Pigmentstörungen: Woher sie kommen und was dagegen hilft
Makellose Haut ist allgegenwärtig. Wir sehen sie jeden Tag auf Instagram, im Fernsehen, in Zeitschriften und auf Werbeplakaten. Im echten Leben sind kleine Unregelmäßigkeiten wie Pigmentstörungen der Normalfall. Wir sagen dir, was sich hinter dem Phänomen verbirgt und wie du vorbeugen kannst.
Was sind Pigmentstörungen?
Nichts und niemand ist perfekt. Das gilt auch für die menschliche Haut. Gerade Menschen mit einem helleren Hauttyp neigen zu Pigmentstörungen, auch Hyperpigmentierung genannt. Davon ist immer dann die Rede, wenn sich Farbpigmente auf der Haut ungleichmäßig verteilen beziehungsweise an bestimmten Stellen gehäuft auftreten. Das können Sommersprossen sein, die schon im Kindesalter auftreten, Altersflecken oder auch die sogenannten Café-au-Lait-Flecken, die manche Menschen von Geburt an haben. Mal sind die Verfärbungen bräunlich, mal rötlich oder auch ockerfarben. Meist bilden sich Pigmentstörungen an Hautpartien, die besonders dem Licht ausgesetzt sind, also im Gesicht, auf den Händen oder am Hals. Das Gegenteil von Hyperpigmentierung ist Hypopigmentierung, die verminderte Pigmentierung. Dazu gehört etwa die Weißfleckenkrankheit.
Was sind die Ursachen von Pigmentstörungen?
Hautkrebs-Screening
Ab 35 Jahren übernehmen wir alle 2 Jahre die Kosten für die Früherkennungsuntersuchung.
Die häufigsten Formen von Pigmentstörungen
Altersflecken
Normalerweise erscheinen Altersflecken ab dem 40. Lebensjahr, meist an Händen, Hals und im Gesicht. Der Grund dafür ist, dass die Haut über Jahre ungeschützt der Sonne – also UV-Strahlung – ausgesetzt war. Das Alter spielt also eher indirekt eine Rolle bei der Entstehung der gelblich-braunen bis dunkelbraunen Flecken, die unterschiedliche Größen und Formen haben können.
Sommersprossen
Auch Sommersprossen werden durch Sonnenstrahlung hervorgerufen und in ihrer Intensität verstärkt. Anders als bei Altersflecken gibt es hier allerdings eine erbliche Veranlagung. Diese führt dazu, dass sich unter UV-Einstrahlung ein spezielles Pigment vermehrt, das zur Bildung des rötlichen Stoffs führt, der der Sommersprosse ihre Farbe gibt.
Melasma
Umgangssprachlich werden Melasmen auch Schwangerschaftsmaske genannt. Neben UV-Strahlen sind hier hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft der Auslöser für braune oder gräuliche Verfärbungen, die vor allem an Wangen, Schläfe und Stirn auftreten und nach der Schwangerschaft wieder verblassen.
Muttermale
Auch Muttermale sind Pigmentstörungen. Wie der Name schon verrät, ist die Veranlagung dafür erblich. Meist handelt es sich um braune bis schwarze Färbungen in verschiedenen Größen und Formen, die am ganzen Körper auftreten können und in der Regel gutartig sind. Da sie das Potenzial zur Entwicklung von Hautkrebs haben, sollte aber beobachtet werden, ob sie sich in Farbe, Form oder Struktur ändern.
Wann sollte ich zum Arzt gehen?
Die meisten Pigmentstörungen sind aus medizinischer Sicht unproblematisch. Gerade bei Muttermalen sollte man allerdings achtsam sein und alle zwei Jahre zum Hautkrebs-Screening gehen. Hier beurteilt der Arzt, ob ein Muttermal harmlos oder bösartig ist. Er geht dabei nach den Kriterien der ABCDE-Regel vor:
- Asymmetrie: ungleichmäßige Form
- Begrenzung: unscharfe, zackige Ränder
- Colour: unregelmäßige Färbungen, helle und dunkle Areale in einem Pigmentierungsareal, schwarze, dunkelbraune, bläuliche und rote Stellen
- Durchmesser: mehr als zwei Millimeter
- Evolution: Pigmentierungsveränderungen innerhalb von drei Monaten
Was kann ich gegen Pigmentstörungen tun?
Vorbeugen statt Wegmachen. Auf diese kurze Formel lässt sich die sinnvollste Maßnahme gegen viele Pigmentstörungen herunterbrechen. Es gibt zahllose Mittel, die versprechen, Pigmentflecken verschwinden zu lassen – angefangen bei Bleichcreme über Zitronensäure und Blutorange bis zu teuren Pflegeprodukten. Ob diese Mittel wirken, ist indes in vielen Fällen nicht wissenschaftlich belegt. Manchmal führen sie sogar zu Hautreizungen oder allergischen Reaktionen.
Dr. med. Claudia Küver, MPH
Medizinerin bei der DAK-Gesundheit
Quellenangaben