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Selbsthilfeförderung - In der Gruppe aktiv und gesund werden

Bild: Frau mit weißen Haaren und Brille spricht während einer Gruppentherapie.

Die enormen Fortschritte in der Medizin eröffnen uns heute eine nie da gewesene Lebenserwartung. Die Kehrseite: nach einer Behandlung bleiben häufig körperliche oder seelische Beeinträchtigungen zurück, mit denen die Betroffenen fortan leben müssen. Mit der steigenden Zahl an älteren Menschen nimmt auch die Anzahl an chronisch kranken Menschen zu. Unsere Gesundheitsversorgung ist auf diese Veränderungen leider noch nicht zufriedenstellend eingestellt. Hier setzt aus Sicht der DAK-Gesundheit die Selbsthilfearbeit ein.  

Örtliche Selbsthilfegruppen

Von Selbsthilfearbeit spricht man, wenn sich Betroffene sowie deren Angehörige, die mit einer Krankheit, deren Folgen oder einer Behinderung Wissen und Erfahrungen erworben haben, in Gruppen regelmäßig und selbstbestimmt austauschen.
Der gegenseitige Austausch der betroffenen Menschen und deren Angehöriger stärkt die sogenannte Betroffenenkompetenz. Im Vordergrund stehen die gegenseitige Hilfe und Unterstützung. Das Themengebiet umfasst nahezu das gesamte Spektrum körperlicher und psychischer Erkrankungen und Behinderungen von allergischen, asthmatischen und anderen Atemwegserkrankungen über Herz-Kreislauf- bis hin zu Tumorerkrankungen sowie Sucht, Abhängigkeit und psychischen Problemen.


Wie finde ich eine Selbsthilfegruppe?

Die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen NAKOS bietet eine Onlinesuche, mit der man eine Selbsthilfeadresse in persönlicher Nähe finden kann. Neben vielen weiteren Angeboten finden Interessierte dort auch eine Telefonhotline für Fragen zu Selbsthilfegruppen: Tel.: 030 3101 8960  

Kontakt: 

NAKOS
Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen

Wie gründe ich eine Selbsthilfegruppe?

Gibt es in Ihrer Umgebung keine Selbsthilfegruppe zu Ihrem Anliegen oder möchten Sie selbst eine gründen? Dann prüfen Sie bitte, ob in Ihrer Nähe eine örtlich oder regionale Selbsthilfekontaktstelle existiert. Diese professionell arbeitende Beratungseinrichtung hilft örtlichen Selbsthilfegruppen bei der Gründung und stellt themen-, bereichs- und indikationsgruppenübergreifende Dienstleistungsangebote zur Verfügung.

Befindet sich in Ihrer Nähe keine solche Selbsthilfekontaktstelle, kann Ihnen auch die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen NAKOS helfen: Sie finden praktische Hinweise und Tipps, Broschüren, Kontaktadressen und Empfehlungen im Informationsportal der NAKOS.

Fördermöglichkeiten für Selbsthilfegruppen

Zum einen gibt es die Pauschalförderung, mit der die originäre Selbsthilfearbeit vor Ort und die damit einhergehenden regelmäßig wiederkehrenden Aufwendungen unterstützt werden. Die DAK-Gesundheit hat aufgrund von gesetzlichen Vorgaben ihren Anteil an Pauschalfördermitteln der „GKV-Gemeinschaftsförderung“ zur Verfügung gestellt. Nähere Informationen zu diesem Förderverfahren finden Sie auf der Website des vdek.

Die DAK-Gesundheit unterstützt die örtlichen Selbsthilfegruppen individuell im Rahmen der sogenannten Projektförderung. Gefördert werden grundsätzlich Maßnahmen und Aktivitäten, die über das Maß der routinemäßigen Aufgaben hinausgehend und klar von diesen abgegrenzt sind. 

Regelmäßig stattfindende Veranstaltungen wie z.B. Patiententage, Angehörigentreffen sowie regelmäßig stattfindende Schulungen und Tagungen können nicht als Projekt beantragt werden, sondern sind aus den Mitteln der Pauschalförderung zu finanzieren.

