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Periodenblut – was bedeuten die Farben deiner Regel?

Symbolbild Periodenblut: Ein Teenager liegt auf dem Sofa und wärmt sich den Bauch mit einer Wärmflasche

Dieser Artikel wurde von Medizinjournalistin Kirsten Wenzel verfasst

Vielleicht hast du dich auch schon mal gefragt, warum dein Periodenblut manchmal hellrot ist und ein anderes Mal eher bräunlich oder sogar fast schwarz aussieht. Keine Sorge – das ist völlig normal! Die Farbe deines Menstruationsbluts kann sich im Laufe deiner Periode verändern. Was genau hinter den verschiedenen Farben steckt und wann du lieber mal genauer hinschauen solltest, erfährst du hier.

Warum ist das Periodenblut farblich unterschiedlich?

Die Farbe von Periodenblut ist sehr variabel – das Spektrum reicht von zartrosa über blutrot bis fast schwarz. Ein wichtiger Grund dafür ist die Oxidation: Je länger das (eisenhaltige) Blut mit Sauerstoff in Kontakt ist, desto dunkler wird es. Frisches Blut ist meist hell- bis mittelrot, älteres Blut wirkt bräunlich oder fast schwarz. 

Aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle, denn im Periodenblut ist nicht nur Blut enthalten. Wie stark du blutest, wie schnell das Blut die Gebärmutter verlässt und sogar Hormone können die Farbe ebenfalls beeinflussen. Deshalb kann die Blutung an einem Tag ganz anders aussehen als am nächsten – ohne dass gleich etwas nicht stimmt.

Ist Periodenblut das Gleiche wie normales Blut?

Viele denken: Periode = Blut. Aber tatsächlich unterscheidet sich Periodenblut von dem Blut, das durch unsere Adern fließt.

Menstruationsblut besteht neben Blut auch aus: Zellen der Gebärmutterschleimhaut, Schleim und Sekreten aus der Vagina und dem Gebärmutterhals und natürlichen Bakterien deiner Scheidenflora. Periodenblut enthält außerdem weniger Hämoglobin, Eisen und Blutplättchen enthält als venöses Blut.

Dass Periodenblut oft zähflüssig ist, liegt daran, dass das Blut in der Gebärmutter oder Vagina Zeit hat zu gerinnen – es wird fester, und kleine Klümpchen entstehen (sogenannte Koagel). Auch Schleimstoffe aus dem Gebärmutterhals tragen zur dickeren Konsistenz bei.

Übrigens: In deinem Menstruationsblut stecken sogenannte Menstruations-Stammzellen (MenSC), die dein Körper jeden Monat produziert. Diese Zellen werden derzeit intensiv erforscht – denn sie könnten in Zukunft eine wichtige Rolle in der regenerativen Medizin spielen. Ganz schön faszinierend, was alles in Menstruationsblut steckt, oder?

Vier Facts über deine Periode

Was passiert da eigentlich genau?

Die Periode gehört zu deinem Zyklus, die dich vom ersten bis zum letzten Tag deiner fruchtbaren Lebensphase begleitet.

Jeden Monat bereitet sich deine Gebärmutter darauf vor, dass sich eine befruchtete Eizelle einnisten könnte. Wird keine befruchtet, stößt dein Körper die Schleimhaut ab.

Wie kommt das Blut raus?

Kleine Blutgefäße öffnen sich, die Gebärmuttermuskeln ziehen sich zusammen – so wird das Gewebe ausgestoßen.

Wie viel Blut ist „normal“?

 Während deiner Periode verlierst du im Schnitt 65 bis 120 Milliliter Blut und Gewebe – das klingt nach viel, ist aber tatsächlich gerade mal eine halbe Tasse voll.

Wie lange dauert das?

Meistens dauert die Periode zwischen drei und fünf Tagen.

Du möchtest mehr erfahren? Dann schau doch mal hier: Erste Periode

Wie sieht gesundes Periodenblut aus?

Die Farbe und Konsistenz deines Periodenbluts kann sich von Tag zu Tag verändern – und das ist meistens völlig normal. Von hellrot bis dunkel, mal dickflüssig, mal flüssig – alles kein Grund zur Sorge.

Was du etwas genauer beobachten solltest, ist der Geruch. Frisches Periodenblut riecht leicht metallisch – das liegt am Eisen. Wenn es aber plötzlich streng, faulig oder fischig riecht, kann das auf eine Infektion hinweisen. Dann solltest du lieber kein Tampon verwenden und zeitnah zu deiner Frauenärztin oder dem Gynäkologen gehen.

