Penis-Unfälle: Vorsicht vor dem Staubsauger
Penis-Unfälle – warum ist das Glied so empfindlich?
Dein bestes Stück ist sehr empfindlich. Das liegt an den rund 4.000 Nervenenden, mit denen es ausgestattet ist. Sie sorgen beim Sex dafür, dass du erregt wirst. Die Empfindlichkeit des Penis variiert von Mann zu Mann, aber auch im Verlauf deines Lebens.
Vorsicht vor diesen Penis-Unfällen
Bestes Stück, Latte, Zauberstab oder Hammer – auch wenn du deinem Glied noch so glorreiche Namen gibst, im Einstecken von Schmerzen ist er ganz schlecht. Was das betrifft, gleicht er keinem harten Stahlrohr, sondern eher einer Mimose. Einmal wehgetan, zieht er sich zurück. Du solltest also mit Bedacht und Vorsicht mit ihm umgehen.
Leider gibt es im Internet verschiedene „Vorschläge“, wie du in Sachen Selbstbefriedigung neue Wege einschlagen kannst. Zum Beispiel: „Stecke den Penis in den Staubsauger, in eine Pumpe oder auch in eine Flasche.“ Was Enge und einen ganz besonderen Kick verspricht, endet nicht selten in einem Penis-Unfall. Wir klären auf.
1. Penis in Staubsauger
Kennst du den Film Scary Movie? In dieser Horrorkomödie aus dem Jahr 2000 steckt ein Mann seinen Penis in einen Staubsauger und masturbiert. „Der Gedanke klingt erst mal verlockend, schließlich hat so ein Staubsaugerrohr einen rund geformten, hohlen Eingang und das mit der Saugfunktion hört sich ja fast so an, als wäre das Gerät extra für diesen Zweck gemacht“, sagt Urologe und Doktorsex-Experte Volker Wittkamp.
Was für manche lustig und für andere anregend klingt, solltest du besser sein lassen. „Steck deinen Penis bitte auf keinen Fall in den Staubsauger“, warnt Volker Wittkamp. Dabei kannst du dir deinen Penis quetschen, die empfindliche Haut an deinem Glied am Innenrohr des Staubsaugers aufreißen und durch das Vakuum im Sauger Blutergüsse am Penis bekommen. „Das wollen wir, glaube ich, wirklich alle vermeiden“, schüttelt sich Volker Wittkamp.
Wenn du dir jetzt denkst, „Ach, wer macht denn so etwas?“, lass dir eines gesagt sein: Masturbationsverletzungen durch einen Staubsauger kommen so oft vor, dass sie sogar einen eignen Namen haben. Fachleute sprechen hier scherzhaft von „Morbus Kobold“. Auch wenn der Begriff witzig klingt, die Verletzungen sind es nicht. Das Wort Morbus bedeutet Krankheit und Kobold war, als der Begriff 1978 erstmals in einer wissenschaftlichen Arbeit auftauchte, ein bekanntes Staubsaugermodell.
2. Penis in Pumpe
„Starten Sie noch heute Ihr effektives Potenztraining für Ihr bestes Stück und beobachten Sie, wie es dank der Penispumpe an Größe zulegt.“ So lautet ein Werbespruch für eine Penispumpe. Die Pumpen für das Glied versprechen „nie wieder Erektionsstörungen, stattdessen stundenlangen Sex“, sagt Volker Wittkamp.
Das Doktorsex-Team hat zu genau diesem Thema schon zahlreiche E-Mails bekommen. Gedacht ist die Pumpe eigentlich für Männer mit Erektionsstörungen. Die Funktionsweise ist relativ einfach. Vor dem Sex stülpst du die Penispumpe über dein Glied und schaltest sie an. Einmal aktiviert, entsteht in der Pumpe ein Vakuum. Das bewirkt, dass Blut in die Schwellkörper deines Penis gezogen wird und er steif wird. „Hast du vorher einen Penisring übergezogen, hält die Erektion auch nach dem Ausschalten der Pumpe“, erklärt Wittkamp. In der Regel bleibt der Penis so rund eine halbe Stunde stehen.