Förderung durch die DAK-Gesundheit

Die DAK-Gesundheit setzt sich für die Selbsthilfearbeit ein. Wir prüfen, ob wir auch Ihre Gruppe unterstützen können, wenn diese:

  • durch die Betroffenen selbst getragen wird.
  • mindestens sechs Mitglieder umfasst.
  • ein Gründungstreffen durchgeführt und ihre Existenz protokolliert hat.
  • ihr Angebot regelmäßig öffentlich bekannt gibt, z. B. bei der örtlichen Selbsthilfekontaktstelle oder in der (regionalen) Presse.
  • offen für neue Mitglieder ist.
  • ehrenamtlich arbeitet und ohne professionelle Leitung durch z. B. Ärztinnen und Ärzte oder andere Gesundheits- und Sozialberufe auskommt. Dies schließt eine gelegentliche Hinzuziehung von Expertinnen und Experten zu bestimmten Fragestellungen nicht aus.
  • eine verlässliche und kontinuierliche Gruppenarbeit und Erreichbarkeit nachweisen kann.
  • keine wirtschaftlichen Interessen verfolgt und ihre Unabhängigkeit gegenüber Wirtschaftsunternehmen wahrt.

Patientenberatungsstellen sowie Organisationen, die soziale Belange bzw. bestimmte Personengruppen vertreten, wie beispielsweise Alleinerziehende, Familien, Senioren, Bürger-, Stadtteil-, Verkehrsinitiativen erfüllen nicht die Fördervoraussetzungen. Angebote von Selbsthilfegruppen über Patientenschulungen, Reha-Sport und Funktionstraining und reine Freizeitaktivitäten dürfen nicht über die Selbsthilfe finanziert werden. 

Der aktuelle Leitfaden zur Selbsthilfeförderung liefert alle Informationen zu den Fördervoraussetzungen sowie dem gesamten Verfahren.

Haben Sie Interesse an der Förderung Ihrer örtlichen Selbsthilfegruppe?

Bitte reichen Sie den ausgefüllten Antrag in einer Filiale der DAK-Gesundheit in Ihrer Nähe ein.

Landesorganisationen der Selbsthilfe

Informationen für Selbsthilfe auf Landesebene

Die DAK-Gesundheit steht den Projektvorhaben der Selbsthilfe offen gegenüber. Förderschwerpunkte werden nicht vorgegeben, ebenso erfolgt keine Ausrichtung der Projektförderung auf bestimmte Krankheitsbilder. Die Kasse fördert insbesondere solche Projekte, die dem tatsächlichen Bedarf der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe entsprechen und die nachhaltig wirken und helfen, Lücken in der medizinischen Versorgung zu schließen. 

Gefördert werden Projekte, die innovativ sowie themenspezifisch sind, über das Maß der routinemäßigen Aufgaben hinausgehen und klar von diesen abgegrenzt sind. Regelmäßig stattfindende Veranstaltungen wie z.B. Patiententage, Jahrestreffen o.ä. sowie regelmäßig stattfindende Schulungen, Fortbildungen und Tagungen sind aus den Mitteln der Pauschalförderung zu finanzieren.

Anträge auf Projektförderung können bei der DAK-Gesundheit ganzjährig gestellt werden. 

Auf der Website des vdek finden Sie alle Informationen zum Förderverfahren auf Landesebene sowie den Förderantrag, der für alle Ersatzkassen einheitlich gestaltet ist.

