Das Toxische Schocksyndrom – alles über die Tamponkrankheit
Was ist das Toxische Schocksyndrom?
Was wie eine alternative Bezeichnung fürs Schlussmachen oder eine energiegeladene Wumme im postapokalyptischen Weltraum-Shooter klingt, ist in Wirklichkeit eine seltene Infektionskrankheit. Das Toxische Schocksyndrom, kurz TSS, wird durch die sogenannten Staphylokokken und manchmal auch die Streptokokken ausgelöst. Das sind Bakterien, die eigentlich zur normalen Flora unserer Haut gehören, aber auch unserer Schleimhäute – vor allem jenen in der Nase und Vagina.
Keine Panik, ja. Dennoch ist es wichtig, zu wissen, was es mit dem Toxischen Schocksyndrom genau auf sich hat, unter welchen Bedingungen es entsteht und was zu tun ist, damit es erst gar nicht so weit kommt. Lies also gern noch ein paar Zeilen weiter, dann bist du auf der sicheren Seite!
J2: VORSORGEUNTERSUCHUNG
Bei der J2 (zwischen 16 und 17 Jahren) handelt es sich um eine einmalige Vorsorgeuntersuchung. Es geht um Früherkennung körperlicher Probleme sowie Sexualitätsstörungen. Die J2 ist eine freiwillige Mehrleistung der DAK-Gesundheit. MEHR INFOSPS: Ab 20 Jahren können junge Frauen einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung, auch wegen Früherkennung möglicher Krebserkrankungen.
Wie entsteht das Toxische Schocksyndrom?
Auslöser für das Toxische Schocksyndrom sind die Giftstoffe der Bakterien Staphylokokken und Streptokokken. Normalerweise sorgt deine natürliche Haut- und Schleimhautbarriere dafür, dass die Bakterien nicht ins Innere deines Körpers gelangen. Dazu kommt, dass dein Immunsystem ganz von allein Antikörper, also Abwehrstoffe, gegen die Erreger bildet und ihnen somit einen Riegel vorschiebt. Ein Toxisches Schocksyndrom kann sich jedoch bei einem Overload an diesen Bakterien entwickeln. Und besonders dann, wenn dein Immunsystem bisher noch nicht in Kontakt mit ihnen getreten ist und noch keine Antikörper für deren Bekämpfung parat hat. Darum ist es auch wahrscheinlicher, dass junge Erwachsene daran erkranken.
Was ist zu tun, wenn ich TSS habe?
Ihm oder ihr solltest du erzählen, dass du gerade deine Tage hast und welches Produkt du benutzt. Das grenzt die möglichen Ursachen für deine Symptome direkt ein. Sollte es tatsächlich auf TSS hinauslaufen, ist das halb so wild: Die betroffene Stelle wird einfach desinfiziert und du bekommst wirksame Antibiotika verschrieben. Wirklich gefährlich kann es lediglich werden, wenn sich die Bakterien schon zu lange in deinem Köper aufhalten. Das ist aber sehr unwahrscheinlich. Um allerdings alle Eventualitäten auszuschließen, heißt es: Vorsorge ist die beste Sorge. Und um es weniger kryptisch zu sagen: Der folgende Abschnitt klärt dich auf, was zu tun ist.
Wie beuge ich dem Toxischen Schocksyndrom vor?
Die allerwichtigste Maßnahme zur Vorbeugung wirst du womöglich schon erraten haben: Lass weder Tampon noch Menstruationstasse zu lang in der Vagina. Tampons solltest du nach vier bis sechs Stunden, allerhöchstens aber noch acht Stunden wechseln. Greife daher über Nacht auf Binden oder Menstruationstassen zurück. Wobei auch die Tassen nicht länger als acht Stunden zum Einsatz kommen sollten.
Um ungewünschten Infektionen und Krankheitskeimen einen Riegel vorzuschieben, ist darüber hinaus eine vernünftige Menstruationshygiene entscheidend. Dr. Sheila de Liz empfiehlt: „Bevor du dir einen Tampon oder eine Menstruationstasse einführst Händewaschen nicht vergessen. Und natürlich auch danach. Spüle zudem die Menstruationstasse und das Aufbewahrungsbehältnis nach dem Ausleeren mit Wasser ab und koche alles nach dem Ende der Periode in heißem Wasser aus. Das tötet alle Bakterien ab. Sollte die Tasse oder das Diaphragma dennoch riechen, sind möglicherweise noch bakterielle Reste enthalten – in dem Fall gehört das Produkt in den Müll.“
Synthetische Tampons besser vermeiden
Auch Tampons, deren Verpackung beschädigt sind, sollten aus dem „Verkehr“ gezogen werden. Zudem wird geraten, auf Tampons aus synthetischen Materialien zu verzichten. Die sind zwar saugfähiger, bieten allerdings für Bakterien bessere Bedingungen, sich zu vermehren. Die bessere Alternative sind nachhaltige Menstruationstassen mit Bio-Baumwollsäckchen.
Fazit:
Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering ist, an einem Toxischen Schocksyndrom zu erkranken, ist es wichtig, zu wissen, was dazu führen kann und wie du die dich vor TSS schützen kannst. Darum beachte unsere Hygienetipps, dann sollte das kein Problem sein.
Wenn du weitere Fragen hast, schreib eine E-Mail an das Team der DAK-Gesundheit: doktorsex@dak.de
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