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Kiel, 14. Juni 2022. „bunt statt blau“: Unter diesem Motto beteiligten sich im Frühjahr bundesweit knapp 7.000 Schülerinnen und Schüler am Plakatwettbewerb der DAK-Gesundheit gegen das sogenannte Rauschtrinken bei Jugendlichen. In Schleswig-Holstein kommt das beste Plakat für die Präventionskampagne der Krankenkasse von der 15-jährigen Lene Wilkens von der Herderschule in Rendsburg. Sie setzte sich gegen mehr als 300 Teilnehmer durch und wurde zusammen mit den anderen Landessiegern in Kiel geehrt. Die Sucht- und Drogenbeauftragte Angelika Bähre übergab stellvertretend für den Schirmherrn der Aktion, Minister Heiner Garg, die Preise und Urkunden.
„Die Flasche zeigt den verschwommenen unklaren Zustand von betrunkenen Personen. Neben ihnen findet das eigentliche Leben statt, welches sie aber durch ihre Alkoholsucht verpassen. Kein Mensch sollte sein Leben mit Alkoholtrinken verschwenden oder gefährden, da man auch ohne viel Spaß haben kann,“ so beschreibt Lene Wilkens ihr Kunstwerk. Mit ihrer beeindruckenden Arbeit gewann die fünfzehnjährige Schülerin der Herderschule Rendsburg den Hauptpreis von 300 Euro. Der zweite Platz ging an Jesse Pohland (15) vom Hans-Geiger-Gymnasium Kiel. Den dritten Rang belegte May Hoffelner aus Fockbek. Die 15-Jährige besucht die 9a der Herderschule in Rendsburg. Für ihre Gemeinschaftsarbeit erhielten Adelina Brausemann (12) und Mia Hwang (12) den Sonderpreis „Jüngere Künstler“. Sie gehen in die sechste Klasse des Kieler Gymnasiums Elmschenhagen.
Sucht- und Drogenbeauftragte Angelika Bähre: Jugendliche können mit Plakat-Aktion Farbe bekennen
„Ich unterstütze sehr gerne diese kreative Präventionskampagne. Aktionen wie „bunt statt blau“ sind deshalb so wichtig, weil sie nicht von Erwachsenen mit erhobenem Zeigefinger daherkommen. Hier setzen sich junge Menschen auf künstlerische Weise mit dem Thema Alkoholmissbrauch auseinander, um Gleichaltrige auf- und wachzurütteln“, betont die Sucht- und Drogenbeauftrage des Landes, Angelika Bähre.
Entwicklung im Bundestrend
„Der Rückgang in Zeiten der Corona-Pandemie ist ein positives Signal. Wir wollen aber verhindern, dass schon bald ein Nachholeffekt einsetzt und die Einlieferungen ins Krankenhaus wieder sprunghaft ansteigen. Deshalb setzen wir in Schleswig-Holstein unsere erfolgreiche Alkohol-Präventionskampagne ‚bunt statt blau‘ fort.“, sagt Cord-Eric Lubinski, Leiter der DAK-Landesvertretung. 2020 kamen nach aktueller Statistik rund 14.500 Zehn- bis Zwanzigjährige volltrunken in eine Klinik, 30 Prozent weniger als im Vorjahr. In Schleswig-Holstein ist nach Angaben der DAK-Gesundheit die Zahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen gegenüber dem Vorjahr um 35,7 Prozent (insgesamt 422 Kinder) gesunken. „Ich hoffe, dass wir die positive Entwicklung auch mit unserer vorausschauenden Präventionsarbeit weiterhin stabilisieren können“, so Lubinski.
Selbstgestaltete Plakate wirken
Die Plakate, die Schüler bei „bunt statt blau“ gestalten, sind tatsächlich für Gleichaltrige besonders eindrucksvoll: Das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in Kiel hat in einer Online-Studie mit 1.273 Teilnehmern ihre Wirkung im Vergleich zu konventionellen Warnhinweisen untersucht. Demnach verstärken die von der Zielgruppe selbst gemalten „bunt statt blau"-Plakate die Wahrnehmung, dass Alkoholkonsum schädlich ist. Sie haben eine stärker sensibilisierende Wirkung als traditionelle, eher an Erwachsene gerichtete, Warnhinweise.
Im Juni wählt eine Bundesjury mit dem Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung Burkhard Blienert, dem DAK-Vorstandschef Andreas Storm und den Experten vom IFT-Nord die Bundesgewinner 2021. Informationen zum Wettbewerb gibt es in allen Servicezentren der DAK-Gesundheit oder im Internet unter www.dak.de/buntstattblau.
Den Plakatwettbewerb „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ gibt es mittlerweile seit zwölf Jahren. Insgesamt haben seit 2010 rund 122.000 Schülerinnen und Schüler an der Aktion teilgenommen, die im Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung als beispielhafte Präventionskampagne genannt wird. Sie erhielt mehrere Auszeichnungen wie beispielsweise den internationalen Deutschen PR-Preis.