Wir haben eine Bitte: Wenn du eine Penispumpe verwenden möchtest, sprich vorher mit deinem Arzt oder deiner Ärztin. Klär ab, ob dieses Gerät schon etwas für dich ist. Die Nachteile einer Penispumpe sind, dass es bei den Anwendern zu einem Blutstau, Quetschungen und zu Verfärbungen am Penis kommen kann. Das passiert meist aber nur, wenn man die Pumpe nicht fachgerecht benutzt. Die, die sie ausprobiert haben, berichten außerdem teilweise von Schmerzen bei der Handhabe. Viele nehmen die Risiken aber in Kauf, weil sie sich einen größeren Penis erhoffen.
„Um gleich mal mit einem Gerücht aufzuräumen: An der Größe deines Penis kannst du mit einer Penispumpe nichts ändern“, sagt Volker Wittkamp. Was sein kann, ist, dass dein Penis nach der Anwendung der Penispumpe breiter aussieht. Dieser Effekt hält aber nur kurz an.
Du solltest dich wegen deiner Penisgröße ohnehin nicht verrückt machen lassen. Kein Penis gleicht in Größe und Form einem anderen. Einige Jungs haben einen Fleischpenis, andere einen Blutpenis. Der Fleischpenis ist schlaff größer als der Blutpenis. Im erigierten Zustand erkennt man nicht mehr den Unterschied zwischen Fleisch- und Blutpenis.
3. Penis in Flasche
Die Fantasie spielt beim Masturbieren eine große Rolle. Du bist allein, schon richtig in Fahrt, und dann ploppt plötzlich ein Gedanke auf, „Hm, ob mein Penis in eine Flasche passt?“, so Wittkamp. Mit diesen Gedanken bist du nicht allein. Wer im Internet nach „Penis in Flasche“ sucht, findet zahlreiche Geschichten von Männern, die genau das für eine gute Idee hielten. Bei ihnen hat die Neugier über den Verstand gesiegt.
Das Problem ist, dass viele ihren Penis nicht mehr alleine aus der Flasche herausbekommen. In diesem Fall hilft oft nur der Griff zum Smartphone und den Notruf wählen. Feuerwehr und medizinisches Personal rücken an und holen den Penis unter großem Aufwand vorsichtig aus der Flasche. Mal ganz abgesehen vom Verletzungsrisiko durch zerbrochenes Glas ist die ganze Nummer nicht nur unangenehm, sondern auch ein kleines bisschen peinlich.
Apropos peinlich. „In einem Fall hat ein Mann sich so geschämt, dass er sich geschlagene zwei Monate keine Hilfe holte. Der Betroffene hatte echt Glück. Sein bestes Stück konnte gerade so noch gerettet werden, ehe es abgestorben ist“, berichtet Volker Wittkamp.
Kurz gesagt: Penis in Flasche ist keine gute Idee. Am Ende bleibst du stecken, ziehst dir Quetschungen und Blutergüsse zu und musst um Hilfe rufen. Passiert dir das, springe bitte über deinen Schatten und hole dir Hilfe. Versuch auf keinen Fall, die Glasflasche zu zerbrechen oder die Plastikflasche aufzuschneiden. Dabei besteht akute Verletzungsgefahr.
Alternativen zu Staubsauger und Flasche
Wenn du deinen Penis beim Masturbieren irgendwo hineinstecken willst, musst du ihn keinen Gefahren aussetzen. Es gibt verschiedene Sexspielzeuge, die das ermöglichen. Zum Beispiel das Gegenstück zum Vibrator für Frauen. Dieses Toy wird auch Masturbator oder Fleshlight genannt. Dabei handelt es sich um ein Sexspielzeug, in das du deinen erigierten Penis stecken kannst. Einige Varianten vibrieren, andere kannst du mit der Hand und ohne Batterien verwenden. Wenn du Gleitgel verwenden willst, lies bitte in der Bedienungsanleitung nach, ob das Material dafür geeignet ist.
Darüber freut sich der Penis
Pflege, Sauberkeit und Selbstbefriedigung – mit diesen drei Punkten machst du deinem Penis die größte Freude. Wir zeigen dir, was es zu beachten gibt.
