen in Dresden: 

„Nichts ist so einschneidend wie der Verlust eines geliebten Menschen. Besonders gravierend ist der Verlust der eigenen Eltern oder der Geschwister – wenn man selbst noch ein Kind oder ein Teenager ist. Der Verein Wolfsträne e.V. aus Leipzig hat in vielen Trauergruppen 200 Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg der Trauer begleitet. Dafür braucht es auch ganz viel ehrenamtliches Engagement, das nicht hoch genug zu würdigen ist. Das tun wir sehr gern. Herzlichen Glückwunsch an den Verein Wolfsträne zum 2. Platz im DAK-Wettbewerb: 'Gesichter für ein gesundes Miteinander'.“ 

3. Platz

Ute Lewitzka für das „Werner-Felber-Institut e. V.“ 

Der 3. Platz geht an HEYLIFE –Suizidprävention und Psychische Gesundheit in Dresden, wo jedes Leben zählt!  Das Werner-Felber-Institut entwickelt Suizidpräventionsprojekte. Sie stärken Menschen, die betroffen sind und Hilfe benötigen. Es werden Veranstaltungen organisiert, Unterstützung beim Überwinden von Barrieren in der Versorgung suizidgefährdeter Personen geleistet, Schulungen in der Erkennung von Suizidalität, Handlungsmöglichkeiten und Zugang zu Hilfsangeboten aufgezeigt. Wichtig ist,  die Akteure miteinander zu vernetzen und die vorhandenen Hilfsangebote sichtbar machen. Durch diese Öffentlichkeitsarbeit holen sie die Gruppen mit dem Thema Suizidalität aus der Tabuzone. Sie wollen sicherstellen, dass niemand allein bleibt, wenn dringend Hilfe benötigt wird. 

Projektziel: Wissen über psychische Belastungen und Suizidalität bei Jugendlichen und Erwachsenen steigern.

Ute Lewitzka, Vorstandsvorsitzende und Projektleiterin des HEYLiFE Netzwerkprogramms: 

„HEYLiFE ist ein fortlaufendes Programm. Leider läuft unsere Förderung durch den Freistaat Sachsen Ende 2024 aus. Aber das heißt nicht, dass damit das Programm zu Ende geht. Wir schreiben Anträge, machen Öffentlichkeitsarbeit, und versuchen auf allen Ebenen Mittel zu generieren, um Schulen, die keine finanziellen Möglichkeiten haben, weiterhin eine Teilnahme zu ermöglichen. Außerdem schulen wir Trainierende in anderen Bundesländern, damit das Programm weiter wachsen kann.“  

Annett Hofmann, Jurymitglied und Referatsleiterin im Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt: 

„HEYLiFE bündelt Wissen zu Suizidprävention und zeigt Wege zu Hilfe und Unterstützung auf. Das Projekt setzt ganz konkret bei den Jugendlichen vor Ort an. HEYLiFE ist eine Einladung zum miteinander Lernen, zum gegenseitigen Verstehen. Es richtet sich an junge Menschen, die mehr über Suizidalität sowie Risiken und Anzeichen bei sich und anderen wissen wollen. Damit leistet HEYLiFE einen wichtigen Beitrag für die psychische Gesundheit von Jugendlichen und für ein gesundes Miteinander."  

Sonderpreis Pflege

Cindy Paukert mit dem Projekt: Bürgerstiftung für Chemnitz - Seniorenbesuchsdienst  

Der Sonderpreis geht in diesem Jahr an die Bürgerstiftung in Chemnitz. Freiwillig engagierte Personen besuchen im Rahmen des Seniorenbesuchsdienstes ältere Menschen in ihrem Wohnumfeld, um mehr Lebensfreude und Abwechslung in den Alltag der Senioren zu bringen. Es hat eine positive Wirkung auf deren Gesundheit. Die Besuche finden meist einmal in der Woche statt und sind mit circa einer Stunde fester Bestandteil der Woche. Auch junge Menschen sind willkommen und können sich gerne beteiligen, da es gemeinsame Aktivitäten (vorlesen, spielen, spazieren, rätseln etc.) zwischen den Generationen gibt. Dies alles ist für die Senioren, die meist keine Angehörigen haben, eine sichere Stütze und es gibt sogar bereits fest etablierte Besuchspaare. 

Projektziel: Steigerung der Lebensqualität älterer Menschen durch ehrenamtliche Besuche. Das Projekt besteht schon seit 2011. 

Cindy Paukert, Projektleitung: 

Wir sind über Social Media auf den Wettbewerb 'Gesichter für ein gesundes Miteinander' aufmerksam geworden und haben sofort an unser Projekt des Seniorenbesuchsdienstes gedacht. Hier engagieren sich Ehrenamtliche für ältere Menschen, die meist bereits gepflegt werden müssen oder in einer anderen Art beeinträchtigt sind. Diese werden von den Freiwilligen zuhause besucht, denn meist fehlt es an Verwandtschaft oder Bekanntschaft in der Nähe, um den Alltag etwas zum Leuchten bringen. Der Besuch einmal in der Woche mit Vorlesen aus der Zeitung, Kartenspielen oder manchmal auch Spazierengehen ist dann ein Lichtblick und lässt die Einsamkeit, von der leider viele ältere Menschen betroffen sind, etwas abmildern. Sollten wir eine Platzierung beim Wettbewerb erhalten, würden wir das Geld genau dorthin geben, wo es ein Lächeln hervorbringt und auch den Freiwilligen ein Dankeschön zukommen lassen. Das kann einmal Kaffee und Kuchen beim Seniorenbesuch sein oder auch eine Dankesveranstaltung für die ehrenamtlich Engagierten.“ 

Stefan Wandel, Leiter der Landesvertretung Sachsen: 

„Der Seniorenbesuchsdienst sorgt für mehr Lebensqualität, unterstützt pflegende Angehörige sowie Pflegedienste und wirkt sich positiv auf die Gesundheit der Seniorinnen und Senioren aus. Dies zeigt eindrucksvoll, wie wichtig und wertvoll die Arbeit der vielen ehrenamtlich tätigen Menschen bei der Bürgerstiftung für Chemnitz ist. Deshalb ist die Gruppe um Cindy Paukert eine würdige Gewinnerin des Sonderpreises Pflege.“ 

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