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Düsseldorf, 05. April 2022. Pflege soll nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen ein Top-Thema werden. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung sieht in der Versorgung älterer und pflegebedürftiger Menschen die wichtigste gesundheitspolitische Aufgabe der künftigen Landesregierung. Verglichen mit der medizinischen Versorgung wird die bisherige Pflegepolitik deutlich schlechter bewertet. Das zeigt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit zur Gesundheitspolitik vor der Landtagswahl am 15. Mai. Als Konsequenz fordert DAK-Landeschef Klaus Overdiek nach der Wahl einen „Runden Tisch Pflege“, damit Politik, Verbände und Krankenkassen die bestehenden Probleme gemeinsam angehen.

In der repräsentativen Forsa-Umfrage für die DAK-Gesundheit sehen 53 Prozent der Befragten das Thema Pflege als wichtigste Aufgabe der künftigen Landesregierung. In größeren Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern liegt der Wert sogar bei 60 Prozent. Dagegen werden die gesundheitspolitischen Herausforderungen wie die hausärztliche Versorgung (22 Prozent), die fachärztliche Versorgung (17 Prozent) und die Versorgung in den Krankenhäusern (15 Prozent) deutlich geringer eingeschätzt. Ferner sieht die Mehrheit der Befragten einen Personalmangel im Gesundheitswesen. Der Bedarf bei Pflegekräften in Heimen und Kliniken wird mit je 43 Prozent deutlich größer bewertet als zum Beispiel bei Ärztinnen und Ärzten in Praxen mit nur sechs Prozent.

„Unsere Umfrage zeigt, dass die Bevölkerung von der neuen Landesregierung sehr schnell Antworten auf die Pflege-Probleme in Nordrhein-Westfalen erwartet“, sagt DAK-Landeschef Klaus Overdiek. „Ich schlage nach der Wahl einen ‚Runden Tisch Pflege‘ vor, damit Politik, Verbände und Krankenkassen gemeinsam Lösung angehen.“ Aus Sicht der DAK-Gesundheit müssten Land und Kommunen ambulante und stationäre Versorgungsstrukturen weiter ausbauen. Dazu gehöre, ausreichend Plätze in Pflegeheimen zu schaffen und den Mangel an Pflegekräften schneller zu beseitigen. Die Landesregierung habe die finanziellen Mittel für die Ausbildungen zwar erhöht. „Doch reicht dies bisher leider nicht aus, damit alle Interessierten einen Ausbildungsplatz zur Pflegefachkraft erhalten können,“ betont Overdiek.

Pflegepolitik erhält nur Durchschnittsnote 3,4
Laut DAK-Umfrage ist die Mehrheit der Menschen insgesamt mit Gesundheitsversorgung in Nordrhein-Westfalen und der Bewältigung der Corona-Pandemie zufrieden. 60 Prozent der Befragten bewerten die Situation mit gut oder sehr gut und vergeben nach Schulnoten einen Durchschnitt von 2,4. Am besten bewertet wird die hausärztliche Versorgung, gefolgt von der fachärztlichen Versorgung und der Versorgung im Krankenhaus. Am schlechtesten schneidet der Pflegebereich mit einer Durchschnittsnote von 3,4 ab.

Bei den Ergebnissen zeigt sich ein Unterschied zwischen Stadt und Land: Die Versorgung durch Haus- und Facharztpraxen wird in Städten deutlich besser eingeschätzt als in ländlichen Gebieten. Die Pflege halten 49 Prozent der Landbevölkerung für die größte gesundheitspolitische Aufgabe der künftigen Landesregierung, in den zahlreichen Großstädten Nordrhein-Westfalens sind es rund zehn Prozent mehr. In Bezug auf die stationäre Versorgung in Krankenhäusern gibt es dagegen keine erheblichen Unterschiede zwischen Stadt und Land.

Mit Bewältigung der Corona-Pandemie insgesamt zufrieden
Mit der Bewältigung der Corona-Pandemie sind die Menschen in Nordrhein-Westfalen insgesamt zufrieden. Dabei wird die Leistung der Kommunen mit durchschnittlich 2,8 besser eingeschätzt als das Corona-Management von Bundes- und Landesregierung, die jeweils im Schnitt mit 3,3 bewertet werden.

Die repräsentative Bevölkerungsbefragung zur Gesundheitspolitik in NRW erfolgte durch das Forsa-Institut. Im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit wurden vom 23. Februar bis 2. März 2022 insgesamt 1.002 Personen aus Nordrhein-Westfalen befragt.



Arno Prähler

Pressesprecher für Nordrhein-Westfalen

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