Kontaktadressen der DAK-Gesundheit auf Landesebene  

Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachen und Schleswig-Holstein: 
DAK-Gesundheit 
Fachgruppe Eventmarketing Nord (4670 10)
Selbsthilfeförderung 
Nagelsweg 27 - 31
20097 Hamburg 


Berlin, Brandenburg, Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen:
DAK-Gesundheit
Fachgruppe Eventmarketing Ost (4670 20)
Selbsthilfeförderung 
Beuthstraße 6
10117 Berlin  
E-Mail: service467020@dak.de


Baden-Württemberg und Bayern:
DAK-Gesundheit
Fachgruppe Eventmarketing Süd (4670 30) 
Selbsthilfeförderung
Reinsburgstr. 27
70178 Stuttgart
E-Mail: service467030@dak.de


Nordrhein-Westfalen:
DAK-Gesundheit
Landesvertretung Nordrhein-Westfalen
Graf-Adolf-Str. 89
40210 Düsseldorf 
E-Mail: service424300@dak.de


Rheinland-Pfalz und Saarland
DAK-Gesundheit
Fachgruppe Eventmarketing (4670 40)
Graf-Adolf-Str. 89
40210Düsseldorf 
E-Mail: service67040@dak.de

Bundesorganisationen der Selbsthilfe

Informationen für Selbsthilfe auf Bundesebene

Die Verbände der Krankenkassen auf Bundesebene informieren jährlich im Herbst mit einem Gemeinsamen Rundschreiben über das Förderverfahren im Folgejahr. 

Die DAK-Gesundheit gibt für die Projektförderung auf Bundesebene keine Förderschwerpunkte vor, ebenso erfolgt keine Ausrichtung auf bestimmte Krankheitsbilder. Die Kasse steht den Projektvorhaben der Selbsthilfe offen gegenüber und fördert insbesondere solche Projekte, die dem tatsächlichen Bedarf der gesundheitsbezogenen Selbsthilfe entsprechen und die nachhaltig wirken und helfen, Lücken in der medizinischen Versorgung zu schließen. 

Gefördert werden Projekte, die innovativ sowie themenspezifisch sind und über das Maß der routinemäßigen Aufgaben hinausgehen und klar von diesen abgegrenzt sind. Regelmäßig stattfindende Veranstaltungen wie z.B. Patiententage, Jahrestreffen o.ä. sowie regelmäßig stattfindende Schulungen, Fortbildungen und Tagungen sind aus den Mitteln der Pauschalförderung zu finanzieren. 
Die Projektförderanträge können bei der DAK-Gesundheit ganzjährig gestellt werden.

Ab dem Förderjahr 2024 können die Anträge auf Projektförderung bei den Ersatzkassen (DAK-Gesundheit, Techniker Krankenkasse, BARMER, Kaufmännische Krankenkasse) auch in digitaler Form über das Webportal www.selbsthilfefoerderung.com gestellt werden. Dies war bisher nur für die (krankenkassenübergreifende) Pauschalförderung möglich.

Für die Projekt- und Pauschalförderung gilt: 

  • Anträge können weiterhin in klassischer Papierform gestellt werden. Der Antrag muss in diesen Fällen von zwei legitimierten Vertretungen der Bundesorganisation unterschrieben und inklusive aller antragsrelevanten Anlagen auf dem Postweg eingereicht werden.
  • Erfolgt eine digitale Antragstellung, muss der Antrag zusammen mit den antragsrelevanten Anlagen über das Webportal gestellt werden. Anschließend ist der digitalisierte Antrag (ohne Anlagen) auszudrucken, von zwei legitimierten Vertretungen der Bundesorganisation zu unterschreiben und innerhalb von 14 Tagen im Original nachzureichen. Der Versand der Anlagen auf postalischen Weg entfällt in diesen Fällen.
  • Eine Antragsprüfung erfolgt erst nach Vorlage des unterzeichneten Antrags im Original.

Die digitale Einreichung des Verwendungsnachweises steht nur den Fördermittelempfängern zur Verfügung, die zuvor auch ihren Antrag digital gestellt haben.