Penispflege und Sauberkeit
Es ist nicht schwer, deinen Penis zu pflegen und sauber zu halten. Trotzdem kann es vorkommen, dass viele Männer nicht genau wissen, worauf es hierbei ankommt. Die einen waschen ihren Penis nicht jeden Tag und verzichten auf das tägliche Wechseln der Unterwäsche, die anderen übertreiben es mit der Hygiene und zerstören die sensible Hautflora mit zu scharfen Seifen.
Die richtige Strategie ist wie so oft der goldene Mittelweg. Unter- oder übertreibe es nicht mit der Hygiene. Du musst deinen Penis nicht nach jedem Toilettengang waschen. Wir raten dir, deinen Penis und besonders den Bereich unter deiner Vorhaut einmal pro Tag zu reinigen. Geht das aus irgendwelchen Gründen nicht, solltest du spätestens nach zwei Tagen aktiv werden. Schiebe dabei die Vorhaut vorsichtig zurück und wasche die Eichel und die untere Vorhaut mit warmem Wasser.
Achte bei der Penispflege immer auch darauf, das Smegma zu entfernen. Das ist eine weiße bis gelbliche Talgmasse, die sich zwischen Vorhaut und Eichel bilden kann. Bleibt Smegma zurück, kann das die Wahrscheinlichkeit für Peniskrebs erhöhen. Keine Sorge, reinigst du deinen Penis jeden Tag, entfernst du auch das Smegma.
J2: VORSORGEUNTERSUCHUNG
Bei der J2 (zwischen 16 und 17 Jahren) handelt es sich um eine einmalige Vorsorgeuntersuchung. Es geht um Früherkennung körperlicher Probleme sowie Sexualitätsstörungen. Die J2 ist eine freiwillige Mehrleistung der DAK-Gesundheit. MEHR INFOSPS: Ab 20 Jahren können junge Frauen einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung, auch wegen Früherkennung möglicher Krebserkrankungen.
Selbstbefriedigung: Wie du deinen Penis dabei richtig anfasst
Zur Entdeckung des eigenen Körpers gehört auch die Selbstbefriedigung. Dabei bereitest du dir selbst sexuelle Freude. Jeder Mensch hat hier seine ganz persönlichen Reize, Fantasien und auch Vorlieben. Es gibt kein allgemeingültiges Masturbationsrezept.
Ob du deinen Penis sanft oder hart anfasst, ist ganz von deinen Vorlieben abhängig. Wir geben dir einige möglichst allgemeine Tipps, wie der Sex mit dir selbst gelingen kann.
Rechtshänder verwenden beim Masturbieren gerne die rechte, Linkshänder lieber die linke Hand. Aber hast du schon einmal versucht, die Hand zu wechseln – auch währenddessen? Ein anderer Trick für etwas mehr Abwechslung ist, die dominante Hand einfach andersherum zu drehen. So liegt der Zeigefinger näher am Körper als der kleine Finger.
Konzentriere dich bei der Selbstbefriedigung nicht nur auf deinen Penis, sondern auch auf deine Hoden. Die Kronjuwelen sind sexuell sehr empfindlich. Viele Männer berichten davon, dass ein vorsichtiges, rhythmisches Herunterziehen des Hodensacks vor der Ejakulation dazu führt, dass der Orgasmus intensiver ist.
Fazit:
Dein Penis ist kein Knüppel, kein Rohr und kein Hammer. Er ist ein sensibler Teil deines Körpers, auf den du gut achtgeben solltest. Das ist keine Zauberei. Reinige ihn einmal am Tag und stecke ihn nicht in Staubsaugerrohre oder Flaschen. Du kannst die Größe deines Penis nicht verändern, egal, wie oft du ihn in eine handelsübliche Penispumpe steckst. Wenn du bei der Selbstbefriedigung Hilfsmittel verwenden willst, kaufe dir geprüfte Fleshlights oder ähnliche Sexspielzeuge. Ansonsten kannst du beim Solosex auch durch das Wechseln der Hand oder das Einbeziehen deiner Hoden für Abwechslung sorgen.
Hast du weitere Fragen, Themenwünsche oder etwas anderes rund um deine Gesundheit auf dem Herzen? Dann schreib uns: doktorsex@dak.de! Wir freuen uns, von dir zu hören.
DAK Fachbereich