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Hand-Fuß-Mund-Krankheit

Junge und Teddybär-in-Bett

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit betrifft vor allem Kinder bis zu zehn Jahren und dauert bis zu zwei Wochen. Besonders in der ersten Woche sind die Erkrankten hochinfektiös, aber auch Wochen nach Abklingen der Symptome können noch ansteckende Viren mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Sehr unangenehm für alle Beteiligten – doch zum Glück heilt die Hand-Fuß-Mund-Krankheit meist folgenlos innerhalb weniger Tage aus.

Was ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit wird ausgelöst durch verschiedene sogenannte Enteroviren (kleine, hüllenlose RNA-Viren). Besonders häufig kommen sie in den warmen Sommer- und Herbstmonaten vor. Sie verbreiten sich sehr leicht über Schmier- und Tröpfcheninfektion. Vielleicht hast du die Information über einen Ausbruch der Krankheit bereits in eurer Kita oder eurem Kindergarten gesehen. In Kinderbetreuungseinrichtungen erkranken bei Ausbrüchen häufig sehr viele Kinder, weil sich die Viren auf Türklinken, Spielzeug, Toiletten und Möbeln gut halten können. Auch durch Körperflüssigkeiten beim Niesen, Husten oder Küssen kann sich dein Kind anstecken.

Erwachsene können ebenfalls erkranken, sie haben jedoch häufig keine oder nur milde Symptome. Wer die Krankheit einmal hatte, ist lebenslang immun gegenüber den ursächlichen Enteroviren. Da die Krankheit aber von verschiedenen Viren dieser Art verursacht werden kann, ist eine erneute Ansteckung durchaus möglich. Übrigens: Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit hat nichts mit der bei Huftieren vorkommenden Maul- und Klauenseuche zu tun.

Symptome und Verlauf der Hand-Fuß-Mund-Krankheit

Im Anfangsstadium der Hand-Fuß-Mund-Krankheit sind Fieber, Appetitlosigkeit und Halsschmerzen typisch. Nach ein bis zwei Tagen kannst du bei deinem Kind dann kleine rote Flecken an der Mundschleimhaut entdecken. Erst etwa vier Tage nach Fieberbeginn zeigen sich die typischen roten Flecken an den Handflächen und Fußsohlen. Manchmal kann auch der Po, der Intimbereich, die Knie und Ellenbogen befallen sein. Aus den Flecken bilden sich im späteren Verlauf schmerzhafte Bläschen. Diese sind besonders ansteckend, wenn sie platzen oder verkrusten. Daher solltet weder ihr als Eltern noch die Geschwisterkinder oder andere Betreuungspersonen direkten Hautkontakt damit haben. Nicht alle Kinder haben Juckreiz, es kann aber vorkommen. Ebenso kann die Mundschleimhaut schmerzen und das Essen und Schlucken schwerfallen.

Typische Symptome bei Hand-Fuß-Mund-Krankheit

  • Fieber
  • Halsschmerzen
  • Müdigkeit und Antriebslosigkeit
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Kopfschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Rote Flecken an Fuß- und Handinnenflächen, die sich in Bläschen verwandeln
  • Manchmal von Ausschlag betroffen sind auch der Nasenbereich, der Po oder die Ellbogen und Knie
  • Schmerzhafte Bläschen und Aphten im Mundraum

Die Inkubationszeit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit liegt meist bei drei bis zehn Tagen, kann aber auch mehr als 30 Tage betragen. Wenn die akuten Beschwerden abgeklungen und vor allem die Bläschen verheilt sind, darfst du dein Kind wieder in die Kita schicken. Ansteckend ist dann vor allem noch der Stuhl. Wenn dein Kind schon alt genug ist, sich selbst abzuputzen, muss es sich nach dem Toilettengang besonders gründlich die Hände waschen. Erledigst du noch das Säubern, kannst du dich durch Einmal-Handschuhe schützen.

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Wie gefährlich ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?

Die meisten Erkrankten sind nach ein bis zwei Wochen wieder vollständig genesen. Wenn sich bei deinem Kind im Zuge der Krankheit einzelne Finger- oder Fußnägel lösen, brauchst du dir keine Sorgen zu machen, sie wachsen wieder nach.

