Clusterkopfschmerz: Spezielle Therapien können den Schmerz lindern
Der Clusterkopfschmerz gilt als die schlimmste aller Kopfschmerzarten. Extrem starke brennende oder stechende Schmerzen sind typisch. Zwischen 15 Minuten und drei Stunden können die Schübe anhalten. Männer sind besonders häufig betroffen.
Welche Symptome zeigen Clusterkopfschmerzen?
Bei Clusterkopfschmerzen handelt es sich um einseitige, meist extrem starke Schmerzanfälle im Bereich von Augen, Stirn und Schläfe. Die Anfälle dauern zwischen 15 und 180 Minuten. Sie kommen oft ganz unvermittelt, nicht selten aus dem Schlaf heraus. Das Auge auf der betroffenen Gesichtsseite fängt an zu tränen, manchmal fällt das Lid nach unten. Bei manchen Betroffenen kündigt sich eine Attacke durch Brennen oder Kribbeln an. Oft treten Schwindel und Übelkeit auf.
Bei den Anfällen selbst wird unterschieden zwischen episodischem und chronischem Clusterkopfschmerz. 90 Prozent der Betroffenen leiden unter der episodischen Form. Bei ihnen kommt es zu beschwerdefreien Phasen von einigen Monaten oder gar Jahren. Bei chronisch Betroffenen dauern die beschwerdefreien Phasen nicht länger als einen Monat.
Welche Auslöser können die Schübe verursachen?
Zu den möglichen Auslösern gehören eine Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus sowie eine gestörte Regulation bei der Ausschüttung von Hormonen. Neuesten Erkenntnissen zufolge kann Nikotingenuss eine Entzündung verursachen. Sehr viel häufiger ist schon geringer Alkoholkonsum schuld.
Weitere Risikofaktoren sind das Einatmen von Auto- oder Industrieabgasen. Auch Histamin sowie der Kontakt mit Lösungsmitteln gelten als Risikofaktoren. Da Clusterkopfschmerzen häufig in der Nacht oder zur Mittagszeit auftreten, glauben Forscher, dass der Hypothalamus im Gehirn eine Rolle spielt. Der Hypothalamus ist für unsere biologischen Rhythmen verantwortlich. Wissenschaftlich bewiesen ist dies jedoch noch nicht.
Ursachen des Clusterkopfschmerzes
Die Ursachen des Clusterkopfschmerzes sind bisher nicht abschließend geklärt. Im Gegensatz zu früheren Annahmen scheint die Erweiterung oder Entzündung der Blutgefäße nicht die Ursache für den Kopfschmerz zu sein, sondern eine Folge. Im Bereich des Trigeminus-Nervs werden bestimmte schmerzleitende Bahnen durch noch unbekannte Einflüsse stimuliert, dies setzt eine Kaskade von Veränderungen des Hirnstoffwechsels in Gang.
Wie wird Clusterkopfschmerz diagnostiziert?
In Deutschland sind rund 120.000 Menschen von Clusterkopfschmerz betroffen. Anhand der Beschwerden kann die Diagnose ärztlich festgestellt werden. Oft können Betroffene ihre Beschwerden auch sehr genau beschreiben. Für den Arzt oder die Ärztin ist es wichtig zu wissen, wie lange die Attacken jeweils andauern, ob sie einseitig sind, die Region um das Auge betroffen ist und ob Begleiterscheinungen auftreten. Aufgrund der typischen Veränderungen am Auge kann es hilfreich sein, eine Attacke zu filmen oder ein Foto davon zu machen.
Weitere Untersuchungsmethoden wie eine craniale Computertomographie, eine Kernspintomographie, eine Dopplersonographie und eine Elektroenzephalographie (EEG) sind nur dann nötig, wenn andere Erkrankungen ausgeschlossen werden sollen.
Welche Medikamente helfen bei Clusterkopfschmerzen?
Leider zeigen selbst die stärksten Schmerz-Medikamente gegen Clusterkopfschmerz keine Wirkung. Bei einem akuten Anfall helfen jedoch zwei Therapien: Zum einen ist das hochkonzentrierter Sauerstoff, den Betroffene inhalieren. Zum anderen sind das Medikamente aus der Wirkstoffgruppe der Triptane. Diese können unter die Haut gespritzt oder als Nasenspray eingeatmet werden. Eine deutliche Linderung tritt nach wenigstens 15 Minuten ein.
Bei chronischen Clusterkopfschmerzen oder länger andauernden Episoden verordnen Ärztinnen und Ärzte auch den aus der Herzmedizin bekannten Wirkstoff Verapamil im Sinne einer vorbeugenden Behandlung. Bei kürzeren Episoden kommt stattdessen hochdosiertes Cortison oder Lithium zum Einsatz.
Wie beuge ich Clusterkopfschmerzen vor?
DAK Kopfschmerz-Coach
Unser kostenloses Programm zum Trainieren des körpereigenen Schmerz-Management-Systems
Da bisher nicht bekannt ist, warum ein Clusterkopfschmerz entsteht, gibt es keine generellen Vorbeugemaßnahmen. Da die Anfälle jedoch manchmal durch bestimmte Stoffe, sogenannte Trigger, ausgelöst werden, ist es zweckmäßig, ein Kopfschmerztagebuch zu führen. So gelingt es, die Trigger ausfindig zu machen und in der Folge zu meiden. Bei vielen Betroffenen ist Alkohol, vor allem Rotwein, ein Trigger.
Auch Nikotin, Glutamat und Badezusätze, die ätherische Öle beinhalten, stehen in Verdacht, Clusterkopfschmerzen auszulösen.
Kommt es zu einem Anfall, ist es übrigens nicht ratsam sich hinzulegen. Eine aufrechte Haltung mindert die Blutzufuhr zum Gehirn und führt so zu einer Linderung der Schmerzen.