Der Login steht zurzeit nicht zur Verfügung.
Berlin, 9. November 2021. „bunt statt blau“: Unter diesem Motto beteiligten sich im Frühjahr bundesweit rund 4.000 Schülerinnen und Schüler am Plakatwettbewerb der DAK-Gesundheit gegen das sogenannte Komasaufen bei Jugendlichen. In Berlin kommt das beste Plakat in diesem Jahr von dem mittlerweile 18-jährigen Schüler Justin Opaschowski vom Andreas-Gymnasium in Friedrichshain-Kreuzberg. Er wurde nun zusammen mit den anderen Landessiegern geehrt. Die amtierende Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci gratulierte als Schirmherrin der Initiative.
Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci betont: „Alkohol ist eine Droge, die leider sehr unterschätzt wird. Bei übermäßigem Konsum kann sie zu schweren und irreparablen geistigen und körperlichen Schäden führen. Vor allem Kindern und Jugendlichen ist dies oftmals nicht bewusst, das zeigen die Zahlen. Der leichte Zugang zu Alkohol und der nicht selten leichtfertige Umgang durch Erwachsene stellt eine große Gefahr für sie dar. Deshalb ist Aufklärung zwingend notwendig. Seit nunmehr elf Jahren hilft die Plakatkampagne „bunt statt blau“ dabei, Öffentlichkeit für das Thema zu schaffen.“
„Es ist gut, wenn solche wichtigen Gesundheitsthemen in den Schulalltag einfließen“, sagt Volker Röttsches, Leiter der DAK-Landesvertretung in Berlin. „Im Kampf gegen das Komasaufen sind Jugendliche ganz wichtige Botschafter. Wenn Schülerinnen und Schüler selbst auf die Risiken des Rauschtrinkens hinweisen und Auswege aufzeigen, dann ist das wirkungsvolle Prävention.“
Plakate sind Botschaften – „Exzessives Trinken führt zu einer zweiten Identität“
Die Idee hinter seinem Plakat beschreibt Landessieger Justin Opaschowski so: „Exzessives Trinken führt zu einer zweiten Identität, welche parallel mit dir lebt. Wie ein Schatten oder Spiegelbild folgt sie dir überall hin, so sehr, dass man die echte Person vom blauen Spiegelbild nicht mehr unterscheiden kann. Es liegt an dir, ob du dich von deinem Schatten hervorhebst, oder dich ihm unter gibst.“ Justin Opaschowski gewann damit den Hauptpreis von 300 Euro. Platz zwei geht an die Gemeinschaftsarbeit der mittlerweile ebenfalls 18-jährigen Miguel Draeger und Hannes Pohnke aus Lichtenberg. Den dritten Rang belegt das Duo Marie-Elisa Kötschau und Jessica Faupel aus Friedrichshain-Kreuzberg. Der Sonderpreis für Jüngere geht an die erst 14-jährige Leela Gediehn aus Lichtenberg.
Rund 20.500 Jugendliche mit Alkoholvergiftung
Nach aktuellen Zahlen der statistischen Landesämter landeten 2019 erneut rund 20.500 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. In Berlin waren es 365 Betroffene zwischen zehn und 19 Jahren, das ist ein Plus von 13 Prozent zum Vorjahr. Experten fordern daher weitere Aufklärung über die Risiken des Rauschtrinkens, auch im Schulunterricht. Deshalb luden die DAK-Gesundheit und Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci auch in diesem Jahr zum Plakatwettbewerb „bunt statt blau“ ein.
Selbstgestaltete Plakate wirken
Die Plakate, die Schüler bei „bunt statt blau“ gestalten, sind tatsächlich für Gleichaltrige besonders eindrucksvoll: Das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) in Kiel hat in einer Online-Studie mit 1.273 Teilnehmern ihre Wirkung im Vergleich zu konventionellen Warnhinweisen untersucht. Demnach verstärken die von der Zielgruppe selbst gemalten „bunt statt blau"-Plakate die Wahrnehmung, dass Alkoholkonsum schädlich ist. Sie haben eine stärker sensibilisierende Wirkung als traditionelle, eher an Erwachsene gerichtete, Warnhinweise.
Noch in diesem Monat wählt eine Bundesjury mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Daniela Ludwig, dem DAK-Vorstandschef Andreas Storm und den Experten vom IFT-Nord die Bundesgewinner 2021. Informationen zum Wettbewerb gibt es in allen Servicezentren der DAK-Gesundheit oder im Internet unter www.dak.de/buntstattblau.
Den Plakatwettbewerb „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“ fand in diesem Jahr bereits zum zwölften Mal statt. Insgesamt haben seit 2010 rund 115.000 Schülerinnen und Schüler an der Aktion teilgenommen, die im Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung als beispielhafte Präventionskampagne genannt wird. Sie erhielt mehrere Auszeichnungen wie beispielsweise den internationalen Deutschen PR-Preis.