Gut beobachten solltest du, wie bei jeder anderen Erkrankung auch, ob dein Kind genug Flüssigkeit zu sich nimmt. Vor allem beim Erbrechen können kleine Kinder schnell dehydrieren. Um das zu verhindern, kannst du alle 15 Minuten einen Esslöffel voll Flüssigkeit anbieten. Erst, wenn dein Kind diesen bei sich behält, darfst du die Menge langsam steigern. Der Kinderarzt oder die Apotheke eures Vertrauens kann euch auch spezielle Elektrolytlösungen empfehlen, die den Salz- und Zuckerverlust des Körpers ausgleichen.

In diesen Fällen solltest du einen Arzt aufsuchen:

  • Dein erkranktes Kind ist jünger als ein Jahr
  • Es trinkt zu wenig, ist schlaff und die Schleimhäute sind ausgetrocknet
  • Das Fieber hält länger als drei Tage an, geht dauerhaft über 40 Grad oder lässt sich nicht senken
  • Dein Kind hat Vorerkrankungen, die das Immunsystem schwächen
  • Es hat starke Schmerzen, die du mit den herkömmlichen Schmerzmitteln nicht lindern kannst.
  • Die Symptome verringern sich auch nach 10 Tagen noch nicht

In diesen Fällen solltest du sofort den Notruf wählen:

  • Atemprobleme
  • Plötzliche starke Kopfschmerzen
  • Krampfanfälle
  • Nackensteifigkeit
  • Lähmungserscheinungen
  • Bewusstseinstrübung oder Bewusstlosigkeit

Was hilft bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit?

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Ein spezielles Medikament gegen die Hand-Fuß-Mund-Krankheit gibt es nicht, ebenso wenig wie eine Impfung. Bei den meisten Patienten reicht es, die Beschwerden zu lindern. Gegen schmerzende Stellen im Mund gibt es betäubende und entzündungshemmende Salben oder Spülungen. Oft wird auch ein eisgekühltes Getränk oder Wassereis als angenehm empfunden. Gegen Fieber helfen die herkömmlichen Medikamente in Form von Fiebersaft, Zäpfchen oder Tabletten, ebenso gegen Kopfschmerzen. Linderung bei Halsschmerzen verschaffen Lutschtabletten, Salbeitee oder spezielle Rachensprays aus der Apotheke.

Wie kann ich mein Kind und mich vor der Hand-Fuß-Mund-Krankheit schützen?

Wie bei allen ansteckenden Krankheiten, helfen am besten die Hygienemaßnahmen, die mittlerweile durch Covid-19 gut bekannt sind. Besonders sinnvoll sind diese natürlich, wenn ein Familienmitglied oder Besucher an Hand-Mund-Fuß erkrankt ist.

  • Regelmäßiges und gründliches Händewaschen, vor allem nach dem Toilettengang
  • Desinfektion aller Kontaktflächen wie Lichtschalter, Türgriffe etc. Bei Kindern auch Spielzeug, Kindersitz, Hochstuhl usw.
  • Möglichst viel Abstand zu Erkrankten, besonders zu vermeiden ist der Kontakt mit Körperflüssigkeiten
  • Ist gerade ein größerer Ausbruch der Hand-Fuß-Mund-Krankheit in eurer Betreuungseinrichtung bekannt, kann es sinnvoll sein, euer Kind, wenn möglich, ein paar Tage zu Hause zu lassen

Wegen der hohen Ansteckungsgefahr solltest du alle Personen, mit denen dein Kind bis zu drei Tage vor Ausbruch der Krankheit Kontakt hatte, benachrichtigen. Allerdings ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit nicht meldepflichtig, du musst also nicht das Gesundheitsamt informieren.

Autor(in)

Journalistin für Medizin und Gesundheitsthemen

Qualitätssicherung

Dr. med. Hendrik Spohr

Mediziner bei der DAK-Gesundheit

Quellenangaben

Aktualisiert am:
040 325 325 555

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