Jungfernhäutchen – Mythen und Fakten
Ein bisschen ist es mit dem Jungfernhäutchen wie mit dem Einhorn: Es wird viel und gern darüber geredet, aber eigentlich existiert es gar nicht. Beim Einhorn mag das okay sein, beim Jungfernhäutchen sollte man dagegen wissen, was Mythos und was Fakt ist. Höchste Zeit also, ein paar grundsätzliche Dinge richtigzustellen.
Die Wahrheit über das Jungfernhäutchen
Mythos: Das Jungfernhäutchen ist eine dünne Haut vor der Vagina, die nur Mädchen oder Frauen haben, die noch nicht „entjungfert“ wurden.
Fakt: In Wahrheit ist das Häutchen ein dehnbares Kränzchen hinter den kleinen Schamlippen, das den Eingang der Vagina umrahmt und nicht verschließt, sonst könnte während der Menstruation das Blut auch gar nicht abfließen. Ob die Frau schon einmal Sex hatte, bei dem sie penetriert wurde, lässt sich nicht daran ablesen, ob das Kränzchen noch existiert oder nicht.
Was ist dann überhaupt der Zweck des sogenannten „Jungfernhäutchens“?
Und wieso blutet es dann oft beim ersten Mal und tut weh?
Aber wieso dann das ganze Gerede von der Entjungferung?
Lange Zeit waren Gesellschaften sehr stark von der männlichen Sichtweise geprägt, eine Frau sei so etwas wie das Eigentum des Mannes. Ihr Wert stieg und fiel mit der Frage, ob sie „unberührt“ war oder nicht. Aber woran sollte man das erkennen? Zu diesem Zweck wurde irgendwann in grauer Vorzeit das Jungfernhäutchen erfunden, das – wie wir heute ja wissen – eigentlich ein Vaginalkränzchen ist. Ein „unbeschädigtes“ Jungfernhäutchen bedeutete dem Mythos nach also Jungfräulichkeit und ein beschädigtes oder nicht vorhandenes Jungfernhäutchen das Gegenteil. In Wahrheit sagt das Vaginalkränzchen allerdings überhaupt nichts über die Jungfräulichkeit aus.
Du fragst dich jetzt vielleicht: Wieso hält sich der Mythos vom Jungfernhäutchen dann überhaupt so hartnäckig?
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