Die verschiedenen Arten von Mobbing
Mobbing ist mehr als „nur `n bisschen geärgert werden“ – und es ist niemals harmlos. Ob durch üble Beleidigungen, körperliche Angriffe, soziale Ausgrenzung oder sexualisierte Gewalt: Mobbing ist ein Thema, das wir alle ernst nehmen müssen. Neueste Zahlen belegen sogar, dass jeder zweite Schüler in Deutschland schon einmal gemobbt wurde. Höchste Zeit also, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Wir sagen dir, welche verschiedenen Arten von Mobbing es gibt und wo du Hilfe finden kannst.
Ist das schon Mobbing?
So ein Weichei. Das war doch nur Spaß. Soll sich mal nicht so haben. Das hat´s doch immer schon gegeben. Streiten ist ganz normal. Kennst du diese Sätze? Bestimmt. Mobbing wird eben gerne verharmlost. Von den Tätern, weil sie die Opfer damit zum verschämten Schweigen bringen wollen. Und von Beobachtern, weil sie dadurch nicht helfen müssen. Es gibt aber eine klare Definition von Mobbing und damit keine bequemen Ausreden: Wenn Betroffene über einen längeren Zeitraum und mindestens einmal in der Woche direkt oder indirekt angegriffen, sozial ausgegrenzt und fertiggemacht werden, spricht man von Mobbing. Dabei gibt es ganz verschiedene Arten von Mobbing:
Verbales Mobbing
Beim verbalen Mobbing fließt kein Blut und die Opfer werden nicht verprügelt. Deshalb sind die seelischen Verletzungen dieser Art des Mobbings leichter zu übersehen. Psychischer Schmerz ist aber genauso schlimm wie körperlicher Schmerz. Die Waffe der Mobber sind ihre Worte. Für gewöhnlich werden die Opfer von verbalem Mobbing wegen ihrem Verhalten („Scheiß Streber!“), ihrem Aussehen („Ey, bist Du fett!‘), ihrer Herkunft („Kanake, geh zurück, wo du herkommst!“) oder ihrer Kleidung („Schickes Shirt ... aus dem Müllcontainer?“) beleidigt und verhöhnt. Dass die Anschuldigungen ungerechtfertigt sind, ist den Mobbern egal. Es geht ihnen einzig darum, dass die Opfer sich mies fühlen.
Nonverbales Mobbing
Man könnte auch von sozialem oder besser asozialem Mobbing sprechen. Tuscheln, Nachäffen und Ausgrenzen soll das Opfer zermürben und aus der sozialen Gruppe – in der Schule ist das die Klasse oder die Clique – ausschließen. Das Gespräch, das plötzlich verstummt, wenn man den Raum betritt. Die Partys, zu denen man nicht eingeladen wird. Die hämischen Blicke der flüsternden Mitschüler. Der Stuhl neben einem, der immer leer bleibt. Diese Arten des nonverbalen Mobbings und der Isolation sind sehr verletzend und besonders schwer zu verkraften. Denn auch für dich sind zwischenmenschliche Beziehungen wichtig – ob du es zugeben willst oder nicht.
Körperliches Mobbing
Bei der körperlich brutalsten und damit sichtbarsten Art des Mobbings setzen Täter ihre physische Kraft ein, um das Opfer zu terrorisieren. Es beginnt nicht selten mit einem Schubser oder einem gestellten Bein. Mit dieser Form der Gewalt testen die Täter beim Opfer und den Beobachtern aus, wie weit sie gehen können. Meist findet körperliches Mobbing in Gesellschaft von Freunden des Täters statt. Diese feuern ihn an und er fühlt sich besonders stark. Aus Schubsern werden dann oft heftige Schläge und Tritte, mit denen das Opfer gedemütigt und unterdrückt werden soll.
Cybermobbing
Sexuelles Mobbing
Man spricht hier auch von sexualisierter Gewalt. Denn um nichts anderes als Gewalt geht es dabei. Sexuelles Mobbing hat absolut nichts mit dem zu tun, was normale Sexualität ausmacht. Also Freiwilligkeit, Sinnlichkeit und Vertrautheit. Diese Art des Mobbings kann sowohl verbal als auch körperlich stattfinden. Mit sexistischen Kommentaren, die sich auf den Körper des Opfers beziehen oder mit Berührungen, die gegen den Willen des gedemütigten Opfers stattfinden. Das ständige Drängen zum Kuss, der Griff zwischen die Beine, das aufdringliche Abspielen von Pornovideos – all das sind Angriffe auf die Intimsphäre und die Würde der Opfer und können sie schwer traumatisieren.
Diese Artikel könnten dich auch interessieren
Gegen Mobbing
Respekt für dich und andere. Wie du Mobbing begegnen kannst – als Opfer, Täter, und Beobachter.
Wie fühlt sich Mobbing an?
Mobbing ist nicht nur ein Wort. Dahinter verstecken sich körperliche und psychische Folgen, die wirklich krank machen.
Wie kannst du Freundschaften pflegen?
Sie sind dein Taschentuch, deine Stütze, dein Freude-Multiplikator: Freunde. So bleibt eure Beziehung eng und einzigartig.