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Aphrodisiaka – Mittel zur Luststeigerung

Urologe Volker Wittkamp erklärt Aphrodisiaka

Kennst du die griechische Göttin der Liebe? Ihr Name lautete Aphrodite. Ihre Schönheit und Anziehungskraft brachte Männer wie Frauen sexuell auf Touren. Das ist auch der Grund, warum man Mittel mit einer angeblich ähnlichen Wirkung nach ihr benannt hat: die Aphrodisiaka. Wir erklären, was es damit auf sich hat und ob an der luststeigernden Wirkung von Auster und Co. tatsächlich etwas dran ist.

Was sind Aphrodisiaka?

Die Menschen glauben seit Jahrtausenden daran, dass bestimmte Mittel die Libido stimulieren. Ein Aphrodisiakum kann ein Nahrungsmittel, ein Duft, ein Pflanzenextrakt oder auch ein Gewürz sein.

Die Libido ist das, was du sexuelle Begierde oder auch sexuelles Lustempfinden nennst – einfach, was du empfindest, wenn du horny bist. Du schaust zum Beispiel deinen Partner oder deine Partnerin an und spürst das Verlangen, ihm oder ihr körperlich nahe zu sein.

Manchmal lässt die Lust im Laufe einer Beziehung nach. Das kann an Beziehungsproblemen, psychischen Ursachen, hormonellen Verhütungsmitteln, bestimmten Medikamenten oder auch an zu viel Alkohol liegen. Wer seine Libido aus dem Winterschlaf erwecken will, sollte das Thema zuerst einmal offen ansprechen und sich im Zweifelsfall ärztliche Hilfe suchen. Für manche Paare und Singles auf der „Pirsch“ sind auch Aphrodisiaka eine Option.

Ihnen wird nachgesagt, dass sie die sexuelle Begierde steigern, beleben oder neu entfachen. Laut einigen Expertinnen und Experten wirken sie luststeigernd und haben sogar direkten Einfluss auf die Geschlechtsorgane. Warum das im Einzelnen so ist, darauf kommen wir später.

Was ist ein Anaphrodisiakum?

Das ist das Gegenteil eines Aphrodisiakums. Ein Anaphrodisiakum ist ein Mittel, das die Lust dämpfen soll. Du denkst jetzt vielleicht: „Wer nimmt denn so was?“ Es gibt Männer, die ein Anaphrodisiakum nehmen, um eine vorzeitige Ejakulation zu vermeiden. Wenn ein Mann beim Sex „zu schnell zu sehr“ stimuliert wird, kommt er manchmal zu früh. In dieser Situation kann ein Anaphrodisiakum helfen. Bekannte Anaphrodisiaka sind der Mönchspfeffer, die Lakritzwurzel oder auch Amarant.

Welche Aphrodisiaka gibt es?

„Jetzt aber mal ran an den Speck. Welche Aphrodisiaka gibt es eigentlich?“, beginnt DAK-Urologe Volker Wittkamp und steigt auch gleich in die Antwort ein: „Es gibt wirklich viele Lebensmittel, Kräuter, Substanzen und Düfte, die als aphrodisierend beschrieben werden.“ Dazu zählen:

Aphrodisierende Lebensmittel

  • Austern
  • Avocado
  • Erdbeeren
  • Schokolade
  • Ingwer
  • Vanille

Unser erstes Aphrodisiakum kennst du vielleicht aus Filmen oder Büchern. Austern sind der wohl populärste natürliche Libido-Booster. Ihr hoher Zink- und Eisengehalt soll den männlichen Testosteronhaushalt aufrechterhalten und so die Lust ankurbeln. Sie soll aber auch bei Frauen wirken. „Das gilt übrigens für ganz viele Meeresfrüchte“, ergänzt Volker Wittkamp.

Auch die Avocado sorgt angeblich dafür, dass dein Lustempfinden gesteigert wird. Man sagt, die hohen Mengen ungesättigter Fettsäuren und Vitamine tragen zu einem geregelten Hormonhaushalt bei, der die Libido durchaus positiv beeinflussen kann. Bereits die alten Inkas und Azteken glaubten an die potenzfördernde Wirkung der Avocado. Nicht nur wegen ihrer Form nannten die uramerikanischen Völker sie Ahuacatl, was nichts anderes als Hoden bedeutet.

Sie ist die Lieblingsfrucht vieler Menschen – die Erdbeere. Dabei sind Erdbeeren botanisch gesehen Nüsse, keine Früchte. Aber was soll’s. In Erdbeeren findest du viel Zink und Vitamin C. Das kann die Fruchtbarkeit fördern und den Testosteronhaushalt oben halten.

Die Avocado hat uns bereits in das Reich der amerikanischen Hochkulturen geführt. Auch die Schokolade stammt ursprünglich von dort. Alle Leckermäuler dürfen sich an dieser Stelle freuen: Schokolade gilt in kleinen Mengen nicht nur als gesundes Lebensmittel. Laut Volker Wittkamp nannten die Azteken die Schokolade auch „das Lebensmittel der Götter“ und waren von ihrer aphrodisierenden Wirkung überzeugt. Du fragst dich, was die Schokolade zu einem Potenzmittel macht? Die Kakaobohne, aus der Schokolade hergestellt wird, enthält das Glückshormon Phenethylamin. Das genannte Hormon kann deine Libido erheblich steigern. Vielfach wird bei einer „Überdosierung“ sogar von einer Hypersexualität berichtet. Wow, stell dir jetzt mal ein Date mit schokoladenüberzogenen Erdbeeren samt Avocado-Dip vor!

