Unsere Gewinnerinnen und -Gewinner 2024: Bundesland Rheinland-Pfalz
Vielen Dank für die sehr beeindruckenden Projekte für ein gesundes Miteinander – da hatte es die Landesjury in Rheinland-Pfalz wirklich nicht leicht, die drei besten Projekte auszuwählen. Nach gründlichem Abwägen steht die Entscheidung nun fest. Herzlichen Glückwunsch!
1. Platz:
Jennifer Eller für das Projekt „WasserAHR"
Vor genau drei Jahren forderte die Ahr-Flut 137 Menschenleben. Elf Schulen, 22 Kindertagesstätten sowie die soziale und allgemeine Infrastruktur wurden zerstört – ebenso das Sicherheitsgefühl vieler Menschen, besonders das der Kinder. Seitdem begleitet das Team rund um Jennifer Eller Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen, die von der Flut und ihren Folgen betroffen sind, um ihnen wieder Freude am Wasser zu vermitteln.
Die Aktionen starteten in Schwimmbädern, führten zu Übungen auf ruhigem Gewässer und schließlich bis ins Wildwasser. Jede Person wird dabei in ihrem eigenen Tempo und auf ihre Weise unterstützt, das Erlebte zu verarbeiten – stets begleitet von Fachleuten. In den letzten drei Jahren konnte das Projekt so über 280 Menschen erreichen. Gerade für Menschen mit Behinderungen ist es essenziell, etwas für ihre körperliche und seelische Gesundheit zu tun. Diese ist seit der Flut und den dramatischen Ereignissen oft besonders belastet.
Jennifer Eller zum Projekt:
„Meine Motivation: die strahlenden Kinderaugen, wenn sie wieder selbstbewusster werden und sich ihren Ängsten stellen – unschlagbar!“
Rainer Lange, Leiter der DAK-Landesvertretung Rheinland-Pfalz zum Projekt:
„Wasser ist ein Element des Lebens – es kann aber auch so viel Leid bringen. Jennifer Eller leistet mit Ihrem Projekt einen unbeschreiblich starken Beitrag dazu, dieses Leid zu mindern. Kindern und Jugendlichen ihre Lebensfreude und das Vertrauen in ihre direkte Umgebung wiederzugeben – das ist ein ganz besonderer Beitrag zum gesunden Miteinander und verdient auf dem ersten Platz.“
2. Platz:
Björn Flick für: „Nachbarschaftshilfe Wäller Helfen“
Mit der Gründung des größten ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfe-Netzwerks in Rheinland-Pfalz (RLP) vor vier Jahren haben sie eine einzigartige Infrastruktur geschaffen. Dieses Netzwerk verbindet Menschen aus der Region, die Hilfe benötigen, mit denen, die Unterstützung anbieten – sei es beim Gassigehen, für Arztfahrten, Einkaufshilfe oder Gartenarbeit. Gleichzeitig vernetzen sie auch Hilfsorganisationen und Vereine, um Synergien zu schaffen und Ressourcen effizienter zu nutzen.
Im Kreis decken sie infrastrukturelle Probleme auf, die von Kommunen und der Politik aufgegriffen werden. Aktuell arbeiten sie daran, ein Koordinationsbüro einzurichten, das Ehrenamtlichen, Hilfesuchenden und Partnervereinen als zentrale Anlaufstelle dient.
Für das Ahrtal und die Ukraine wurden über eine halbe Million Euro an Spenden gesammelt und gezielt eingesetzt. Darüber hinaus leiten sie die größte ehrenamtliche Aufforstungsaktion im Westerwaldkreis mit dem Ziel, 100.000 Bäume zu pflanzen – bisher sind es beeindruckende 61.500. Dabei konnten sie bereits mehr als 10.000 Ehrenamtliche erreichen und motivieren.
3. Platz:
Sandra Ruffer für „Lisungi"
Den dritten Platz belegt Sandra Ruffer. Beim Mainzer Vereins LISUNGI liegt der Fokus auf der Gesundheitsprävention von Frauen und Mädchen.
Menschen im Kongo sind oft von der Gesundheitsversorgung abgeschnitten. Deshalb gründeten sie die „Mobile Klinik“ – einen Krankenwagen mit einem Ärzteteam, mit dem Menschen medizinisch versorgten werden können. Der Verein erfüllt die Kriterien des „sozialen Miteinanders" sehr stark und lebt die Werte Respekt, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, nicht nur in Deutschland, sondern auch im Kongo. Bei ihnen heißt es: Jede Person die zu uns kommt und Hilfe benötigt, wird freundlich aufgenommen und behandelt, insofern es in unserer Macht steht. Eine wichtige Erkenntnis für uns ist: „Wenn man die Frau erreicht, erreicht man die ganze Familie“.
Sonderpreis Pflege
Sabine Vogt aus Neustadt mit „Tagwerk West“
Der Sonderpreis Pflege geht an Sabine Vogt aus Neustadt für ihr inspirierendes Projekt. Sie hat mit „Tagwerk West“ ein generationenübergreifendes Angebot für Senioren geschaffen. In dem Projekt profitieren die Älteren von den Jüngeren und umgekehrt. Die gemeinsam verbrachte Zeit und der Austausch ist ein Gewinn für beide Gruppen. Das Angebot wird dankend angenommen. Sabine Vogt zum Projekt:
„Unser Seniorentreff bringt regelmäßig ältere und jüngere Menschen zusammen, um durch Spiel, Spaß und Unterhaltung voneinander zu lernen und Freude zu teilen. Der Fokus liegt auf dem intergenerativen Austausch, der soziale Teilhabe fördert und gleichzeitig körperliche sowie geistige Gesundheit unterstützt.“