Hilfe, ich bin schwanger
Du glaubst, schwanger zu sein? Deine Gedanken fahren Achterbahn und du weißt gar nicht, wohin mit dir? Wer ungeplant und vielleicht noch jung schwanger wird, gerät leicht in Panik. Die gute Nachricht: Es gibt jede Menge Hilfe und Unterstützung – ganz egal, ob du dich für oder gegen das Kind entscheidest. Wichtig ist, dass du das Thema nicht verdrängst und du einen klaren Kopf behältst. Wir wissen: Das ist leichter gesagt als getan. Was also sind die nächsten, sinnvollen Schritte?
Bin ich oder bin ich nicht? Erste mögliche Schwangerschaftsanzeichen
Die ersten Symptome sind von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. Kaum eine Schwangere hat alle Anzeichen, meist sind es nur ein paar davon, die ganz unterschiedlich stark sein können. Das Ausbleiben der Periode gilt als ein relativ sicheres Indiz. Wenn du den Verdacht bestätigen willst, kaufe dir einen Schwangerschaftstest. Ab dem fünften überfälligen Tag ist ein solcher Test sehr zuverlässig. Viele Frauen machen trotzdem noch einen zweiten.
Es steht fest: Ich bin schwanger – und jetzt?
Der Test ist positiv: Du bist schwanger. Alle, die sich ein Baby gewünscht haben, freuen sich jetzt auf ihr kleines Wunder. Falls du zu denen gehörst, die sich im Moment ein Leben mit Kind nicht vorstellen können, könnte zunächst gefühlt eine Welt zusammenbrechen... Wie auch immer du dich gerade fühlst, erstmal tief durchatmen. Und dann empfehlen wir dir die folgenden Schritte:
1. Sprich mit jemandem
Überleg dir, ob du dein kleines Geheimnis jemandem erzählen möchtest. Wenn du in einer Beziehung bist, dann vielleicht mit deinem Freund? Auch deine Mutter oder eine gute Freundin, dein bester Freund oder eine Vertrauensperson aus der Schule oder dem Sportverein können jetzt eine gute Unterstützung für dich sein.
2. Schwangerschaft bestätigen lassen
Als nächstes gehst du bitte zu einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt. Bereits sechs bis neun Tage nach der Befruchtung können Ärzte und Ärztinnen über einen Bluttest zuverlässig feststellen, ob du schwanger bist oder nicht.
Für manche Frauen ist das auch der erste Schritt nach dem positiven Test, bevor sie andere Personen einweihen. Wenn du mit niemandem aus deinem Umfeld sprechen möchtest, dann vertrau dich unbedingt einer Gynäkologin oder deinem Gynäkologen an – das ist ganz wichtig. Sie bzw. er kann dir auf jeden Fall weiterhelfen und dich bei Bedarf durch die Schwangerschaft begleiten. Alle Fragen, Sorgen, Ängste kannst du mit dem Frauenarzt oder der Frauenärztin ganz vertraulich besprechen. Niemand wird dich hier verurteilen.
3. Pass gut auf dich auf
Eine Schwangerschaft ist Höchstleistung für den Körper einer Frau. Also sei lieb zu dir und kümmere dich um dich. Soll heißen: Versuche Stress zu vermeiden und gönn dir Ruhe. Mach etwas, was dir Spaß macht und dir guttut. Dazu gehört aber auch, die ein oder andere Gewohnheit anzupassen:
- Verzichte auf Alkohol, Rauchen und koffeinhaltigen Kaffee
- Iss kein rohes Fleisch, keinen rohen Fisch und keine rohen Eier
- Verzichte auf Weichkäse wie Brie, Camembert oder Gorgonzola
- Sanfte Bewegung ist gut, aber bitte keinen Leistungssport mehr
Kannst du dir ein Leben mit Kind vorstellen?
Ein Baby stellt alles auf den Kopf. Vermutlich wirst du die Schule oder deine Ausbildung unterbrechen müssen. Aber das kannst du später nachholen oder mit guter Unterstützung deiner Familie mit kleiner Unterbrechung fortsetzen. Du wirst eine ganze Weile nicht mehr so viel Zeit mit deinen Freunden verbringen und du wirst deine Freizeit nicht mehr so spontan gestalten können. Und du wirst eine große Verantwortung für einen kleinen Menschen haben.
Wo bekomme ich Hilfe?
Gerade in jungem Alter kann es sein, dass die Schwangerschaft dich völlig ungeplant und aus heiterem Himmel trifft. Bist du in einer schwierigen Situation ohne Unterstützung durch Familie oder Freunde, dann kannst du dir Hilfe bei Schwangerenberatungen und beim Jugendamt holen. Hier bekommst du alle Informationen hinsichtlich Mutter-Kind-Hilfen, finanzieller Unterstützung oder auch welche Rechte und Pflichten auf dich zukommen – insbesondere, wenn du minderjährig bist, ist das ein ganz wichtiges Thema.
Bist du unsicher, ob du das Kind haben willst, dann gibt es Beratungsstellen, die dir helfen. Dorthin kannst du dich auch anonym wenden, wenn du möchtest. Hier kannst und solltest du ganz ehrlich und offen über dich, deine Situation und deine Gefühle sprechen. Gemeinsam könnt ihr dann herausfinden, wie es jetzt am besten weitergeht.
Du bist ungewollt schwanger? An diese Stellen kannst du dich wenden:
- deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt
- Pro Familia
- Schwangerschaftsberatungsstellen
Wenn ein Schwangerschaftsabbruch für dich nicht in Frage kommt, du aber trotzdem kein Kind haben möchtest, wende dich vertrauensvoll ans Jugendamt. Hier bekommst du Hilfe und Informationen zu Pflegefamilien und Adoption.
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