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Herpes – wie werde ich diese lästigen Bläschen wieder los?

Lippenherpes: Frau cremt ihre Lippen mit einer Salbe ein

Wenn es plötzlich an der Lippe, im Mund, in der Nase oder am Auge kribbelt, dauert es meistens nicht mehr lange bis zum lästigen Herpesbläschen. Hier erfährst du, was Herpes eigentlich ist, wie es entsteht und wie du es am schnellsten wieder loswirst.

Was ist Herpes überhaupt?

Zunächst einmal ist Herpes nicht gleich Herpes. Es gibt nämlich zwei Arten: Lippenherpes und Genitalherpes. Wir wollen uns mit Lippenherpes beschäftigen.

Genau genommen ist Lippenherpes nur ein Symptom, wenn auch ein wirklich lästiges. Die Ursache ist ein Virus namens Herpes-simplex-Virus Typ 1. Auch wenn die meisten es nicht merken, tragen bis zu 90 Prozent aller Erwachsenen Antikörper gegen diesen Virus in sich. Das bedeutet, dass sie irgendwann im Lauf des Lebens schon einmal mit dem Virus in Kontakt gekommen sind. In aller Regel geschieht das bereits während der Kindheit, ohne dass sich die nervigen Symptome in Form von Herpesbläschen bilden. Bei der Mehrheit der Menschen bleibt die Infektion mit dem Herpes-Virus ein Leben lang unbemerkt. Auch wenn sie die Antikörper in sich tragen, ruht das Virus und wird von den körpereigenen Abwehrkräften in Schach gehalten.

Bei bis zu 40 Prozent der Infizierten tritt Lippenherpes jedoch im Lauf des Lebens immer wieder auf. Besonders anfällig sind Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist. Die Gründe dafür können vielfältig sein:

  • eine schwere Operation
  • eine Krebserkrankung
  • Neurodermitis
  • Schlafmangel
  • Stress, Trauer, Ängste, Übermüdung
  • eine Erkältung
  • Fieber
  • Ekelgefühle
  • starke Sonneneinstrahlung
  • hormonelle Umstellung während der Menstruation oder in der Schwangerschaft

Alle oben genannten Faktoren können dafür sorgen, dass Herpes-Viren leichtes Spiel haben und es zu den schmerzenden kleinen Bläschen kommt.

Wie bekomme ich Herpes?

Das Herpes-Virus wird meist irgendwann im Lauf des Lebens durch Schmierinfektion oder (seltener) durch Tröpfcheninfektion übertragen. Dabei gelangt das Virus vom Ort der Infektion oder durch den Speichel eines Erkrankten zu den Schleimhäuten eines Gesunden. Die Übertragung erfolgt also sehr leicht. Bei der Geburt kann Herpes auf das Neugeborene übertragen werden, bei Kindern etwa beim Spielen oder durch das Berühren an einer betroffenen Stelle und der Weitergabe des Erregers beim Kontakt mit dem nächsten Menschen. Die empfindliche Haut der Lippen ist besonders anfällig für eine Infektion, weshalb das Virus so oft als Lippenherpes in Erscheinung tritt.

Zunächst ruht das Virus jedoch in den menschlichen Nervenzellen. Bei einem geschwächten Immunsystem wandern reaktivierte Viren allerdings entlang der Nervenbahnen und werden von den Nervenzellen in Richtung der oberen Hautschichten transportiert, was schließlich an der Hautoberfläche zur Bläschenbildung führt. Bevor das erste Bläschen erscheint und sich mit einer klaren Flüssigkeit füllt, spürt man an der Stelle manchmal schon vorher ein leichtes Brennen, Kribbeln oder ein Spannungsgefühl. Dieser Zustand dauert zwischen ein paar Stunden und einem Tag, danach zeigen sich in der Regel die ersten Herpesbläschen.  

Info: In dieser Phase kannst du den Ausbruch von Herpes mit antiviralen Medikamenten noch verhindern, siehe weiter unten im Text unter „Was hilft gegen Herpes“?

An welchen Stellen kann man Herpes bekommen?

Im Prinzip kann Herpes an allen Körperstellen auftreten. Meistens ist allerdings das Gesicht betroffen, also die Lippen, der Mund, die Nase und der Bereich rund um das Auge. Ein Herpesausbruch beginnt, wie du bereits gelesen hast, mit einem Kribbeln, einem Spannungsgefühl oder einem leichten Brennen, setzt sich mit juckenden, schmerzhaften Bläschen fort, die im weiteren Verlauf eintrocknen, verkrusten und abheilen.

Aber warum kommen die Herpesbläschen immer an derselben Stelle wieder? Der Ort, wo das Virus ausbricht, ist auch der Ort, an dem das Virus bei der erstmaligen Ansteckung in die oberflächlichen Hautzellen eingedrungen ist. Hier vermehrt sich das Virus und hier tritt es irgendwann auch in Gestalt der Fieberbläschen als Symptom auf.