Ihr Kontakt für Fragen zur Selbsthilfeförderung auf Bundesebene:

DAK-Gesundheit 
Zentrale – 0031 70
Martina Reckmann
Nagelsweg 27 – 31
20097 Hamburg

Tel.: 040 2364 855 2277
Fax: 040 33470 552955 
E-Mail: martina.reckmann@dak.de

Transparenz über die Fördermittelvergabe

Im Jahr 2024 unterstützt die DAK-Gesundheit mit 7,1 Millionen Euro die gesundheitsbezogene Selbsthilfe, dies entspricht 1,28 Euro je Versicherten. 70 Prozent der jährlichen Fördergelder werden nach gesetzlicher Vorgabe von der DAK-Gesundheit der Pauschalförderung zur Verfügung gestellt. Der DAK-Gesundheit bleiben somit 30 Prozent, das sind rund 2,1 Mio. Euro, für die krankenkassenindividuelle Projektförderung. 

Die DAK-Gesundheit unterstützt auch im Förderjahr 2024 mit der Projektförderung auf 3 Ebenen:

  • die örtlichen Selbsthilfegruppen,
  • die auf Landesebene zusammengeschlossenen Selbsthilfeorganisationen
    und
  • die auf Bundesebene zusammengeschlossenen Selbsthilfeorganisationen.
Die Selbsthilfekontaktstellen fördert die Kasse im Rahmen der Pauschalförderung.

Die DAK-Gesundheit unterstützte im Jahr 2023 im Rahmen der Projektförderung auf Bundesebene beispielsweise

  • Bundesverband Schlafapnoe und Schlafstörungen Deutschland e.V. - 2-Jahres-Projekt „Schlafstörungen bei Kindern“ - Erstellung und Druck eines 240-seitigen Buches sowie eine QR-Produktion mit 39.500 Euro.
  • Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V.  - "Der Gruppe ein Gesicht geben - Selbsthilfegruppen starten durch“ mit 31.000 Euro.
  • CHARGE Syndrom e.V. - Projektwochenende: „Kommunikation und Verhalten von Kindern mit dem CHARGE-Syndrom“ sowie „Online-Gebärdenkurs (Erlernen von Grund-Elementen) für Familien mit einem Kind mit CHARGE-Syndrom“ mit 7.860 Euro.
  • Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. - „Aktionswoche Alkohol 2024 – Vorbereitungsjahr“ sowie „Nachdruck von Broschüren“ mit 102.880 Euro.
  • Deutsche Heredo-Ataxie-Gesellschaft e.V. - Komplette Neugestaltung der Homepage - mit 30.806 Euro
  • Deutsche Uveitis Arbeitsgemeinschaft e.V - Wochenendseminar / Arzt-Patienten-Seminar - "Uveitis - Von der Diagnose bis zur Therapie" mit 20.160 Euro.
  • Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. - „Sehen im Alter – Relaunch Internet-Portal“ mit 13.060 Euro. 
  • Deutscher Schwerhörigenbund e.V. - „Multiplikator*innen -Workshop zum Umgang mit digitalen Tools und technischen Hilfsmitteln zur Unterstützung und Sicherstellung der kommunikativen Teilhabe“ mit 13.890 Euro
  • Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. - „JUNG UND ENDO“ - Aufklärungsmaterialien mit 5.360 Euro.
  • LERNEN FÖRDERN - Bundesverband zur Förderung von Menschen mit Lernbehinderungen e.V. - Fortbildungsmaßnahme „Das Gefühl der Sicherheit“ mit 8.400 Euro.
  • Morbus Fabry Selbsthilfegruppe e.V.- Patienten-Akademie / Patienten-Informationstagung 2023 mit 34.200 Euro.
  • PRO RETINA Deutschland e.V. - „Interne Kommunikation“ sowie „Digitalwoche“ und „Jugend Summer Camp“ mit 36.670 Euro.
  • RLS e.V. Deutsche Restless Legs Vereinigung - Vierteilige Webinar Reihe "Gesundheitskompetenz RLS – digital“ sowie „Überarbeitung und Druck der Broschüre "RLS - Patienteninformation" mit 22.204 Euro.
  • Sirius e.V. - Erstellung und Druck der ersten Sirius e.V. Vereinsbroschüre mit 5.100 Euro.
  • Verein VHL (von der Hippel-Lindau) betroffene Familien e.V. - VHL-Treffen der Betroffenen zwischen 18 und 30 Jahren mit 8.700 Euro.
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