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Gesundheitsreport-Update 2021: Digitalisierung und Homeoffice in der Corona-Krise

Homeoffice: Vater sitzt arbeitend vor seinem Notebook und küsst sein kleines Kind, das auf dem Arm der Mutter ist.

Das Arbeiten im Homeoffice erlebt während der Corona-Pandemie einen notwendigen Boom. Und kommt bisher gut an: denn Homeoffice bedeutet für die meisten Entlastung. Studien, wie der DAK Gesundheitsreport 2020, zeigen, dass die zunehmende Digitalisierung und das Homeoffice in der Corona-Krise unter anderem für eine bessere Work-Life-Balance, mehr Produktivität und deutlich weniger Stress sorgen. Das nun veröffentlichte "Update" unserer einmaligen Längsschnittstudie zu Digitalisierung und Homeoffice bestätigt dies: Mehr als ein Drittel der Beschäftigten arbeitet regelmäßig im Homeoffice – bei hoher Zufriedenheit und Produktivität.

Die positiven Aspekte des Homeoffice überwiegen

Mit dem Update liegt eine einmalige Längsschnittstudie zu Digitalisierung und Homeoffice vor, die den Stand vor Corona, während der ersten sowie vor der dritten Welle miteinander vergleicht. Befragt wurde im Februar 2021 eine für Deutschland repräsentative Stichprobe von über 7.000 Beschäftigten, von denen knapp 5.000 bereits bei den Erhebungen im April/Mai 2020 und im Dezember 2019 dabei waren. 

Damit sind die Ergebnisse der DAK-Studie in hohem Maße repräsentativ. Sie zeigen auf, dass für die Mehrheit der Beschäftigten die positiven Aspekte des Homeoffice überwiegen. Die durch die Pandemie bedingte Sondersituation, etwa die gleichzeitige Betreuung von Kindern während der Arbeit zu Hause, wird als belastend empfunden, aber als Auswirkung der Krise nicht dem Homeoffice selbst angelastet. Allerdings verfügt eine Minderheit der Befragten über keine besonderen Strategien, um im Homeoffice gut arbeiten zu können. Das Risiko von Überforderung und Überlastung ist hier gegeben.

„Homeoffice hat sich in der Arbeitswelt etabliert“

Vor der Pandemie waren nur zehn Prozent fast täglich oder zumindest mehrmals pro Woche im Homeoffice. Seit der Corona-Krise hat sich ihr Anteil mehr als verdreifacht: Im Februar 2021 sind 38 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer regelmäßig von zu Hause aus tätig. Damit ist das Niveau vor der dritten Pandemie-Welle in etwa so hoch wie während der ersten. „Das Homeoffice hat sich in der Arbeitswelt etabliert und kann zu einer Erfolgsgeschichte werden“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Das funktioniert – wie wir sehen – auch ohne gesetzliche Verpflichtung.“

Homeoffice-Potenzial ist fast ausgeschöpft

Von ihrem Tätigkeitsprofil her könnten 45 Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach eigener Auskunft zumindest für einen großen Teil ihrer Arbeitszeit ins Homeoffice gehen. Neun Prozent entscheiden sich bewusst dagegen, drei Prozent berichten von einem Verbot ihrer Firma. Von denjenigen, die von sich aus lieber ins Büro gehen, berichten viele von zu viel Ablenkung zu Hause (28 Prozent), dem Unvermögen, sich abzugrenzen (24 Prozent) oder sich allein zu organisieren (17 Prozent). Ein Drittel hat auch mindestens ein Kind unter zwölf Jahren mit – in Corona-Zeiten – eingeschränkter Betreuung durch Kita oder Schule. „Menschen mit potenziell Homeoffice-geeigneten Jobs gehen ins Büro und verzichten aufs mobile Arbeiten, weil sie zu Hause zu wenig Platz haben und vertrauliche Unterlagen nicht einfach auf dem Sofa bearbeiten können“, sagt Andreas Storm. „Keine politisch verordnete Homeoffice-Pflicht kann an der Tatsache etwas ändern, dass sich für einen gewissen Anteil der Beschäftigten das Büro nicht einfach so ins Wohnzimmer verlagern lässt!“

Tatsächlich gibt es nur eine sehr kleine Minderheit, die allein aus eher unbedeutenden Gründen weiter in die Firma fährt. Zu solchen Gründen gehören „gern mal rauskommen“ und „Kollegen sehen“ oder auch als kompliziert empfundene Firmenregeln fürs Homeoffice. „Potenzial für zukünftig noch mehr Arbeit von zu Hause aus sehen wir allein bei einer sehr kleinen Gruppe an Beschäftigten, die unter zwei Prozent in Deutschland ausmacht“, fasst Hans-Dieter Nolting die Studienergebnisse seines IGES-Instituts zusammen.

Weitere Ergebnisse der Studie in der Übersicht

  • Die Produktivität im Homeoffice ist weiterhin hoch. Der Anteil derer, die sich bei der Arbeit in den eigenen vier Wänden sogar als produktiver empfinden, ist im Verlauf der Corona-Krise noch gestiegen: Er lag im April/Mai 2020 bei 57 Prozent und im Februar 2021 bei 63 Prozent.
  • Von ihrem Tätigkeitsprofil her könnten 45 Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach eigener Auskunft zumindest für einen großen Teil ihrer Arbeitszeit ins Homeoffice gehen.
  • Im Februar 2021 sind 38 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer regelmäßig von zu Hause aus tätig. Damit ist das Niveau vor der dritten Pandemie-Welle in etwa so hoch wie während der ersten.
  • Neun Prozent der Beschäftigten entscheiden sich bewusst gegen Homeoffice, drei Prozent berichten von einem Verbot ihrer Firma.
  • Von denjenigen, die von sich aus lieber ins Büro gehen, berichten viele von zu viel Ablenkung zu Hause (28 Prozent), dem Unvermögen, sich abzugrenzen (24 Prozent) oder sich allein zu organisieren (17 Prozent).
  • Die Arbeitszufriedenheit und Work-Life-Balance ist weiterhin hoch.
  • Risiko der Über- und Fehlbelastung durch das Homeoffice besteht in geringem Maße.

Downloads: Ergebnisse zum Herunterladen

Online-Angebote zum gesunden und effektiven Arbeiten im Homeoffice

Unter dem Eindruck der Veränderungen hat die DAK-Gesundheit ihre Online-Angebote für Versicherte zum Thema Homeoffice erweitert. Auch zur betrieblichen Gesundheitsförderung bieten wir viele (und neue) Leistungen und Services – etwa Online-Workshops und -Schulungen für Firmen beziehungsweise ihre Beschäftigten, die gesundes Arbeiten im Homeoffice unterstützen. Ein Teil der Angebote ist für Versicherte aller Krankenkassen kostenfrei zugänglich.


Hintergründe zur Studie

Mit dem Update liegt eine einmalige Längsschnittstudie zu Digitalisierung und Homeoffice vor, die den Stand vor Corona, während der ersten sowie vor der dritten Welle miteinander vergleicht. Befragt wurde im Februar 2021 eine für Deutschland repräsentative Stichprobe von über 7.000 Beschäftigten, von denen knapp 5.000 bereits bei den Erhebungen im April/Mai 2020 und im Dezember 2019 dabei waren. Damit sind die Ergebnisse der DAK-Studie in hohem Maße repräsentativ.

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