Bekommt man vom Knutschen Tripper?
Wie du dich mit einem Tripper ansteckst, woran du ihn erkennst und wie du dich schützen kannst, erfährst du hier.
Wie bekommt man einen Tripper?
Haben die Gonokokken einmal den Weg in den anderen Körper gefunden, vermehren sie sich zunächst am Ort der Infektion und verursachen dort eine Entzündung. Erfolgt keine Behandlung, breiten sie sich immer weiter im Körper aus. Die Quittung für deine sexuellen Ausflüge bekommst du aber nicht sofort, denn in der Regel treten die Symptome erst nach ein paar Tagen auf. Sollten also schon am nächsten Tag deine Genitalien gereizt sein oder wehtun, kommt das eher von der Reibung beim Sex.
Woran erkennt man einen Tripper - die Symptome
Mit Tripper angesteckt, was nun?
Du denkst, du könntest dich angesteckt haben? Dann sind Ärztinnen und Ärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten die richtigen Ansprechpartner. Also die Fachbereiche Dermatologie und Venerologie. Bei Frauen kommt auch der Gynäkologe, bei Männern der Urologe in Frage. Einfach hingehen und nach einem Test auf sexuell übertragbare Krankheiten fragen. Das ist dort Alltag, muss dir also nicht peinlich sein. Je nach Erreger und Symptomen kommen dann verschiedene Verfahren zum Einsatz: ob Abstrich, Stuhltest, Urintest, Bluttest oder Blickdiagnose.
Wenn mindestens eines dieser Symptome vorhanden ist und du beispielsweise eine gewöhnliche Erkältung ausschließen kannst, solltest du auf alle Fälle einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Aber Vorsicht: Auch wenn du keine Beschwerden verspürst, kann eine Tripper-Erkrankung vorliegen. Das ist bei etwa jedem dritten infizierten Mann der Fall; bei Frauen hingegen treten sogar in der Hälfte der Ansteckungen keine oder nur sehr geringfügige Beschwerden auf. Das Problem dabei: Wer keine Symptome hat, weiß nichts über seine Krankheit und gibt sie möglicherweise weiter, ohne es zu wissen. Und so kann sich ganz leicht ausbreiten. „Dass Tripper manchmal keine Beschwerden auslöst, kann übrigens nicht ganz ungefährlich sein“, mahnt Dr. Volker Wittkamp. „Denn bleibt die Infektion unbehandelt, können Entzündungen entstehen, die bei Männern wie Frauen schlimmstenfalls zur Unfruchtbarkeit führen können. Auch steigt bei einer Gonorrhoe das Risiko, sich bei ungeschütztem Sex mit HIV anzustecken.“
Wie lange dauert eine Tripper-Erkrankung?
Wird eine Gonorrhoe festgestellt, kann sie im Normalfall gut und schnell geheilt werden. In der Regel genügt eine einmalige Infusion mit einem Antibiotikum, das alternativ auch in einen Muskel gespritzt werden kann. Zusätzlich bekommt man eine Antibiotika-Tablette, die je nach ärztlicher Rücksprache aber nicht immer nötig ist. „Normalerweise tötet das Antibiotikum die Gonokokken schon innerhalb von 24 Stunden ab“, weiß Dr. Volker Wittkamp etwas Entwarnung hinsichtlich der Schwere der Tripper-Erkrankung. „Allerdings sind einige Gonokokken-Stämme inzwischen widerstandsfähig gegen bestimmte antibiotische Wirkstoffe. In dem Fall muss untersucht werden, ob und welche anderen Antibiotika helfen“.
J2: VORSORGEUNTERSUCHUNG
Bei der J2 (zwischen 16 und 17 Jahren) handelt es sich um eine einmalige Vorsorgeuntersuchung. Es geht um Früherkennung körperlicher Probleme sowie Sexualitätsstörungen. Die J2 ist eine freiwillige Mehrleistung der DAK-Gesundheit. MEHR INFOSPS: Ab 20 Jahren können junge Frauen einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung, auch wegen Früherkennung möglicher Krebserkrankungen.
In Deutschland sind die Heilungschancen für einen Tripper jedoch ziemlich hoch. So ist auch eine Behandlung mit alternativen Antibiotika in der Regel nach wenigen Wochen durch. Normalerweise überprüft der Arzt oder die Ärztin nach zwei bis vier Wochen, ob die Therapie erfolgreich war. Letztere gilt übrigens als gut verträglich; typische Nebenwirkungen stellen Hautausschlag oder Verdauungsprobleme dar. Aber auch wenn eine Tripper-Erkrankung glimpflich verläuft und die Beschwerden zügig nachlassen, vergiss nicht, dass du die Bakterien möglicherweise immer noch in dir trägst. Sex ist also bis auf weiteres tabu. Wann du wieder aktiv werden darfst, wissen Arzt oder Ärztin.
Wie schützt man sich gegen Tripper und andere Geschlechtskrankheiten?
Fazit
Ein Tripper kann ziemlich unangenehm sein, ist aber in der Regel kein Grund zur Sorge. Wichtig ist, dass du mit den ersten Beschwerden direkt zum Arzt gehst und bei der körperlichen Annäherung an den entsprechenden Schutz denkst. Wenn du dich zudem regelmäßig testen lässt, hast du freie Bahn für eine blühenden Sexualität!
Hast du weitere Fragen, Themenwünsche oder etwas anderes auf dem Herzen? Dann schreib uns: doktorsex@dak.de! Wir freuen uns, von dir zu hören.
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