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Melina Hipler: 1. Platz

Die 21-Jährige hat mit ihren beeindruckenden Unterwasserfotos den ersten Preis beim Fotowettbewerb SCHWERE[S]LOS gewonnen

Was ging Ihnen durch den Kopf, als Sie von dem Wettbewerb hörten?

Ich habe mich gefragt, wie ich das schwere Thema Adipositas fotografisch umsetzen kann. Schließlich wollte ich auf keinen Fall jemanden bloßstellen oder verletzen.

Ich habe mit vielen Leuten gesprochen, viel recherchiert. Eigentlich wusste ich vor dem Wettbewerb fast nichts über Adipositas.

Wie ist Ihre Bildidee entstanden?

Im Grunde genommen, habe ich den Titel der Kampagne SCHWERE[S]LOS wörtlich genommen. Im Wasser fühlt man sich schwerelos. Die drei Frauen, die ich fotografiert habe, fühlen sich frei. Das Wasser nimmt die große Last weg, das sieht man ihnen an. Sie bewegen sich graziös, scheinen zu schweben.

Wie haben Sie Ihre drei Modelle ausgewählt?

Ich habe einen Aufruf über Facebook gestartet und nicht damit gerechnet, dass sich jemand meldet. Aber es haben sich 50 Leute beworben. Das fand ich so mutig – schließlich mussten sie sich im Badeanzug zeigen. Kathrin, eine der Frauen, hat mir auch gesagt, dass sie sich sehr überwinden musste. Die waren aber im Grunde genommen alle total glücklich, dass endlich mal jemand offen mit dem Thema umgeht, dass klar wird, dass Adipositas eine Krankheit ist. Ich habe dann drei Frauen mit einem schönen, starken Ausdruck ausgesucht. Und lange Haare waren mir wichtig, weil die unter Wasser fliegen.

Hatten Sie vor dem Shooting Vorurteile?

Ja, klar. Ich dachte schon, dass Dicke unsportlich sind und viel auf der faulen Haut liegen. Aber das hat sich überhaupt nicht bestätigt. Eins meiner Modelle spielt seit zehn Jahren mit mir Handball, sie ist eine der Besten. Ich hatte keine Ahnung, dass sie faktisch adipös ist.

Wie haben die anderen Schwimmbadbesucher auf Ihre kleine Truppe reagiert?

Na, die haben schon alle geguckt, aber es hat sich niemand lustig gemacht oder so. Ich habe der Einfachheit halber in meinem Heimatdorf in Dithmarschen fotografiert, da hatten sie zwei Bahnen für uns frei gemacht, damit wir ungestört arbeiten konnten.

Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden?

Ja, das bin ich – es war übrigens das erste Mal, dass ich unter Wasser fotografiert habe. Ich habe viel Mühe, Zeit und Herzblut in die Bilder gesteckt. Ich denke, das kann man sehen.