Unsere Gewinnerinnen und Gewinner 2024: Bayern
Vielen Dank für die sehr beeindruckenden Projekte für ein gesundes Miteinander. Da hatte es die Landesjury in Bayern wirklich nicht leicht, die drei besten Projekte und den Gewinner für den Sonderpreis Pflege auszuwählen. Nach gründlichem Abwägen steht die Entscheidung nun fest. Herzlichen Glückwunsch!
1. Platz
Anke Leidenberger für das Projekt „PingPongParkinson“
Das Projekt „PingPongParkinson“ wurde gegründet, um Menschen mit Parkinson durch Tischtennis eine soziale Teilhabe zu ermöglichen. Seit über einem Jahr bringt die Initiative Betroffene zusammen, um der Isolation entgegenzuwirken und eine Gemeinschaft aufzubauen. Der Ansatz kombiniert sportliche Aktivität mit sozialer Unterstützung. Mittlerweile nehmen etwa 15 Spieler regelmäßig teil. Ein besonderes Highlight sind die Teilnahmen an Turnieren auf nationaler und internationaler Ebene, wodurch nicht nur sportliche Erfolge, sondern auch internationale Freundschaften entstehen. Ein bewegender Moment war die Teilnahme eines 74-jährigen Mitglieds, der für viel Motivation in der Gruppe sorgte. Die Organisation bietet damit eine wertvolle Plattform, um soziale Isolation zu überwinden und neue Lebensfreude zu finden. „PingPongParkinson“ schafft so eine wichtige Anlaufstelle für Menschen mit Parkinson, die vom Rückzug betroffen sind, und fördert den Zusammenhalt durch den Sport.
Anke Leidenberger über das Projekt:
„Meine Motivation ist es, die Leute vom Sofa zu holen, das gelingt uns sehr gut. Innerhalb eines Jahres konnten wir uns von drei auf 15 Spieler erweitern. Ein besonderes Highlight sind die verschiedenen Turniere auf nationaler und internationaler Ebene. Doch das Beste sind die nationalen und internationalen Freundschaften, die dabei entstehen."
Rainer Blasutto, Leiter der Landesvertretung Bayern über das Projekt:
„Das Projekt „PingPongParkinson" ist das Paradebeispiel für eine Integration von Jung, Alt, Gesund und Krank in umfassende gemeinsame Aktivitäten. Dabei wird durch den Breitensport PingPong, der bis ins hohe Alter mit und ohne Handicap ausgeübt werden kann, Bewegung, Sport und Spaß verbunden und ein gesundes Miteinander in besonderem Maße gefördert."
2. Platz
Pia Wagner für das Projekt „We Rise Together“
Das Projekt „We Rise Together“ wurde 2018 gegründet, um traumatisierte Frauen, insbesondere Migrantinnen, durch Gemeinschaft und Selbsthilfe zu unterstützen. Es richtet sich an Frauen mit traumatischen Erfahrungen, wie sexueller Gewalt oder Kriegstraumata, und bietet ihnen einen geschützten Raum, um Heilung und Unterstützung zu finden. Über 90 Frauen nehmen aktiv an den regelmäßigen Selbsthilfe-Treffen teil, die Aktivitäten wie Yoga, Therapie, Kochkurse und Wanderungen umfassen. Die Gruppe ermöglicht es Frauen, die durch ihre Erlebnisse isoliert wurden, wieder Anschluss zu finden und neue Stabilität zu gewinnen. Besondere Merkmale sind ein sicherer Raum, umfassende Unterstützung durch Ressourcen und ein Pool an Kontakten zu Therapeuten und Experten. Langfristig verfolgt „We Rise Together“ das Ziel, Frauen zu stärken und gesellschaftliche Akzeptanz für den Heilungsprozess traumatisierter Frauen zu fördern.
Pia Wagner über das Projekt:
„Außerdem haben wir eine große Sammlung an Ressourcen: Bücher, Online-Kurse, Listen von Kliniken, Therapeutinnen und Therapeuten, sowie weitere externe Experten. Die Gemeinschaft ist offen für alle Frauen, die Hilfe und Unterstützung suchen. Im Zentrum steht das unterstützende Miteinander."
Rainer Blasutto, Leiter der Landesvertretung Bayern über das Projekt:
„Das Projekt „We Rise Together“ unterstützt traumatisierte Frauen durch Gemeinschaft und Hilfe zur Selbsthilfe und es bietet einen geschützten Raum, in dem sich Frauen sicher und geborgen fühlen. Das trägt zur Heilung und Integration bei."
