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Was sind Schmierblutungen?

Symbolbild für Schmierblutungen
Als Frau bist du es gewohnt, dass in mehr oder weniger periodischen Abständen Blut aus deiner Vagina fließt. Die Menstruation ist bis zu deinen Wechseljahren ein Teil deines Lebens. Manche Frauen stellen bei ihrer Vagina nicht nur einen Ausfluss an diesen besonderen Tagen fest, sondern auch außerhalb ihrer Periode. Meist ist dieser dunkelrot bis braun und dauert häufig mehrere Stunden bis mehrere Tage an. Lass dich erstmal deswegen nicht schocken – das sind sogenannte Schmierblutungen. Im Rahmen einer Abklärung stellt sich meist heraus, dasssie vollkommen harmlos sind.

Ob sich in seltenen Fällen nicht doch etwas Schlimmeres dahinter verbergen kann, lässt sich sicher aber nur durch eine gynäkologische Untersuchung ausschließen.

Hier erklären wir dir, wie Schmierblutungen entstehen und welchen Grund sie haben können.

Brauner Ausfluss – was kann das bedeuten?

Brauner Ausfluss kann bedeuten, dass du eine sogenannte Schmierblutung, auch Zwischenblutung genannt, hast. Kurz gesagt, du blutest außerhalb deines weiblichen Menstruationszyklus. Dabei können die Dauer, die Stärke und die Wiederholung der Schmierblutung variieren. So können sie zwei bis drei Tage dauern – aber auch bis zu zwei Wochen.

Eine Schmierblutung ist zunächst einmal kein Grund, dir schlimme Sorgen machen zu müssen. In der Regel tritt eine Schmierblutung/Zwischenblutung bei hormonellen Veränderungen auf, die dein Körper immer wieder durchmacht. Diese Veränderungen regulieren sich überwiegend selbst, sodass die Schmierblutungen nicht von Dauer sind.

Ohne dich zu verunsichern: Eine Schmierblutung kann aber auch bedeuten, dass eine Erkrankung deines Genitalbereichs aufgetreten ist. Auch Infektionen sowie in seltenen Fällen Tumore können Schmierblutungen auslösen. Daher solltest du insbesondere bei den weiter unten beschriebenen Umständen deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt kontaktieren und dich untersuchen lassen.

Was kann sonst noch eine Schmierblutung auslösen?

Bei manchen Frauen können Zwischen- und Schmierblutungen auch eine andere Bedeutung haben. Sie können unter anderem ein erstes Anzeichen dafür sein, dass du schwanger bist. Das Einnisten der befruchteten Eizelle kann dazu führen, dass es zu Verletzungen der Gefäße in deiner Gebärmutterschleimhaut kommt. Das ist einer der Gründe für eine Schmierblutung. Hängt deine Zwischenblutung damit zusammen, tritt sie meist sieben bis zu zwölf Tage nach der Befruchtung auf. Die genannte Zeitspanne fällt bei vielen Frauen oftmals genau in „die Tage“ hinein.

Blutungen während der Schwangerschaft müssen gynäkologisch abgeklärt werden, weil sich dahinter diverse Probleme wie z.B. eine Eileiterschwangerschaft oder eine ungünstige Plazentalage verbergen können.

Abseits einer Schwangerschaft kann eine Gelbkörperschwäche der Grund dafür sein, wenn eine Schmierblutung zwei bis drei Tage vor deiner regulären Monatsblutung auftritt. Eine Gelbkörperschwäche kann durchaus einem Kinderwunsch gegenüberstehen. Das bedeutet, wenn du Schmierblutungen hast und einen Kinderwunsch hegst, gehe damit auf jeden Fall zu einer gynäkologischen Fachkraft.

Nicht nur vor, auch nach der Monatsblutung können Zwischenblutungen auftreten. Diese haben in der Regel entweder mit einer gebremsten Regeneration deiner Gebärmutterschleimhaut (zu wenig Progesteron) oder mit einer niedrigen Östrogenkonzentration zu tun.

Zwar stecken hinter vielen Schmierblutungen meist hormonelle Ursachen, es gibt aber auch noch weitere wie organische odermechanische.  