Wie lange habe ich Herpes?

Die akuten Symptome einer Herpesinfektion dauern zum Glück nicht sehr lange an. Normalerweise füllen sich die Bläschen rasch mit klarer Flüssigkeit und platzen nach wenigen Tagen auf. Es bleibt eine empfindliche Wunde zurück, die aber schon bald verkrustet und nach ein bis zwei Wochen von alleine abheilt.

Ist Herpes in der Schwangerschaft gefährlich?

Wenn du dich vor deiner Schwangerschaft mit dem Virustyp infiziert hast, der Lippenherpes hervorruft, und es währenddessen zu einem Ausbruch von Herpes kommt, ist das Risiko für dein Ungeborenes relativ gering. Genau wie du verfügt es nämlich bereits über entsprechende Antikörper.

Deine behandelnden Ärzte und Ärztinnen werden dich jedoch präventiv mit sehr wirksamen, virushemmenden Medikamenten behandeln. Solltest du dich allerdings kurz vor der Geburt erstmals mit Herpes angesteckt haben, kann ein Kaiserschnitt notwendig werden, weil das Immunsystem deines Babys in diesem Fall noch nicht auf das Virus eingestellt ist und die Viren über das Blut in sein Gehirn wandern und dort eine Gehirnhautentzündung auslösen können. Dasselbe kann auch passieren, wenn Herpes kurz vor dem Geburtstermin auftritt und der Geburtskanal betroffen ist.

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Herpes beim Baby

Das Herpes-Virus ist für Babys alles andere als harmlos, da ihr Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist. Wenn sich ein Baby mit Herpes infiziert, kann das Virus unter Umständen das zentrale Nervensystem, innere Organe, Haut und Augen befallen und mitunter lebensgefährliche Schäden verursachen. Umso wichtiger ist es, etwaige Symptome einer Herpes-Infektion rechtzeitig zu bemerken. Übrigens: Nicht bei allen Säuglingen mit Herpes treten die typischen Bläschen auf.

Neben den Bläschen gibt es bei Babys auch folgende Symptome:

  • Zahnfleisch, Zunge und Backen können rot und geschwollen sein und offene Stellen aufweisen
  • Das Baby verweigert Essen und Trinken
  • Es kommt zu Krämpfen und Fieber
  • Das Baby ist blass, wirkt abwesend und zittert

Deswegen ist es wichtig, dass du dein Baby bereits beim ersten Verdacht umgehend zum Kinderarzt, zur Kinderärztin oder ins Krankenhaus bringst.

Folgende Maßnahmen schützen dein Baby vor einer Infektion, wenn du oder andere Bezugspersonen an Herpes erkrankt sind:

  • Berühre deine Herpesbläschen nicht mit dem Finger und kratze sie nicht auf.
  • Wasche dir regelmäßig die Hände mit Seife.
  • Decke deine Herpesbläschen mit einer antiviralen Creme oder einem Herpespflaster ab
  • Auch ein Mundschutz hilft dabei, die Übertragung zu vermeiden.
  • Achte darauf, dass keine Besucherinnen oder Besucher, die akut unter Herpes leiden, Kontakt zu deinem Baby haben.
  • Teile mit deinem Baby keine Lebensmittel oder dasselbe Handtuch. Sei auch beim Anfassen des Schnullers vorsichtig.
  • Lass deinem unifizierten Partner oder deine unifizierte Partnerin beim Schmusen mit dem Baby den Vortritt, so lange du infiziert bist.

Wie schütze ich mich vor Herpes?

Am besten schützt du dich vor Herpes, indem du dich abwechslungsreich ernährst, viel bewegst, ausreichend schläfst und Stress möglichst meidest. Mit dieser gesunden Lebensweise stärkst du dein Immunsystem nachhaltig und sorgst dafür, dass du dich wohlfühlst.

Darüber hinaus kannst du einer Herpesinfektion bei dir und anderen mit verschiedenen Maßnahmen vorbeugen:

  • Trage Cremes mit hohem Lichtschutzfaktor auf die besonders gefährdete Lippen- und Mundregion auf.
  • Wenn du bereits Symptome hast, berühre die Bläschen nicht mit den Händen. So verhinderst du, dass du das Virus auf andere Körperstellen überträgst.
  • Wasche dir regelmäßig die Hände.
  • Vermeide Küsse und andere Körperkontakte, bis die Bläschen vollständig abgeheilt sind.
  • Berühre keine Neugeborenen oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem, wenn du akut unter Herpes leidest.
  • Gehe Stress möglichst aus dem Weg. Wenn das nicht möglich ist, helfen dir Entspannungstechniken wie Yoga oder autogenes Training.
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