Der Login steht zurzeit nicht zur Verfügung.
Hannover, 15. Oktober 2021. „bunt statt blau“: Unter diesem Motto beteiligten sich im Frühjahr bundesweit rund 4.000 Schülerinnen und Schüler am Plakatwettbewerb der DAK-Gesundheit gegen das sogenannte Komasaufen bei Jugendlichen. In Niedersachsen kommt das beste Plakat für die Präventionskampagne der Krankenkasse von der 14-jährigen Schülerin Jana Wintels vom Gymnasium Marianum in Meppen. Sie setzt sich mit ihrem Kunstwerk gegen mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch und wurde zusammen mit den anderen Landessiegern geehrt.
„Mein Plakat soll eine klare Botschaft gegen das Rauschtrinken vermitteln. Die blaue Pfütze im unteren Bereich des Plakates soll die schlechten Erfahrungen des Mädchens mit Alkohol widerspiegeln. Sie ist umgeben von Flaschen und sitzt weinend und gekrümmt auf dem Boden. Ihr geht es sehr schlecht. Im oberen Bereich des Plakates sieht man das Mädchen farbig und mit einem bunten Regenschirm dargestellt. Sie steht aufrecht und blickt zu ihren schlechten Erfahrungen mit Alkohol in die blaue Pfütze hinunter. Sie ist dem Rauschtrinken entkommen und hatte die Stärke und Willenskraft aufzuhören. Ihr Leben wird nun Schritt für Schritt immer bunter und lebenswerter“, so beschreibt Jana Wintels das Siegerplakat. Mit der beeindruckenden Arbeit gewann die vierzehnjährige Schülerin des Gymnasiums Marianum in Meppen den Hauptpreis von 300 Euro. Der zweite Platz ging an Layla Czornik vom Gymnasium Fallersleben in Wolfsburg. Den dritten Rang belegte die 15-jährige Marth Schowe aus Bad Laer. Sie besucht das Gymnasium Bad Iburg. Den Sonderpreis „Jüngere Künstler“ erhielt Finn Aschhoff (13) des Max-Windmüller-Gymnasiums in Emden.
Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin, Daniela Behrens, begrüßt das Konzept des Wettbewerbs.
„Mit strengen Ermahnungen und Verboten erreichen wir die Kinder und Jugendlichen nicht“, betont die Ministerin. „Die kreative Auseinandersetzung mit dem Thema und der Austausch mit den Gleichaltrigen laden dagegen dazu ein, das Thema Alkoholkonsum kritisch zu hinterfragen. Und ganz nebenbei entstehen beeindruckende Bilder. Gerne habe ich die Schirmherrschaft für diesen Wettbewerb übernommen.“
Entwicklung im Bundestrend
Nach aktuellen Zahlen der statistischen Landesämter kamen 2019 rund 20.500 Zehn- bis Zwanzigjährige mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus. In Niedersachsen waren es 1735 Betroffene. Das ist ein Minus von 3 Prozent zum Vorjahr. „Diese positive Entwicklung ist sehr erfreulich. Dennoch ist jede Alkoholvergiftung eine zu viel. Wenn Schülerinnen und Schüler selbst auf die Risiken des Rauschtrinkens hinweisen und Auswege aufzeigen, dann ist das wirkungsvolle Prävention“, so Dirk Vennekold, Leiter der DAK-Landesvertretung Niedersachsen.
Selbstgestaltete Plakate wirken
Die Plakate, die Schüler bei „bunt statt blau“ gestalten, sind tatsächlich für Gleichaltrige besonders eindrucksvoll: Das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in Kiel hat in einer Online-Studie mit 1.273 Teilnehmern ihre Wirkung im Vergleich zu konventionellen Warnhinweisen untersucht. Demnach verstärken die von der Zielgruppe selbst gemalten „bunt statt blau"-Plakate die Wahrnehmung, dass Alkoholkonsum schädlich ist. Sie haben eine stärker sensibilisierende Wirkung als traditionelle, eher an Erwachsene gerichtete, Warnhinweise.
Im November wählt eine Bundesjury mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Daniela Ludwig, dem DAK-Vorstandschef Andreas Storm und den Experten vom IFT-Nord die Bundesgewinner 2021. Informationen zum Wettbewerb gibt es in allen Servicezentren der DAK-Gesundheit oder im Internet unter www.dak.de/buntstattblau.
Den Plakatwettbewerb „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ gibt es mittlerweile seit elf Jahren. Insgesamt haben seit 2010 rund 115.000 Schülerinnen und Schüler an der Aktion teilgenommen, die im Drogen- und
Suchtbericht der Bundesregierung als beispielhafte Präventionskampagne genannt wird. Sie erhielt mehrere Auszeichnungen wie beispielsweise den internationalen Deutschen PR-Preis.