Im Periodenblut können auch kleine Klümpchen sein, auch das ist ganz normal und kein Grund zur Sorge. Die Klümpchen heißen Koagel und bestehen aus geronnenem Blut und Schleimhautresten. Wenn sie nicht zu groß sind, sind diese Klümpchen völlig unproblematisch. 

Welche Periodenfarben gibt es und was bedeuten sie?

Die Farben des Periodenbluts können variieren, von hell bis sehr dunkel. Wenn du genauer hinschaust, kannst du aus der aktuellen Farbe des Blutes recht genau ablesen, in welcher Phase deiner Periode du gerade bist. Und bei einigen Farben solltest du dir medizinischen Rat holen. Sie kommen aber im Alltag nur selten vor.  

Das bedeuten die unterschiedlichen Periodenfarben im Einzelnen:

  • Dunkelrot, braun oder fast schwarz: Meist am Anfang oder Ende der Periode. Das Blut ist älter und oxidiert.
  • Hellrot: Vermutlich bist du gerade in den stärksten Tagen der Periode, wenn das Blut relativ frisch und schnell fließt.
  • Rosarot: Kann ein Hinweis auf niedrige Östrogenspiegel sein oder außerhalb der Periode auf Schmierblutungen hindeuten.
  • Gräulich: Sollte unbedingt ärztlich abgeklärt werden – kann auf eine Infektion oder Geschlechtskrankheit hinweisen.
  • Orangefarben: Manchmal ein Mix aus frischem Blut und Zervixschleim. Wenn der Geruch seltsam ist oder andere Symptome dazukommen, lieber checken lassen.

Periodenblut und Menstruation – was ist normal? 

Von viel bis wenig Blut, drei bis sieben Tagen, hell bis dunkelrot; Die Periode kann ziemlich unterschiedlich verlaufen – und das ist meistens total okay. Damit du besser einordnen kannst, was ungefährlich ist und wann du lieber mal ärztlichen Rat holen solltest, hier noch einmal die Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:

Bei Farben von hellrot bis dunkelbraun musst du dir erst mal keine Sorgen machen. Hellrot ist oft ein Zeichen für frisches Blut, während bräunliches oder sogar fast schwarzes Blut älter ist und schon mit Sauerstoff in Kontakt war. Auch kleine Blutklümpchen (Koagel) sind völlig normal. Die Konsistenz der Blutung variiert, von dickflüssig zu eher flüssig.

 

Ärztlichen Rat solltest du suchen bei: 

  • gräulichem oder orangefarbenem Periodenblut
  • starkem oder unangenehmem Geruch
    Wenn dein Periodenblut plötzlich streng, faulig oder fischig riecht, kann das auf eine Infektion hindeuten. Vor allem, wenn noch andere Symptome wie Jucken, Brennen oder ungewöhnlicher Ausfluss dazukommen.
    In dem Fall solltest du lieber auf Tampons verzichten, damit keine Keime „eingeschlossen“ werden – und zeitnah zur Frauenärztin oder zum Frauenarzt gehen.
  • sehr starken Blutungen
    Wenn du deine Binde oder deinen Tampon alle ein bis zwei Stunden wechseln musst und das über mehrere Stunden hinweg, oder wenn deine Periode länger als sieben Tage dauert, ist das zu viel. Dann kann es zu Blutarmut (Eisenmangel) kommen – mit Symptomen wie ständiger Müdigkeit, Schwindel oder Schwächegefühl.
  • anhaltenden Schmerzen oder ungewöhnlich langen Zyklen
    Auch das solltest du nicht einfach hinnehmen. Wenn deine Periode regelmäßig so stark oder schmerzhaft ist, dass du im Alltag eingeschränkt bist oder dich jedes Mal richtig krank fühlst, lohnt sich ein ärztliches Gespräch. Manchmal steckt eine gynäkologische Ursache oder eine Gerinnungsstörung dahinter – und dafür gibt es Hilfe.

Hier könnte eine Erkrankung dahinterstecken.

Hast du weitere Fragen, Themenwünsche oder etwas anderes auf dem Herzen? Dann schreib uns: doktorsex@dak.de! Wir freuen uns, von dir zu hören.
Autor(in)

Journalistin für Medizin und Gesundheitsthemen

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