3. Platz
Darius Göttert für das Projekt „inGemeinschaft“
Das Projekt „inGemeinschaft“ fördert die Zusammenführung von Generationen in Wohngemeinschaften, um Einsamkeit zu reduzieren und Jung und Alt zu verbinden. Zielgruppe sind junge Erwachsene (18–25 Jahre) und Senioren (65+ Jahre), die durch das gemeinschaftliche Wohnen voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen. Gegründet von Darius Götter und Philipp Bögner , soll das Projekt speziell Senioren, die oft von sozialer Isolation betroffen sind, neue Lebensqualität bieten. Neben dem sozialen Austausch liegt der Fokus auf Nachhaltigkeit und einem Vorbildcharakter: Die Mehrgenerationen-WG zeigt alternative Wohnformen für ein altersübergreifendes Miteinander auf. Langfristig strebt das Projekt an, weitere Mehrgenerationen-Wohnformen zu inspirieren und die Lebensqualität durch gegenseitige Hilfe zu fördern.
Darius Göttert zum Projekt:
„Wir schaffen es damit, auch das Thema Einsamkeit, gerade bei den Älteren, die allein leben, zu reduzieren. Zudem schaffen wir bezahlbaren Wohnraum, indem wir die leeren Zimmer in den großen Wohnungen der Senioren dadurch sinnvoll nutzen“
Rainer Blasutto, Leiter der Landesvertretung Bayern über das Projekt:
„Das Projekt „inGemeinschaft“ bringt verschiedene Generationen in Wohngemeinschaften zusammen, um den sozialen Austausch zu fördern, Einsamkeit bei Senioren zu reduzieren und setzt auf gegenseitige Unterstützung. Es kann als bürgerschaftliches Engagement einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Pflegesituation insbesondere im städtischen Raum leisten."
Sonderpreis Pflege
Kornelia Schmid für das Projekt: „Zoom-Kneipe Beisammensein“
Die „Zoom-Kneipe Beisammensein“ ist eine Online-Selbsthilfeplattform, die sich an pflegende Angehörige richtet. Das Hauptziel ist es, diesen eine tägliche Möglichkeit zur Stärkung und Unterstützung zu bieten. Täglich um 21 Uhr finden virtuelle Treffen statt, die als geschützter Raum für Austausch und Entlastung dienen. Hier können sich pflegende Angehörige miteinander verbinden, ihre Erfahrungen teilen und Unterstützung erfahren. Die Initiative entstand ursprünglich aus der Facebook-Gruppe „Pflegende Angehörige“, die mittlerweile fast 26.000 Mitglieder zählt. Der Zugang zur Zoom-Kneipe ist unkompliziert über Zoom möglich, ohne Verpflichtungen für die Teilnehmer. Der Raum bietet eine Gelegenheit zum Loslassen und zur gegenseitigen Unterstützung. Langfristig strebt das Projekt eine Verbesserung der Lebensbedingungen pflegender Angehöriger an, auch durch Einflussnahme auf politischer Ebene. Seit März 2020 besteht diese Plattform und bietet den Mitgliedern seither wertvollen Halt und Austausch in einer herausfordernden Lebenssituation.
Kornelia Schmid über das Projekt:
„Ich bin seit 30 Jahren pflegende Angehörige und pflege seit langem meinen MS-kranken Mann. Die Gründung meines Vereins `Pflegende Angehörige e.V.´ gibt mir mehr Möglichkeiten, mich auch bei der Politik u.a. einzubringen. Mein Ziel war und ist: Stärkung und Haltungsänderung der Gesellschaft und Politik uns pflegender Angehörigen gegenüber. Und unsere `Kneipe BEISAMMENSEIN´ ist ein fester Bestandteil davon"
Rainer Blasutto, Leiter der Landesvertretung Bayern über das Projekt:
„Das Projekt ZOOM-Kneipe BEINSAMMENSEIN leistet seit vier Jahren einen wertvollen Beitrag zur Unterstützung pflegender Angehöriger und hat mit fast 26.000 Mitgliedern eine beeindruckende Reichweite. Diese Plattform bietet nicht nur Austausch für Unterstützung, sondern wird in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen, da sie den Zusammenhalt und die Wertschätzung für pflegende Angehörige stärkt."