Organische Ursachen für eine Schmierblutung

Auch wenn viele Ursachen für eine Schmierblutung kein Anlass zur Sorge sind, können auch organische Gründe – und damit Krankheiten – die Auslöser sein. Dazu zählen Lebererkrankungen sowie Schilddrüsenprobleme.

Zudem kennt die Gynäkologie einen Zusammenhang zwischen Schmierblutungen und:

  • Endometriose (Wachstum von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter),
  • Myome (Muskel-Wucherungen),
  • Polypen (Schleimhaut-Wucherungen),
  • Portioektopie (Ausbreitung des Zylinderepithels aus dem Gebärmutterhalskanal auf den Bereich des äußeren Muttermundes)

Gravierender können Entzündungen der Eierstöcke und der Eileiter sein. Bemerkst du bei Schmierblutungen starke Unterleibsschmerzen, solltest du auf jeden Fall umgehend deine Gynäkologin oder deinen Gynäkologen aufsuchen. Unterlässt du es, riskierst du hier Spätfolgen wie Unfruchtbarkeit.

Leider können auch bösartige Erkrankungen wie Gebärmutterschleimhautkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Eierstockkrebs, Scheidenkrebs und Vulvakrebs ursächlich für eine Schmierblutung sein. Hier gilt dann, je eher diese entdeckt werden, umso besser können diese noch behandelt werden. Darum ist übrigens auch die regelmäßige Teilnahme an gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen auch ohne vorliegende Beschwerden unerlässlich.

Mechanische Ursachen für eine Schmierblutung

Kleine Verletzungen sind manchmal der Auslöser für Schmierblutungen. Diese entstehen zum Beispiel durch die mechanische Reizung der Gebärmutterschleimhaut oder auch der Scheidenschleimhaut. Dabei können die Blutgefäße verletzt werden. Entstehen diese Verletzungen, kommt es zu einmaligen Schmierblutungen. Ursachen für eine solche Reizung können die folgenden sein:

  • Geschlechtsverkehr
  • Einsatz von Sexspielzeugen
  • Einsetzen der Spirale
  • Gynäkologische Untersuchungsgeräte
  • Unvollständiges Ausschaben

Lässt du der betroffenen Stelle Zeit zur Heilung, enden die so ausgelösten Schmierblutungen rasch wieder.

Ab wann sollte ich mir mit Schmierblutungen ärztliche Hilfe suchen?

Auch wenn sich hinter der Schmierblutung oft eine harmlose Ursache verbirgt, erlangt man abschließende Gewissheit nur durch eine gynäkologische Abklärung. Diese ist insbesondere dann nötig, wenn:

  • mehrere Zwischenblutungen hintereinander auftreten.
  • die Zwischenblutungen gehäuft auftreten.
  • es nach den Wechseljahren zu Zwischenblutungen kommt.
  • starke Zwischenblutungen einsetzen oder wenn die Blutungen über einen längeren Zeitraum andauern.
  • Zwischenblutungen während einer Schwangerschaft auftreten.
  • zusätzlich zur Zwischenblutung noch Abgeschlagenheit, Ohnmacht oder starke Bauchschmerzen hinzukommen.

Welche Untersuchungen macht deine Frauenärztin/dein Frauenarzt bei Schmierblutungen?

Die Gynäkologin oder der Gynäkologe besprechen mit dir in einem ersten Dialog alles, was dich und deine Schmierblutung betrifft. Es folgen eine Untersuchung durch Abtasten der Vagina und Ultraschalluntersuchungen. So werden Ursachen wie Myome oder Tumore erkannt.
Ob eine Schwangerschaft der Grund ist, wird über einen einfachen Bluttest festgestellt. Durch weitere Blut- sowie Urintests werden hormonelle Ursachen überprüft. Liegt eine hormonelle der Schmierblutung zugrunde, können pflanzliche oder künstliche Hormone helfen, deinen normalen, zwischenblutungsfreien Zyklus wieder herzustellen.

Fazit

Schmierblutungen sind zwar nicht die Regel, aber sie treten häufiger auf, als man denkt. In den überwiegenden Fällen erweisen sie sich als harmlos. Sicherheit erlangst du für dich, wenn du die Situation gynäkologisch abklären lässt.

Hast du weitere Fragen, Themenwünsche oder etwas anderes auf dem Herzen? Dann schreib uns: doktorsex@dak.de! Wir freuen uns, von dir zu hören.

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