Unsere Gewinnerinnen und Gewinner 2023: Brandenburg
Vielen Dank für die sehr beeindruckenden Projekte für ein gesundes Miteinander. Da hatte es die Landesjury in Brandenburg wirklich nicht leicht, die drei besten Projekte und den Gewinner für den Sonderpreis Pflege auszuwählen. Nach gründlichem Abwägen steht die Entscheidung nun fest. Herzlichen Glückwunsch!
1. Platz
Matthias Wagner für „Inklusion von Menschen mit Behinderung im Rollensport“
Das Projekt will Menschen mit körperlichen Einschränkungen eine Möglichkeit bieten, sich auszuprobieren, das eigene Selbstbewusstsein zu stärken und in einen aktiven und für Jugendliche attraktiven Sport einzuführen. Dabei erlaubt der Rollensport Menschen mit körperlichen Einschränkungen die erlernten Fähigkeiten und Fertigkeiten auch im Alltag zu nutzen. Die Teilnehmenden lernen, sich in den oftmals nicht barrierefreien Alltagssituationen souverän, sicher und eigenständig fortzubewegen. Dabei spielt das gegenseitige Lernen eine wichtige Rolle – auch für Menschen ohne Handicap. Gerade Kinder können über den Sport, den Kern inklusiver Arbeit spielerisch lernen: Vorurteile abbauen, Mobbing verhindern und den eigenen Horizont durch einen Perspektivwechsel erweitern. Für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer bieten die im Training erlernten Skills unschätzbare Vorteile im Alltag. Hindernisse können besser bewältigt werden und der Rollstuhlfahrer oder die Rollstuhlfahrerin ist einem selbstbestimmten Leben einen großen Schritt näher. Das Projekt hilft darüber hinaus, dass das Bild von Menschen mit Handicap in der Gesellschaft verbessert wird und sie von Mitmenschen und Arbeitgebern anders wahrgenommen werden.
2. Platz
Marie-Luise Langenberg für das Projekt „Gauklerkids“
Gauklerkids ist ein offenes Zirkusangebot und richtet sich unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, Kultur und Religion, sozialen und ökonomischen Voraussetzungen an Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 17 Jahren. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf benachteiligten Kindern. Es beinhaltet neben wöchentlichen Trainingsangeboten mehrtägige, sozialraumübergreifende Zirkuscamps in den Ferien mit anschließender Zirkusshow sowie Mitmach-Zirkus-Aktionen bei Festen im Sozialraum.
Allein über das wöchentliche Trainingsangebote erreicht Gauklerkids pro Woche bis zu 500 Kinder und Jugendliche. Über das Element Zirkus bringt das Projekt Kinder und Jugendliche spielerisch in Bewegung. Gleichzeitig fördert es
das soziale Miteinander sowie die individuelle Ausdrucksfähigkeit.
Die Zirkusarbeit hat Einfluss auf die regionale Gesellschaft: Allein, dass der Zirkus im Flächenlandkreis Ostprignitz Ruppin inzwischen 13 Standorte mit regelmäßigen Trainingsangeboten versorgt und somit wöchentlich bis zu 500 Kinder und Jugendliche erreicht sowie darüber hinaus pro Jahr 5 Feriencamps anbietet, ist ein Impact für die Region.
Das Projekt ist außerdem seit 2015 mit dem WIRKT-Siegel ausgezeichnet
3. Platz
Anna Wunder für „Kochkurse für Kinder“
SOLBRA e.V., Lokales Bündnis für Familie
Lebensmittel entdecken und verarbeiten, gesundes Naschen, Lachen und Spaß haben - das steht im Mittelpunkt des Projekts „Kochkurse für Kinder“. Das Projekt fördert ganz alltägliches Wissen, denn viele Kinder konnten z. B. eine Aubergine nicht von einer Zucchini unterscheiden. Das gemeinsame Zubereiten und Probieren zeigt seinen Effekt, berichten die Initiatorinnen: „Später haben wir die leuchtenden Augen von Kindern gesehen. Das motiviert uns weiter zu machen.“ Ziel der Kochkurse ist es, dass Kinder sich gesund ernähren, Lebensmittel entdecken, selber kochen, neue Freunde finden – und natürlich viel Spaß dabei haben.
Das Projekt ist in diesem Jahr für Kinder im Grundschulalter gestartet und sehr gut angenommen worden. In den Sommerferien fanden insgesamt drei Kurse pro Woche statt. Da die Nachfrage so groß war, startete der Kurs im September erneut.
Sonderpreis Pflege
Beate Westerbarkei für „Gesundheitsbuddys in Ludwigsfelde“
Ehrenamtliche Gesundheitsbuddys besuchen ältere Menschen mit Mobilitätseinschränkungen in der Häuslichkeit und führen gemeinsam ein Bewegungsprogramm durch. Das Team ehrenamtlicher Gesundheitsbuddys bringt ein bis zwei Mal pro Woche für eine Stunde Bewegung in den Alltag älterer Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Ein passendes Aktivierungsprogramm verbessert das Gleichgewicht, die Koordination und die Kraft. Damit gewinnen die älteren Menschen wieder etwas Mobilität und somit ein Stück soziale Teilhabe, Lebensqualität und Selbstbestimmung.
Diese sinnstiftende, freiwillige Tätigkeit bringt Freude und schafft neue Verbindungen, was auch die Angehörigen der älteren Menschen als Unterstützung und Entlastung spüren. Die Gesundheitsbuddys merken den Effekt ihres Einsatzes unmittelbar. Das macht nicht nur stolz, sondern sie profitieren selbst von dem regelmäßigen Training. So wird aus einem Gesundheits-Buddy ein Gesundheits-Freund.