Auch Ingwer steht in dem Ruf, gesund zu wirken – und das vollkommen zu Recht. Er gilt als der Allrounder unter den Knollen. „Ingwer enthält jede Menge Vitamin C, Magnesium, Eisen und Kalzium“, so Volker Wittkamp. „Außerdem regt er die Durchblutung an und steigert so angeblich auch die Lust.“

Vanille ist nicht nur eine beliebte Geschmacksrichtung bei Speiseeis, ihr Geruch soll auch dem der lustanregenden Pheromone ähneln. Die Kombi „eine Kugel Vanille und eine Kugel Schoko“ ist also möglicherweise gar nicht so langweilig, wie sie klingt.

Hot und spicy – was kann noch aphrodisierend wirken?

  • Chili
  • Spargel
  • Zimt
  • Petersilie

Heißt das, was scharf schmeckt, kann auch scharf machen? Wenn es um Chili geht, ja. Die scharfe Frucht gilt als eines der bekanntesten natürlichen Aphrodisiaka. Einige Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die rote Schote die Ausschüttung körpereigener Opiate anregt und außerdem für eine stärkere Durchblutung der Schleimhäute sorgt. Eine gute Durchblutung sorgt für eine tolle Sauerstoffversorgung verschiedener Organe und damit für deren einwandfreies Funktionieren.

Die Deutschen lieben Spargel. In vielen anderen Ländern wird er schon wegen seiner leicht zweideutigen Form mit einem Grinsen im Gesicht gegessen. Spargel gilt ebenfalls als natürliches Aphrodisiakum. Er enthält Aspargin. Das ist eine Aminosäure, die die Durchblutung der Organe in der unteren Region deines Körpers anregen soll.

Zahlreiche Aphrodisiaka sind für Jungs und Mädchen gleichermaßen geeignet. Es gibt aber eine asiatische Wurzel, die vor allem Frauen auf Touren bringt. Der Ginseng wird in seinen Ursprungsländern als die Königin der Heilpflanzen angesehen und gilt als effektives pflanzliches Aphrodisiakum. Der Inhaltsstoff Arginin steigert bei Frauen die sexuelle Lust – so sagt man jedenfalls. Wenn du dich schlapp fühlst, kann der Ginseng die Müdigkeit vertreiben, die Stimmung heben und die (sexuelle) Ausdauer fördern.

Zimt ist nicht nur ein weihnachtliches Gewürz. Allein sein herrlicher Duft sorgt bei einigen Menschen dafür, dass die sexuellen Wunderkerzen wieder Funken sprühen. Ein Grund dafür kann sein, dass das Zimtaroma bei vielen von uns ein wohliges Gefühl der Zufriedenheit und der Entspannung auslöst.

Petersilie ist ein klassisches Küchenkraut, das viele Speisen bereichert. Durch die Inhaltsstoffe Anethol und Apiol soll Petersilie aber auch aphrodisierend wirken. Angeblich entfaltet die Petersilie ihre anregende Wirkung vor allem, wenn man sie als Tee zu sich nimmt. Petersilientee findest du im Bioladen oder auch in Apotheken.
 

Aphrodisiaka – alles nur Placebo-Effekt oder machen sie wirklich „horny“?

Wirken die Inhaltsstoffe oder handelt es sich um einen Placebo-Effekt? Von letzterem spricht man, wenn nach der Einnahme eines Medikaments eine positive Wirkung eintritt, obwohl es gar keinen echten Wirkstoff enthält. „So richtig bewiesen ist die aphrodisierende Wirkung bei keinem der genannten Lebensmittel“, räumt Volker Wittkamp ein. „Bei Menschen, die einen positiven Effekt spüren, vermutet man, dass das vor allem am Placebo-Effekt liegt.“

Laut Volker Wittkamp ist das aber gar nicht so schlimm. „Sex beginnt im Kopf. Selbst wenn es nur ein Placebo-Effekt ist, das Resultat ist das gleiche.“ Einige Wissenschaftler bezweifeln, dass Aphrodisiaka wie Erdbeeren, Schokolade oder Chili wirklich die Libido anregen. Trotzdem, die Durchblutungsförderung und die Steigerung des Wohlbefindens tragen wohl dazu bei, mehr Lust auf Sex zu haben. Medizinerinnen und Mediziner raten dazu, es zuerst mit natürlichen Aphrodisiaka zu versuchen, ehe du daran denkst, medizinische Potenzmittel wie Viagra einzunehmen.

„Bitte informiere dich immer gut und vor allem im Vorhinein über alles, was du im Internet an Aphrodisiaka findest und bestellen willst. Schlucke nicht blind irgendwelche Tabletten – das kann auch nach hinten losgehen“, fügt Volker Wittkamp hinzu.

Fazit:

Angeblich luststeigernde Mittel verwenden die Menschen seit Urzeiten. Schon die alten Kulturen in Amerika aßen zum Beispiel Schokolade oder Avocados, um ihre Libido zu steigern. Aber: Auch wenn Lebensmittel wie Avocado, Schokolade und Chili sowie Kräuter wie Petersilie oder auch Gewürze wie Zimt immer wieder mit Luststeigerung in Verbindung gebracht werden, ihre Wirkung ist nicht wirklich nachgewiesen.

Das beste Aphrodisiakum ist ein Partner oder eine Partnerin, zu dem oder der du dich sehr hingezogen fühlst. Sollte die Lust aber einmal schwinden, können mit Schokolade überzogene Avocados mit Chili-Dip als Aphrodisiakum möglicherweise wahre Sexwunder bewirken. Probiert es einfach mal aus.

Hast du weitere Fragen, Themenwünsche oder etwas anderes auf dem Herzen? Dann schreib uns: doktorsex@dak.de! Wir freuen uns, von dir zu hören.

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