Pearl-Index – wie sicher ist mein Verhütungsmittel?
Wusstest du, dass manche Frauen früher nach dem Sex vom Tisch sprangen, um eine Schwangerschaft zu verhindern? Lach nicht, das galt einige Zeit durchaus als Verhütungsmethode (ist natürlich Blödsinn). Zum Glück gibt es heutzutage zuverlässigere Methoden. Wie gut und sicher die sind, drückt der Pearl-Index aus.
Was ist der Pearl-Index?
Und so wird der Pearl-Index berechnet:
Wenn du also liest, dass ein Verhütungsmittel einen Pearl-Index von 0,1 hat, bedeutet das, dass eine von 1.000 Frauen trotz der Verwendung dieses Verhütungsmittels schwanger geworden ist.
Verhütung – welcher Pearl-Index ist sicher?
Nach den zwei Beispielen oben hast du bestimmt schon eine Ahnung, was ein sicherer und was ein unsicherer Pearl-Index ist. Als Faustregel kannst du dir merken: Je niedriger die Zahl ist, desto unwahrscheinlicher ist eine Schwangerschaft bei der Verwendung.
Top 5 der beliebteste Verhütungsmittel nach Sicherheit
Zuerst stellen wir dir die zuverlässigsten Verhütungsmittel vor. Mit ihnen kannst du Sex haben, ohne dir große Sorgen um eine Schwangerschaft machen zu müssen – zumindest bei der richtigen Anwendung.Platz 5: Das Kondom
Platz 4: Der Vaginalring
Platz 3: Die Kupferspirale
Platz 2: Die Antibabypille
Platz 1: Die Hormonspirale
Das Kondom
Denn der Pearl-Index eines Kondoms liegt zwischen 2 und 12. Das heißt, wenn eine Frau und ein Mann 100 Mal beim Geschlechtsverkehr mit einem Kondom verhüten, wird die Frau wahrscheinlich zu durchschnittlich 7 % schwanger. Das liegt aber nicht in erster Linie daran, dass Kondome schlecht schützen, sondern – wie so oft – am Faktor Mensch. Wer trotz Kondom schwanger wird, hat in vielen Fällen einen Fehler in der Anwendung gemacht.
Zu den häufigsten gehören:
- Falsche Größe
- Abgelaufenes Verfallsdatum
- Nach dem falschen Aufsetzen kein neues Kondom verwendet. (Nicht einfach umdrehen.)
- Das falsche Gleitgel verwendet. (Verwende nur Gleitgel, das explizit für Kondome hergestellt wurde)
Wichtig: Kondome sind bei korrekter Anwendung nicht nur tolle Verhütungsmittel, sie schützen dich und deinen Partner oder deine Partnerin auch ausgezeichnet vor Geschlechtskrankheiten.
Der Vaginalring
Die Kupferspirale
Rund drei Viertel aller Frauen verspüren beim Einsetzen leichte Schmerzen. Wenn die Schmerzen zu stark werden, kann ein örtliche Betäubung am Gebärmutterhals helfen. Selten, aber es kommt vor, wird auch eine Vollnarkose angewendet.
Die Antibabypille
Diesen Schutz gewährt das Hormonpräparat aber nur, wenn du es als Frau auch wirklich regelmäßig jeden Tag zur gleichen Uhrzeit einnimmst. Einmal vergessen, nimmt die Wirkung ab. Als hormonelles Medikament können auch bei der Pille Nebenwirkungen auftreten. Lies dir am besten den Beipackzettel durch und lass dich von deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen beraten.
Die Hormonspirale
And the winner is … die Hormonspirale!
Die Hormonspirale hat einen unglaublichen Pearl-Index von 0,16. Das ist von allen Methoden der niedrigste Wert. Auch diese Spirale wird dir von deinem Gynäkologen oder deiner Gynäkologin eingesetzt. Je nach Variante schützt sie dich als junge Frau zwischen 3 und 5 Jahren vor einer ungewollten Schwangerschaft. Bitte beachte, dass die Hormonspirale ähnlich wie die Pille und der Vaginalring Nebenwirkungen hat.
Welche Verhütungsmittel schützen laut Pearl-Index am wenigsten?
Nun hast du die fünf sichersten Methoden, eine Schwangerschaft zu verhindern, kennengelernt. Widmen wir uns dem anderen Ende der Skala des Pearl-Indexes: den unsichersten Methoden.
Den höchsten Pearl-Index findest du dort, wo nicht verhütet wird. Geschlechtsverkehr komplett ohne Verhütung hat einen Index nach Pearl von durchschnittlich 85.
Wenn du nach der Kalendermethode verhütest, liegt der Pearl-Index bei ca. 20. Dabei kontrollierst du als Frau deinen Zyklus und protokollierst ihn. So kannst du mehr oder weniger genau ermitteln, wann deine fruchtbaren Tage sind. Das sind die Tage, an denen du durch Geschlechtsverkehr schwanger werden kannst. Diese Methode gilt nicht als besonders sicher.
Pearl-Index hin oder her – warum solltest du immer mit einem Kondom verhüten?
- Chlamydien
- Gonorrhoe (Tripper)
- Herpes genitalis
- HIV/AIDS
- Syphilis
- Hepatitis B
- HPV
- Dellwarzen
- Filzlausbefall
- uvm.
Fazit
Wenn du deine Sexualität entdecken und ausleben willst und eine Schwangerschaft so weit es geht ausschließen willst, sind Verhütungsmittel unverzichtbar.
Ach ja, und um das noch mal aufzugreifen – wenn du nach dem ungeschützten Sex als Frau vom Tisch springst, ist das KEINE sichere Verhütungsmethode.
Hast du weitere Fragen, Themenwünsche oder etwas anderes auf dem Herzen? Dann schreib uns: doktorsex@dak.de! Wir freuen uns, von dir zu hören.
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